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Handlungsleitfaden für Unternehmen im Kakao- und Schokoladensektor

Arbeiterin Kakaobohnen

Das SÜDWIND Institut für Ökonomie und Ökumene  hat mit Hilfe des Forums Nachhaltiger Kakao und des Helpdesks Wirtschaft und Menschenrechte einen Handlungsleitfaden veröffentlicht, der Unternehmen dabei helfen soll, verantwortungsvoll mitihren Kakao-Lieferketten umzugehen. Die Publikation richtet sich in erster Linie an kleine und mittlere Unternehmen, die keine eigene Abteilung zur Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten aufbauen können.

Die unternehmerische Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte in der Lieferkette ist mit der Verabschiedung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes im Juni durch den deutschen Bundestag verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Das Forum Nachhaltiger Kakao verfolgt dieses Ziel bereits seit seiner Gründung 2012. In ihm haben sich das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der deutschen Süßwarenindustrie, dem Lebensmittelhandel und der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, um soziale und ökologische Verbesserungen im Kakao- und Schokoladensektor zu fördern. Die weit verbreitete Kinderarbeit auf Kakaoplantagen in Westafrika spielt dabei eine zentrale Rolle.

Eine wichtige Voraussetzung für die Einhaltung der menschenrechtlichen Sorgfalt ist die Ermittlung von Risiken. Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, an denen sich auch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz orientiert, identifizieren die Risikoanalyse als eins von fünf Kernelementen. Kakaoverarbeitende Unternehmen sollten bei dieser Risikoanalyse im Rahmen der Angemessenheit auch die Situation in den Anbauländern betrachten. Die im August veröffentlichte Studie ist insbesondere zur Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen gedacht, für die die Überprüfung menschenrechtlicher Risiken Neuland ist.

Risikoanalyse in sieben Schritten 

Der Leitfaden führt detailliert durch sieben Schritte, mit denen Unternehmen eine Risikoanalyse durchführen können – von Schritt 1: „Kenntnisse über nationale und internationale Vorgaben aufbauen“ bis Schritt 7: „Einbeziehung lokaler Stakeholder“. Ergänzend stellt ein Flussdiagramm den Prozess anschaulich dar. Außerdem enthält die vom BMZ finanzierte Publikation Analysen zu den wichtigsten kakaoproduzierenden Ländern Côte d'Ivoire, Ghana, Kamerun, Nigeria, Ecuador, Peru,  Dominikanische Republik, Nicaragua, Liberia, Togo, Sierra Leone und Bolivien. Darin werden Faktoren wie Kinderarbeit, Mindestlöhne und Arbeitsschutz berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Risikoanalyse können den Unternehmen laut dem Leitfaden dazu dienen, bisherige Prozesse und Maßnahmen zu überprüfen, einen Aktionsplan auszuarbeiten und risikobasierte Maßnahmen umzusetzen. Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte steht für eine individuelle und kostenlose Beratung zur Verfügung.

Sie haben Fragen zum Thema? Ihre Branchenexpertin:

Sabine Peters-Halfbrodt
Beraterin beim Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte
+49 (0)30 590 099-430

Veröffentlicht am

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