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Förderdatenbank Entwicklungsländer öffnet Zukunftsmärkte

Aufgeklappter Laptop mit einem Screenshot der Startseite der Förderdatenbank

Auch Entwicklungsländer leiden unter der aktuellen Pandemie. Doch die zumeist junge Bevölkerung bietet gute Perspektiven für eine Überwindung der aktuellen Wachstumsschwäche. Für Unternehmen, die in Entwicklungsländern tätig werden wollen, stellt die AWE die neue Förderdatenbank Entwicklungsländer bereit. Sie wurde zusammen mit der F.A.Z. Business Media GmbH (ein Unternehmen der F.A.Z. Gruppe) entwickelt. Über die Details haben wir mit Hans Joachim Hebgen, Senior Berater in der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE), gesprochen.

AWE: Herr Hebgen, die aktuelle Pandemie dürfte viele Unternehmen von Vorhaben in Entwicklungsländern abschrecken. Trotzdem geht die AWE mit einem neuen Informationsangebot auf die deutsche Wirtschaft zu. Was hat die AWE dazu bewogen? 

Hebgen: Es gibt im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit national und internationale sehr viele Förderangebote, die deutsche Unternehmen nutzen können. Diese Angebote sind aus Sicht der AWE bislang nicht systematisch und umfassend erfasst. Eine Umfeldanalyse bestehender online-Angebote über deutsche, europäische oder multilaterale Förder- und Finanzierungsinstrumente in Entwicklungsländern hatte ergeben, dass es keine Datenbank gibt, die den umfänglichen Beratungsbedarf von Unternehmen deckt. Daher hatte sich die AWE entschieden, eine online-Datenbank über „Förder- und Finanzierungsinstrumente für Engagements von Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern“ auf zu bauen. Gerade kleine und mittleren Unternehmen, die mit der Vielzahl der Angebote oft überfordert und mit den Inhalten dieser Angebote nicht vertraut sind brauchen eine solche Plattform, die ihnen den Zugang erleichtert. 

AWE: Was bietet die neue Förderdatenbank?

Hebgen: Die Förderdatenbank bietet einen Überblick über deutsche, europäische und multilaterale Förder- und Finanzierungsinstrumente für Engagements in Entwicklungsländern. Dazu gehören neben den Angeboten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auch Angebote auf Länderebene sowie deutscher und europäischer Institutionen.  Förderprogramme  internationaler und multilateraler Organisationen wie UN-Organisationen, Weltbankgruppe, Überregionale Entwicklungsbanken ergänzen die Datenbank.
 

Hans Joachim Hebgen
Hans Joachim Hebgen, AWE Senior Berater für Finanzierung, Grundsatzfragen develoPPP und Textilwirtschaft

AWE: Was muss ein Unternehmen mitbringen, um ein Vorhaben beispielsweise in Afrika erfolgreich zu gestalten? Wie groß müssen die Erfahrung und der finanzielle Puffer sein?

Hebgen: Kurzgefasst: Personal, Zeit und Geld. Nach meiner Erfahrung sollte ein Unternehmen ein klares Konzept haben, ausreichend Personal, die Bereitschaft sich auf andere soziokulturelle Bedingungen einzustellen und die politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Investitionslandes zu beachten. Wichtig ist eine Prüfung des Vorhabens, die möglichst alle projektrelevanten Aspekte berücksichtigt, um eine Risikomitigierung zu erreichen. Die Berücksichtigung entwicklungspolitischer Aspekte sowie die Beachtung sozialer und umweltrelevanter Themen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung von Projekten. 

Erfahrung bei Projekten in Ländern mit einem eher schwierigen Umfeld sind sicher hilfreich. Oft hilft hier im Vorfeld neben der Beraterfunktion der AWE der Austausch mit bereits vor Ort aktiven Unternehmen sowie die Nutzung von Institutionen und Organisationen mit Afrikaerfahrung wie KfW, DEG, German Desks und GIZ, die in den meisten afrikanischen Ländern mit eigenen Büros vertreten sind. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang auch die Struktur der AHKs und das Wirtschaftsnetzwerk Afrika des BMWi. 

Eine stabile wirtschaftliche Bonität ist die Grundlage für erfolgreiche Vorhaben. Der finanzielle Puffer sollte dabei ausreichend sein, um alle finanziellen Verpflichtungen darstellen zu können was auch Reserven für Unvorhergesehenes einschließt. Und natürlich sollte das finanzielle Risiko handelbar sein, auch um das eigene Unternehmen nicht zu gefährden.  

AWE: Im Zuge des Entwicklungsinvestitionsfonds für Afrika wurde AfricaGrow ins Leben gerufen. Was leistet dieser Dachfonds, der in lokale Fonds investiert? Wie werden die Fonds ausgewählt? 

Hebgen: Der Dachfonds AfricaGrow ist Teil des Entwicklungsinvestitionsfonds der Bundesregierung und wird von der KfW Entwicklungsbank in Zusammenarbeit mit der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) betreut. Der mit einem Zielvolumen von 200 Millionen Euro in Deutschland aufgesetzte Dachfonds soll finanzielle Mittel für afrikanische Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds bereitstellen. Damit verbunden ist das Ziel, bis 2030 über diese lokalen Fonds innovative afrikanische kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie Start-ups in reform-orientierten Ländern Afrikas zu finanzieren und so die nachhaltige ökonomische und soziale Entwicklung zu fördern. Bislang gibt es zwei Fondsbeteiligungen.

Für Beratungsleistungen im Kontext von AfricaGrow hat die DEG eine 100-prozentige Tochter gegründet, die am 1. Juli 2020 ihre operative Arbeit aufgenommen hat. Die DEG Impact hat u.a. die Aufgabe, den Fondsmanager Allianz Global Investors bei Management, Auswahl, Analyse und Monitoring der Fonds, bei der Messung der entwicklungspolitischen Wirkung (Impact) sowie der Umsetzung von Fördermaßnahmen zu beraten. 

AWE: Sie stellen die neue „Förderdatenbank Entwicklungsländer“ in Kürze vor. Wie erfolgt die Suche nach geeigneten Angeboten? Wie unterstützt die Datenbank die Berater der AWE und auf welchem Wege können Unternehmen sie nutzen? 

Hebgen: Die Datenbank öffnet mit einer Übersicht, die folgende Suchkriterien umfasst: Fördergebiet (DAC-Länder), Förderberechtigter (z.B. KMU oder alle Größenklassen), Förderbetrag, Förderart (Beteiligung, Darlehen, Ausschreibungen, Zuschuss etc.)., Förderbereich (Fördervorhaben, Investitionsvorhaben, Studie etc.), Branche, Anbieter. Unter Berücksichtigung der Anforderungen eines konkreten Vorhabens können auf dieser Basis entsprechende Angebote herausgefiltert werden. Die Darstellung der einzelnen Angebote ist standardisiert und beinhaltet neben den oben erwähnten Kriterien noch die jeweiligen Ansprechpartner sowie eine Verlinkung zu den Angeboten.

Mit der online Datenbank haben wir einen Instrumentenkasten, der uns bislang nicht zur Verfügung stand. Damit haben die AWE-Berater Zugriff auf nationale und internationale Förderangebote und somit die Möglichkeit Kunden noch kompetenter, umfassender und projektbezogener beraten zu können. Unternehmen erhalten freien Zugang zu der Datenbank, um sich gegebenenfalls vor einer Kontaktaufnahme mit der AWE zu informieren.

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Hans Joachim Hebgen

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