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Der Projektzyklus der Weltbank – Schritt 4: Evaluierung

Kind steht vor einer Treppe und blickt nach unten

Monitoring und Evaluierung (Evaluation) ist ein nicht zu unterschätzender Bestandteil von Projekten. Die Erkenntnis, was gut lief und was nicht, stellt eine wertvolle Grundlage für künftige Vorhaben dar. Darum geht es im vierten und abschließenden Blogbeitrag zur Schulung im Rahmen des Programms „Bridging the Gap – Successful Tenders and Procurement (STEP)" der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung. Die anderen Blogbeiträge können Sie hier, hier und hier nachlesen.

Wurden die Projektziele erreicht? Wo gab es Schwierigkeiten, und wie wurden sie gelöst? Wie hat das Zusammenspiel zwischen den Projektpartner:innen funktioniert? War das Budget richtig bemessen, und wurde der zeitliche Rahmen eingehalten? Um diese und viele weitere relevante Fragen nach Abschluss des Projekts zu beantworten, beauftragen die Weltbank und die Regierung des Partnerlandes in der Regel Beratungsunternehmen oder auch Einzelpersonen. Die Evaluierung dient nicht nur der Reflexion, sondern kann auch „Lessons learnt“ und wichtige Hinweise für Folgeprojekte liefern. An dieser Stelle bietet sich die Möglichkeit, schon im Vorfeld Einfluss auf künftige Ausschreibungen zu nehmen.

Project Cycle der Weltbank
Projektzyklus der Weltbank: Wie und wann man aktiv wird

Das Wichtigste in Kürze

Dauer der Evaluierungsphase: Sechs bis 12 Monate 

Wichtige Dokumente: Project Completion Report 

Verantwortliche Ansprechpartner: Die Weltbank 

Neuer Zyklus

Die Evaluierung stellt die letzte Phase im Projektzyklus dar – und bildet zugleich die Grundlage für den nächsten. Unternehmen, die den gesamten Zyklus im Blick haben, sind oft im Vorteil gegenüber Mitbewerber:innen, die erst von einem Vorhaben erfahren, wenn die Ausschreibung veröffentlicht ist. Es lohnt sich also, frühzeitig am Ball zu sein! 

Einblicke in STEP22: Ein Unternehmen berichtet

Teil der diesjährigen STEP-Runde ist das Unternehmen INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm & Partner (I&U). Es berät zu umfassen Ausschreibungen und Projektmanagement mit thematischen Schwerpunkten in der Umwelt- und Raumplanung, zu Energie und Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel sowie Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement. Ebenso zählen zu den Arbeitsschwerpunkten der I&U die Abfallwirtschaft und die Entwicklungszusammenarbeit.

In einem Interview mit der AWE berichtet Hue Linh Tu, Beraterin bei I&U, von bisherigen Erfahrungen mit internationalen Ausschreibungen und inwiefern die Deep Dives im Rahmen von STEP hilfreich für die Teilnahme an künftigen Ausschreibungen sein können.   

Menschen sitzen im Stuhlkreis und kommunizieren
Bei seiner Arbeit setzt das Unternehmen INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm & Partner auf den Austausch mit der lokalen Bevölkerung.

AWE: War Ihr Unternehmen bereits an internationalen Ausschreibungen außerhalb Europas beteiligt?  

Hue Linh Tu: Internationale Ausschreibungen außerhalb Europas sind INFRASTRUKTUR & UMWELT nicht fremd. Insbesondere unser Arbeitsfeld „Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ hat bei Ausschreibungen unter anderem der ADB, World Bank und UNDP teilgenommen. 

AWE: Welche Herausforderungen haben sich für Ihr Unternehmen in der Vergangenheit bei internationalen Ausschreibungen ergeben? 

Tu: Über verschiedene Wege halten wir uns über neueste Ausschreibungen auf dem Laufenden. Es erscheint uns, dass wir damit zum einen dennoch nicht alle Möglichkeiten im internationalen Raum abgreifen; zum anderen sehen wir uns unter Berücksichtigung unserer Ressourcen für die für uns passenden Projektausschreibungen mit sehr kurzen Einreichungsfristen konfrontiert, die uns eine Teilnahme erschweren. 

AWE: Was macht die Teilnahme an Projektausschreibungen im Bereich „Waste Management“ in der Beratungsbranche besonders herausfordernd? 

Tu: Ohne lokale Ressourcen in Form von einer Zusammenarbeit mit einem Unternehmenspartner „on-the-ground“ sehen wir von einer Teilnahme ab, da wir die Mindestanforderungen der Ausschreibungen zu lokaler/regionaler Expertise nicht immer alleine erfüllen können. Dabei sind Möglichkeiten zum Netzwerken begrenzt und die Suche nach vertrauenswürdigen und engagierten lokalen Partnern ist mit einem sehr hohen Zeitaufwand verbunden. 

AWE: Welche Veranstaltungen der Deep Dives waren für Sie von besonderer Bedeutung? 

Tu: Nahezu alle Veranstaltungen des Deep Dives haben uns geholfen, die Ablauf- und Aufbauorganisation von IFI‘s noch besser zu verstehen. Von besonderer Bedeutung waren die Gespräche mit den spezifischen Projektansprechpartner:innen, die einen Einblick in die aktuellen Arbeiten gewährten. 

AWE: Inwiefern waren die Deep Dives für die zukünftige Teilnahme an Ausschreibungen hilfreich? 

Tu: Mit den Deep Dives haben wir nun einen Überblick über die laufenden und zukünftigen Projekte im Bereich Kreislauf- und Abfallwirtschaft in Indonesien gewonnen und relevante Akteur:innen kennengelernt. Durch die Teilnahme sowohl an den Deep Dives als auch am ganzen STEP Programm nehmen wir für uns mit, unsere Strategie für die Akquise neuer Projekte im Ausland proaktiver zu gestalten. 

AWE: Welche Erkenntnisse aus vergangenen Projekten helfen bei der Projektevaluierung für zukünftige Projekte weiter?  

Tu: Wir von INFRASTRUKTUR & UMWELT im Arbeitsfeld „Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ setzen einen besonderen Beratungsschwerpunkt auf begleitende Maßnahmen in der internationalen Abfallwirtschaft. „Soft Skills“ sind dabei neben der fachlichen Expertise für die Arbeit mit einer internationalen Projektlandschaft unabdingbar. Dafür sehen wir für eine erfolgreiche Umsetzung eines Projektes die Kommunikation als wesentlichen Bestandteil an. 

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Herzlich Willkommmen, haben Sie Fragen?

Carolin Welzel

Agentur für Wirtschaft und Entwicklung

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