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Deutsche Investitionen sind in Afrikas Agrarsektor hochwillkommen

Mann in Labor

Der Landwirtschaftssektor spielt in Afrika eine herausragende Rolle, kämpft aber auch mit einer Reihe von Problemen. Zu ihrer Lösung könnten deutsche Unternehmen noch mehr beitragen als bisher – die Afrikanische Union (AU) und die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) rufen ausdrücklich dazu auf. Beim diesjährigen German-African Agribusiness Forum (GAAF22), das der Afrikaverein der deutschen Wirtschaft und die German Agribusiness Alliance am 20. Januar digital ausrichteten, stellten die Teilnehmer:innen Investitionsmöglichkeiten vor, präsentierten Beispiele für gelungene Kooperationen und tauschten Erfahrungen aus. Auch die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) war mit einem Workshop vertreten: Darin ging es um Ausschreibungen internationaler Finanzinstitutionen – ein Thema, das die AWE im Programm „Bridging the Gap – Successful Tenders and Procurement (STEP)" vertieft.

Die neue Bundesregierung war gleich mit zwei Staatssekretär:innen beim GAAF22 vertreten: Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und Ophelia Nick, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Beide versprachen eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit Deutschlands mit Afrika. „Die Förderung von Ernährungssicherheit in Afrika wird ein Schwerpunkt deutscher Politik bleiben“, sagte Flasbarth und betonte auch die wichtige Rolle der Privatwirtschaft dabei.

Janet Edeme, Leiterin der Landwirtschaftsabteilung der AU-Kommission, nannte in ihrer Keynote-Rede mehrere Bereiche, in denen deutsche Investitionen hochwillkommen seien, darunter landwirtschaftliche Produktionsmittel und Maschinen, Weiterbildung, digitale Technologien sowie der Aufbau und die Verbindung von Märkten. Landwirtschaftskommissarin Josefa Sacko, die Edeme auf dem Forum vertrat, wünsche sich mehr Unterstützung aus Deutschland und eine verstärkte Zusammenarbeit.

Sprecher:innen beim 8. GAAF
David Rosenblum (DFI), Martin Fregene (AfDB) und Carolin Welzel (AWE) beim 8. German-African Agribusiness Forum

Produktionsmittel, Technologien und Know-how fehlen

Dass der Landwirtschaftssektor des afrikanischen Kontinents große Chancen für deutsche Unternehmen bietet, machte auch Martin Fregene, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Agroindustrie der AfDB, deutlich. Auf einer von der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) moderierten Session zum Thema Ausschreibungen internationaler Finanzinstitutionen sagte er, deutsche Agrarunternehmen genössen einen ausgesprochen guten Ruf in Afrika, und ihr Engagement sei gern gesehen. 

Derzeit ist die Ernährung der Menschen stark von Importen aus anderen Kontinenten abhängig. „Es ist effizienter, Lebensmittel aus Asien, Amerika oder Europa einzuführen, als Produkte aus dem Hinterland in die Städte zu bringen“, beschrieb Fregene eins der Hindernisse. Weitere Probleme bestünden in unzureichendem Zugang zu Düngemitteln und verbessertem Saatgut, fehlendem Know-how und Technologien. Allein durch die Verwendung angepasster Sorten, die besser mit dem Klimawandel zurechtkommen, könne die Produktion wichtiger Getreidesorten verdoppelt  werden, wie das AfDB-Programm „Technologies for African Agricultural Transformation“ zeige.

Es ist Teil der „Feed Africa“-Strategie, mit der die Entwicklungsbank außerdem die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen (Special Agro-industrial Processing Zones – SAPZs) vorantreibt, die Privatinvestoren im Agrarbereich über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg anlocken sollen, unter anderem mit Steuererleichterungen. Ziel ist letztlich die Steigerung der Produktion, die Weiterverarbeitung – und damit Wertsteigerung – landwirtschaftlicher Produkte vor Ort und die Schaffung guter Jobs. Laut Fregene gibt es SAPZs bereits in neun afrikanischen Ländern.

Erfolgreich auf Ausschreibungen bieten

Unternehmen, die in Afrika investieren wollen, stehen die AfDB und andere Entwicklungsbanken zur Seite: mit Finanzierung, Beratung, Vernetzung und vielen weiteren Dienstleistungen. Welche das im Einzelnen sind, wie die Ausschreibungen der internationalen Finanzinstitutionen funktionieren und welche Wege zu einem erfolgreichen Gebot führen, können Interessierte bei der AWE erfahren. Noch bis zum 15. Februar läuft die Bewerbungsphase für das Programm „Bridging the Gap – Successful Tenders and Procurement (STEP)". In diesem Jahr geht es um die Branchen Wasser & Abwasser, Landwirtschaft & Ernährung sowie Abfall & Recyclingwirtschaft. Der Fokus liegt auf Indonesien und Côte d'Ivoire, der „Deep Dive“ in diese Märkte ist für Mai beziehungsweise Juni geplant.

Weitere Informationen und das ​​​​​​Bewerbungsformular für eine Teilnahme an STEP finden Sie hier. Das Programm im vergangenen Jahr haben wir mit einer Blogreihe begleitet, in der unter anderem teilnehmende Unternehmen ihre Erfahrungen geteilt haben. Die Beiträge können Sie hier ​​​​​​nachlesen.

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Carolin Welzel

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