Chancen weltweit: KfW und GIZ schreiben aus

Regierungen in Partnerländer schlagen der KfW Projekte vor. Sind die Vorhaben entwicklungspolitisch sinnvoll und förderungswürdig, begleiten Fachleute der KfW die Projekte über die gesamte Laufzeit. Die KfW übernimmt die Finanzierung und dafür dann auch die Ausschreibung in Deutschland. Projektträger und in der Regel Ausschreiber ist aber immer die Projektstelle im Partnerland – zum Beispiel ein Ministerium in einem afrikanischen Land. Diese Projektstelle wird dann auch Vertragspartner des Unternehmens, das den Zuschlag bekommt.

Die KfW Entwicklungsbank schreibt im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit mit Schwellen- und Entwicklungsländern zahlreiche Projekte aus und sucht dafür Privatunternehmen in Deutschland, die sich an den Projekten beteiligen. Der Vergabeprozess wird dabei meist von den Partner:innen durchgeführt; häufig geht es um Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Umweltschutz oder Infrastruktur – etwa Wasserversorgung, Bau, Energie. Aber auch Güter werden gesucht: Leiterseile für Stromnetze, Schulküchen, Krankenhausausrüstung zum Beispiel.

Bei Ausschreibungen und Vergaben achtet die Bank auf die Einhaltung international anerkannter Regeln: Der gesamte Prozess muss transparent und nachvollziehbar sein. Bereits vor der Ausschreibung prüft die KfW das Projekt. Die KfW muss schließlich dem Auswertungsbericht, dem Vergabevorschlag und dem Vertragsentwurf des Projektträgers zustimmen, bevor ein Auftrag erteilt wird. In jeder Phase der Ausschreibung unterstützen Consultants den Projektträger. Auch dieses Beratungsleistungen werden öffentlich von der KfW ausgeschrieben.

Nach einer ersten Angebotsphase gibt es häufig eine Präqualifikationsphase. Sind die qualifizierten Bieter:innen identifiziert, wird in einer zweiten Phase der:die Bieter:in mit dem wirtschaftlichsten Angebot ermittelt. Wie bei vielen Entwicklungsbanken üblich können interessierte Unternehmen in der Ausschreibungsphase bei Clarification Meetings offene Fragen klären.

Ein zentraler Aspekt bei der Vergabe ist die Nachhaltigkeit der Angebote: Neben der Wirtschaftlichkeit werden also auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt. Hier erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitskriterien der KfW, die an diejenigen der Weltbank angelehnt sind.

Alle Projekte der GIZ beruhen auf einem konkreten Auftrag. Hauptauftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, aber auch andere Bundesministerien. Die GIZ unterstützt zudem die Bundesländer bei ihren entwicklungspolitischen Aktivitäten. Dazu kommen internationale Auftraggeber wie die Europäische Union, verschiedene UN-Organisationen sowie Regierungen aus der ganzen Welt. Für die Umsetzung kooperiert die GIZ eng mit privatwirtschaftlichen Unternehmen, Universitäten und Fachinstitutionen, auch Akteure wie private Stiftungen können mit der GIZ zusammenarbeiten – bei vielen Aufgaben sind sie unverzichtbare Partner. Aufträge werden häufig über Ausschreibungen vergeben.

Die GIZ schreibt Aufträge über Lieferleistungen, zum Beispiel Ausrüstung, sowie Dienstleistungs- und Bauaufträge auf dem sogenannten GIZ Vergabemarktplatz aus. Die Ausschreibungen beziehen sich auf verschiedene Sektoren, zum Beispiel Energie, Bau, Gesundheit, IT oder Gute Regierungsführung. Einen erheblichen Anteil haben Beratungsaufträge, von einzelnen Gutachten bis hin zu kompletten Beratungsvorhaben. Die Vergabekriterien sind transparent, wettbewerblich und wirtschaftlich. Auch die GTAI veröffentlicht kostenfrei die Ausschreibungs- und Projektmeldungen der GIZ mit einem Abstract in deutscher Sprache.