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Die Bank der EU – ein Partner für Unternehmen weltweit

Stadtbild Sarajevo in Bosnia and Herzegovina

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist nicht nur in Mitgliedsstaaten der EU aktiv, als Partnerin für Unternehmen finanziert sie auch in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Durch die Corona-Pandemie sind Regionen im Umfeld der EU wieder stärker in den Fokus der Wirtschaft gerückt, beispielsweise der westliche Balkan. In Ländern wie Serbien oder Montenegro investiert die Europäische Investitionsbank (EIB) in die Zukunft der Region. Heike Freimuth, Leiterin der EIB in Deutschland erklärt, wie die Bank arbeitet und wo besondere Schwerpunkte liegen.

AWE: Frau Freimuth, die Europäische Investitionsbank kommuniziert mit dem Zusatz „Die Bank der EU“ – was sind die Aufgaben der EIB und wie hängt sie mit der EU zusammen?

Heike Freimuth: Die EIB ist die Förderbank der EU. Sie wurde 1958 als eine der EU-Institutionen mit den Römischen Verträgen gegründet. Ihre Anteilseigner sind die 27 EU-Mitgliedsstaaten. Als Förderbank hat sie die Funktion eines Katalysators für Investitionen: Sie investiert dort, wo kommerzielle Banken alleine nicht finanzieren würden. Ihre wesentlichen Aufgaben sind die regionale Integration und nachhaltiges Wachstum in der EU und ihren Partnerländern. Dabei liegt der Fokus inzwischen klar bei klimaorientierten Investitionen, öffentlich und privat. 

AWE: Steht die EU regional im Fokus für die EIB? Welche Rolle spielen Afrika, Asien und Lateinamerika für die EIB? 

Freimuth: Ja, die EU steht klar im Mittelpunkt. Bis zu 90 Prozent des Volumens an Neuzusagen ist für Projekte innerhalb der EU bestimmt. Der Rest verteilt sich auf die Partnerregionen außerhalb der EU. Dabei stehen die Nachbarländer sowie Afrika als Kontinent klar im Fokus. Insgesamt werden jährlich Kredite im Umfang von 8 bis 9 Milliarden Euro außerhalb der EU vergeben.

AWE: Auf welche Weise können Unternehmen mit der EIB zusammenarbeiten?

Freimuth: Unternehmen können direkt oder indirekt mit der EIB zusammenarbeiten, abhängig von ihrer Größe und des Investitionsvolumens. Kleinere Unternehmen können über Kreditlinien an Geschäfts- und regionale Förderbanken von den günstigen Bedingungen der EIB profitieren. Während der Pandemie haben wir zum Beispiel für Banken garantierte Kreditlinien für die Absicherung ihrer KMU-Portfolios bereitgestellt. 

Heike Freimuth

AWE: Stichwort Finanzierung: hat die EIB auch Angebote an mittelständische Unternehmen für Projekte beispielsweise in Afrika?

Freimuth: Ja natürlich, entweder direkt oder indirekt. Direkte Finanzierungen sollten mindestens bei 15 Millionen Euro liegen. Da die EIB maximal 50 Prozent der Gesamtinvestition finanziert, sollte die Projektgrösse bei 30 Millionen Euro oder mehr liegen.

AWE: Wenn sich Unternehmen eher für eine Teilnahme an Ausschreibungen interessieren, worauf sollten sie achten? Wie kann man sich dem Thema am besten nähern?

Freimuth: Ausschreibungen sind eine weitere Möglichkeit, mit uns zusammen zu arbeiten. Für unsere Projekte veröffentlichen wir aktuell Ausschreibungen im Official Journal der EU – oft geht es hier um Infrastruktur aber auch Beratungsleistungen werden oft gesucht. Eine gut Möglichkeit gerade für kleinere und spezialisierte Unternehmen im Ausland ins Geschäft zu kommen.

AWE: Welche Rolle spielt die EIB in der Corona-Krise? Wo werden derzeit Schwerpunkte in der Arbeit gelegt?

Freimuth: Als Förderbank, die antizyklisch agiert, hat die EIB zum einen bei Liquiditätsengpässen interveniert, zum anderen aber auch sehr stark beim Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur und bei der Impfstoffproduktion und –verteilung. Zum Beispiel haben wir Anfang 2020 an Biontech einen Förderkredit für die Impfstoffentwicklung vergeben. 

AWE: Der gemeinsame Business Opportunity Workshop von EIB, AHK und der IHK München stellt regional den Westlichen Balkan in den Fokus. Was denken Sie, sind die wirtschaftlichen Trendthemen in dieser Region? Welche Sektoren liegen dort für die EIB vorn?

Freimuth: In über 40 Jahren hat die EIB rund 12 Mrd EUR in dieser Region investiert. Im Einklang mit ihrem Gesamtmandat unterstützt die EIB die Umsetzung der Erweiterungspolitik der EU. Zurzeit konzentriert sich die EIB insbesondere auf die Entwicklung von Konnektivität, Digitalisierung, KMU und sozialen Sektoren. Darüber hinaus fokussiert die EIB als EU-Klimabank auf sauberer Energie und erneuerbare Energien, Innovation, Energieeffizienz, aber auch Wasserressourcenmanagement sowie intelligente und nachhaltige Transportinfrastruktur wie Zug- und Binnenschiffverkehr.

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