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KMU Kompass: Fünf Fakten zum neuen Online-Tool

Laptop mit KMU Kompass

Mit dem KMU Kompass etabliert der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte eine zentrale Anlaufstelle für den deutschen Mittelstand: Wer Informationen rund um unternehmerische Sorgfaltspflichten und die Achtung von Umwelt und Menschenrechten entlang der Lieferkette sucht, wird auf dem neuen Info- und Unterstützungsportal fündig.

1. Der KMU Kompass ist das zentrale Infoportal zu unternehmerischer Verantwortung

Ob in der Textilwirtschaft, im Lebensmittelbereich oder im Automobilbau: Unsere Wirtschaft und ihre Wertschöpfungsketten sind weltweit vernetzt. Der neue KMU Kompass des Helpdesks Wirtschaft und Menschenrechte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hilft Unternehmen, hier Verantwortung zu übernehmen. Das Online-Tool unterstützt den Mittelstand dabei, entlang der weltweiten Lieferketten stärker auf Menschenrechte und die Umwelt zu achten. Damit bekommen die Unternehmen konkrete Hilfestellungen an die Hand, wie sie steigende Erwartungen von Investoren, Partnern und Verbrauchern erfüllen und neue Chancen aktiv nutzen können. Unternehmen, die sich nachhaltig zu ihren Sorgfaltspflichten bekennen, stärken zum Beispiel die Kundenbindung, punkten als Arbeitgeber, verbessern ihre Reputation und werden krisenfester – aktuell macht die COVID-19-Pandemie vielen Unternehmen menschenrechtliche Probleme und Risiken in ihren Lieferketten bewusst

Öffentlich gewinnt das Thema ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Nachbarländer wie Frankreich oder die Niederlande haben gesetzliche Regelungen wie Lieferkettengesetze geschaffen. Auch die sogenannte Konfliktminerale-Verordnung der Europäischen Union, die Deutschland 2020 in Recht umgesetzt hat und die ab dem 1. Januar 2021 in Kraft tritt, rückt das Thema in den Fokus, so wie der Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) oder das CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz zur nicht-finanziellen Berichterstattung.

2. Das Angebot richtet sich speziell an kleine und mittelständische Unternehmen

Viele Unternehmen haben die Bedeutung und die Chancen unternehmerischer Sorgfalt erkannt und wollen ihre Lieferketten nachhaltig managen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen mit unter 500 Beschäftigten haben aber oft zu knappe personelle und finanzielle Ressourcen, um das Thema systematisch anzugehen und im Unternehmen zu verankern – etwa wenn es um Dokumentationspflichten oder Compliance-Regelungen geht. Der KMU Kompass will hier gezielt unterstützen und einen schnellen Einstieg bieten: Wo fange ich an? Und wie gehe ich vor? Mit einfachen Fragen leitet das Online-Tool Nutzerinnen und Nutzer Schritt für Schritt an, Sorgfaltsmaßstäbe an ihr unternehmerisches Handeln anzulegen und diese stärker zu beachten. Die besonderen Herausforderungen, Bedarfe und Voraussetzungen von KMU stehen dabei im Vordergrund.

3. Die Inhalte sind kostenlos, praxisnah und leicht verständlich aufbereitet

Der KMU Kompass bietet Anleitungen und Handlungsempfehlungen für ein nachhaltigeres Lieferkettenmanagement. Kammern, Verbände und Unternehmen waren in die Entwicklung einbezogen, um so den Praxisbezug sicherzustellen. Die Nutzung ist kostenlos und niedrigschwellig – Unternehmen können online einfach loslegen, und zwar anonym und ohne Angabe ihrer Daten.

Praktisch: Im Downloadbereich finden sie Praxishilfen für alle Phasen des Sorgfaltsprozesses, darunter eine Präsentation zur Einführung ins Thema, einen Maßnahmen-Steckbrief für die zielgerichtete Kommunikation mit den Bezugsgruppen und eine Übersicht relevanter Kennzahlen. 

Mithilfe der Lesezeichenfunktion können Nutzerinnen und Nutzer zudem die für sie relevanten Inhalte markieren und später mit einem Klick wieder aufrufen. Das Angebot des KMU Kompass steht auch auf Deutsch und Englisch bereit (click here for the english version). 

4. Der KMU Kompass hilft, das Thema Schritt-für-Schritt im Kerngeschäft zu verankern

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist ein Thema, das im Kerngeschäft und in den internen Prozessen eines Unternehmens verankert werden sollte. Durch das systematische Schritt-für-Schritt-Vorgehen hilft der KMU Kompass dabei. Unternehmen werden mithilfe des Tools durch alle 5 Phasen des Sorgfaltsprozesses geleitet. Diese Phasen basieren auf den NAP-Kernelementen und weisen den Weg hin zu einem robusten, kontinuierlich besseren Umwelt- und Sozialmanagementsystem.

  • Los geht es mit der strategischen Ausrichtung, mit der Sie die Richtung vorgeben.
  • Schritt zwei ist die Analyse und Bewertung der Risiken für Umwelt und Menschenrechte entlang der Lieferkette.
  • Im dritten Schritt folgt die Entwicklung risikobasierter Maßnahmen, mit denen Sie Verantwortung übernehmen können.
  • Schritt vier informiert über das Messen von Fortschritten undderen Kommunikation.
  • Schritt fünf umfasst schließlich das effektive Beschwerdemanagement als „lernendes System“.

Das Online-Tool zeigt innerhalb der Phasen zunächst den Ausgangspunkt auf („Orientierung“) und führt Sie dann anhand von drei bis fünf Unterpunkten zum Ergebnis.

5. Der KMU Kompass begleitet fortlaufend beim selbständigen und nachhaltigen Lieferkettenmanagement

Woher kommen die Rohstoffe, die wir verarbeiten – und unter welchen Arbeitsbedingungen werden sie abgebaut? Wie umweltschonend ist der Anbau der Lebensmittel, die ich verkaufe – welche Pestizide werden eingesetzt und wie intensiv wird der Boden belastet? Ob Zulieferbetrieb oder Einzelhändlerin, auch kleine und mittelständische Unternehmen tragen Mitverantwortung für die Umwelt- und Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen, in den Textilfabriken oder Kobaltminen in ihren Lieferketten. Als eine der weltweit führenden Wirtschaftsnationen profitiert Deutschland in besonderem Maße von der Einbindung in globale Liefer- und Wertschöpfungsketten, deutsche KMU haben damit großen Einfluss auf ökologische, soziale und ökologische Zusammenhänge in aller Welt und insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. Der KMU Kompass hilft Unternehmen, die Perspektive zu wechseln und zu erkennen, wer vor Ort in welchem Ausmaß betroffen ist. So können sie zum Beispiel Menschenrechtsverletzungen gezielt managen, ihre lokalen Zulieferer unterstützen und Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter, Anwohner sowie weitere Betroffene durch transparente Beschwerdemechanismen dazu befähigen, Probleme und Missstände aufzuzeigen.

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Malte Drewes

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