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Fünf Jahre AWE: One-Stop-Shop für Unternehmen auf dem Weg in neue Märkte

Ein Gruppenfoto des Teams der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung

Wenn Unternehmen in neue Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren und sich dort nachhaltig engagieren wollen, haben sie meist viele Fragen: Wie planen sie am besten ihren Markteintritt? Welche Förderprogramme gibt es für Machbarkeitsstudien? Welche Ansprechpartner können vor Ort helfen? Seit 2016 haben sie mit der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) einen kompetenten Ansprechpartner, der sie zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten und zu Märkten mit Potenzial individuell berät. Knapp 7.000 Unternehmen, sowie Institutionen, Verbände und Kammern aus Deutschland und Europa haben sich seither mit ihren Fragen an die AWE gewandt. Zeit für eine Zwischenbilanz und für einen Ausblick.

Die AWE hat sich seit 2016 als erste Anlaufstelle bei allen Fragen zu Investitionen und nachhaltigen Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern etabliert. Hauptsächlich kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nutzten seither die umfassende und individuelle Beratung der AWE-Expertinnen und -Experten, informierten sich bei den zahlreichen AWE-Veranstaltungen und knüpften dort strategisch wichtige Kontakte. Ihr Ziel: Sie wollten in den Entwicklungs- und Schwellenländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und in der Karibik wirtschaftlich aktiv werden und in diesen Ländern innovative und nachhaltige Geschäftsideen umsetzen. Damit schaffen sie vor Ort Jobs und steigern die nachhaltige Wertschöpfung. Mit solchen Anliegen sind sie bei der AWE genau richtig: „Wir beraten Unternehmen mit niedrigschwelligen wirtschaftsnahen Angeboten, kostenfrei und vertraulich. Unser Team ist interdisziplinär aufgestellt, verfügt über umfassende Erfahrung in Entwicklungs- und Schwellenländern und deckt eigentlich fast alle Branchen ab“, erklärt Dr. Corinna Franke-Wöller, Leiterin der AWE. 

Grafik Kundenumfrage Interesse AWE
Ausschnitt der Übersicht "Unsere Arbeit in Zahlen, Daten und Fakten"

Fünf Jahre ist die AWE inzwischen am Markt und das Team ist auf 30 Personen angewachsen. Die Agentur weitet ihr Angebot kontinuierlich aus und orientiert sich dabei an den Bedarfen deutscher und europäischer Unternehmen. So entstand 2017 das Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte, weil sich immer mehr Unternehmen mit großen Herausforderungen bei der Umsetzung von menschenrechtlicher Sorgfalt sowie von Umwelt- und Sozialstandards konfrontiert sahen. Zudem informiert die AWE seit 2018 auf ihrer Website darüber, wo und wie sich Unternehmen an internationalen Ausschreibungen etwa von Entwicklungsbanken oder der Vereinten Nationen beteiligen können. „Deutsche Unternehmen nutzen viel zu selten die Möglichkeit, ihr Auslandsgeschäft durch Aufträge von Weltbank, Asiatischer Entwicklungsbank und Co. auszuweiten“, findet Carolin Welzel, Seniorberaterin bei der AWE.

Den größten Beratungsbedarf haben AWE-Kundinnen und -Kunden zu Investitionen und Projekten in den Branchen Landwirtschaft und Ernährung: Knapp ein Fünftel der Anfragen an die AWE widmen sich diesen Wirtschaftszweigen. Aber auch Energie (15,3 Prozent) und Bildung (10 Prozent) sind von großem Interesse. Regional gesehen ist Afrika klarer Spitzenreiter, 63 Prozent der bisherigen Anfragen bezogen sich auf diesen wirtschaftlichen Zukunftskontinent. Welche Beratungsthemen die Unternehmen in den vergangenen Jahren besonders interessierten, welche Branchen noch unter den Top Ten waren sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten hat die AWE in einer grafischen Übersicht zusammengestellt.

Umfrage bestätigt hohe Kundenzufriedenheit

Die AWE fragte Ende 2020 ihre Kundinnen und Kunden, wie zufrieden sie mit ihrem Beratungsangebot seien. Das Ergebnis: Vier von fünf Kunden (78 Prozent) würden die AWE weiterempfehlen. Zudem bestätigten 44 Prozent der befragten Unternehmen, dass die Unterstützung der AWE äußerst bis sehr hilfreich war, und 53 Prozent gaben an, dass die AWE ihnen passende Ansprechpartner vermittelt habe– eine zentrale Aufgabe des One-Stop-Shops AWE. 
 

Grafik Kundenumfrage Verständnis AWE
Ausschnitt der AWE-Kundenzufriedenheitsumfrage 2020

AWE unterstützt auf dem Weg von der ersten Idee zum Fabrikbau

Bei den meisten Unternehmen steht am Anfang eines Engagements in Entwicklungs- und Schwellenländern eine vage Idee, eine Vision davon, neue Wege einzuschlagen. So war es auch beim Schokoladenhersteller fairafric. Das Unternehmen verkauft seit 2016 Schokolade, bei der nicht nur wie üblich die Kakaobohnen aus Afrika stammen. Die Schokolade wird in Ghana nachhaltig produziert – bislang eine große Ausnahme in der Branche. Hendrik Reimers, Gründer und CEO von fairafric wollte dafür in Accra, der Hauptstadt Ghanas, eine Schokoladenfabrik bauen. „Die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung hat uns in einer sehr frühen Phase geholfen, für den Bau der Fabrik Finanzierungspartner zu finden“, sagt Reimers. Bei der Vielzahl von Angeboten sei es nicht leicht gewesen, einen Überblick zu bekommen: „Da waren die Gespräche mit der AWE wirklich sehr zielführend.“ 

Die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH unterstützte Hendrik Reimers Idee mit einen Investitionskredit in Höhe von 2 Millionen Euro aus dem Programm AfricaConnect. Es ist eine von drei Säulen des Entwicklungsinvestitionsfonds (EIF) der Bundesregierung im Rahmen der Compact with Arica Strategie. Weitere Säulen sind AfricaGrow und das Wirtschaftsnetzwerk Afrika.  

In der neuen solarbetriebenen Schokoladenfabrik von fairafric sind über 80 hochwertige Arbeitsplätze entstanden. Mehr als 2.500 Kleinbauern und -bäuerinnen aus der Region garantiert fairafric langfristig die Abnahme ihrer Bohnen und zahlt ihnen zudem eine Bio-Prämie.

Verschiedene Tafeln Schokolade in bunter Verpackung
Wertschöpfung vor Ort: fairafric produziert Schokolade in Ghana

Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte

Menschenrechtliche Sorgfalt ist ein wichtiges Thema, das nicht nur politisch weit oben auf der Agenda steht, wie etwa die Diskussionen um das Sorgfaltspflichtengesetz zeigen, sondern auch bei Unternehmen. Das begründet die stetig wachsenden Beratungsanfragen beim Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte, den es seit 2017 gibt. So hat der Helpdesk bislang über 1.000 Beratungen zur Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfalt durchgeführt. Aus ersten Gesprächen mit Unternehmen ergibt sich oftmals eine komplette Begleitung der Veränderungsprozesse – hier agiert der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte als Sparringspartner. Aber nicht nur die Zahl der Beratungen wächst, sondern auch das Angebot. Demnach wurde dieses beispielsweise durch maßgeschneiderte Schulungen und Online-Tools (CSR Risiko-Check & KMU Kompass) zum Einstieg in das Thema ergänzt. Zudem bietet der Helpdesk diverse Veranstaltungsformate zum Austausch mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Wie die Arbeit des Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte in der Praxis aussieht und wie Unternehmen von der Beratung profitieren, zeigen folgende Unternehmensbeispiele:

Brands Fashion, ein Anbieter für nachhaltige Arbeitsbekleidung, hat sich 2019 nach dem staatlichen Textilsiegel „Grüner Knopf“ zertifizieren lassen. Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte hat das Unternehmen im Rahmen einer individuellen Beratung dabei unterstützt, die Risikoanalyse systematisch und nachvollziehbar zu gestalten. Neben Brands Fashion profitierte auch Messingschlager, ein weltweiter Importeur und Exporteur von Fahrradkomponenten, von der Helpdesk-Beratung - hierbei wurden insbesondere Nachhaltigkeitsstandards und Einkaufsprozesse beleuchtet. Die Teilnahme am Veranstaltungsformat „Berliner Frühstück: Wirtschaft und Menschenrechte“ ermöglichte es Adrian Müller, Mitarbeiter der Einkaufsabteilung bei Messingschlager, sich mit anderen Unternehmen und Fachleuten aus relevanten Ministerien zu den aktuellen Trends im Bereich der unternehmerischen Sorgfalt auszutauschen. 

Online schnell informiert

Zusätzlich zur individuellen Beratung informiert die AWE Unternehmen mit einer Reihe digitaler Tools – schnell, übersichtlich und kostenlos:

Die Förderdatenbank Entwicklungsländer hilft dabei, die passende Unterstützung für eine Investition in einem Entwicklungsland zu finden. Mit wenigen Klicks können kleine und mittelständische Unternehmen, Start-ups und Großkonzerne gezielt die Angebote herausfiltern, die für ihre Branche und ihr Zielland relevant sind – egal, ob es um Ausschreibungen, Beratung, Darlehen oder Zuschüsse geht.

Der KMU Kompass ist ein kostenloses Info-Portal für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und bietet konkrete Anleitungen, Tipps und Praxishilfen zur Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfalt. Mit einfachen Fragen leitet das Online-Tool Nutzerinnen und Nutzer Schritt für Schritt an, Sorgfaltsmaßstäbe an ihr unternehmerisches Handeln anzulegen und diese stärker zu beachten. 

Der CSR Risiko Check, ein Online-Tool vom Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte, MVO Nederland und UPJ, unterstützt Unternehmen dabei die lokalen Menschenrechtsrisiken besser einzuschätzen und informiert sie über mögliche Lösungsansätze zu Umwelt-, Sozial- und Governancethemen.

Im Überblick: An wen können sich Unternehmen wenden?

Wer in einem Entwicklungs- oder Schwellenland investieren, sich neue Märkte erschließen oder Lieferketten neu gestalten will, dem bietet die Bundesregierung mit einer Reihe von Programmen und Informationsangeboten eine breit gefächerte Palette an Unterstützung. Zum ersten Mal bündelt die Broschüre „Chancen für Unternehmen“ die wichtigsten Anlaufstellen der Entwicklungszusammenarbeit (BMZ), der Außenwirtschaftsförderung (BMWi) sowie der Auslandsvertretungen (AA) für Unternehmen. Hier erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Anlaufstellen. 

Grafik Chancen für Unternehmen auf grünem Hintergrund
Ein Ausschnitt der Broschüre "Chancen für Unternehmen"

Gemeinsam mehr erreichen 

Bei Investitionen und Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es viele unterschiedliche Aspekte zu beachten und zahlreiche Anknüpfungspunkte zu anderen Akteuren und Themen wie internationale Ausschreibungen oder Investitionschancen in Afrika. Daher arbeitet die AWE eng mit diversen Verbänden, Kammern und Vereinen zusammen. Diese Vielfalt kommt nicht nur den Beratungen der AWE zugute, auch ihre Veranstaltungen profitieren von diesem breiten Spektrum an Partnern. Mit ihrer Roadshow quer durch Deutschland stellte die AWE beispielsweise Unternehmen den Entwicklungsinvestitionsfonds der Bundesregierung vor und kooperierte dabei mit dem Afrikaverein der deutschen Wirtschaft, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft und Industrie- und Handelskammern, um möglichst viele Unternehmen zu erreichen.

Zusammen mit dem Bundesverband der deutschen Industrie und dem Lateinamerika Verein fördert die AWE weibliche Führungskräfte und Unternehmerinnen, indem sie Frauen aus Deutschland, Afrika und Lateinamerika in Kontakt bringen. 

In Zukunft live und digital

Direkte Kommunikation per Video auch über Kontinente hinweg, Informationen auf einen Klick jederzeit und überall verfügbar, Veranstaltungen im virtuellen Raum: Was vor der Corona-Pandemie noch undenkbar erschien, ist dank des enormen Digitalisierungsschubs der vergangenen Monate zu einem festen Baustein der Arbeit der AWE geworden. „Diese Technologien bringen die Menschen in unserer globalen Welt enger zusammen. Unternehmen können heute problemlos und kostengünstig mit Partnern in Asien oder Afrika per Video sprechen. Das ist ein großer Gewinn und erleichtert die Zusammenarbeit. Wir entwickeln derzeit weitere digitale Tools und innovative Veranstaltungsformate, um den internationalen Austausch weiter zu fördern. Gleichzeitig freuen wir uns auch wieder auf "echte" Begegnungen“, so Dr. Corinna Franke-Wöller.

Der "Tag der Industrie 2021" vom 21. bis 23. Juni bietet als hybride Konferenz Möglichkeiten für beides. AWE-Leiterin Dr. Corinna Franke-Wöller wird am Webtalk des Bundesverbands der Deutschen Industrie zum Thema „Europa und Afrika – Verantwortung in Zeiten von Corona?“ teilnehmen und die AWE vertreten. 

Unser neues Programm AGYLE - African-German Young Leaders in Business wird in diesem Jahr virtuell starten. Im Oktober/November 2021 werden wir junge deutsche und afrikanische Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Medien online zusammenbringen, um die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren und neue innovative Geschäftsmodelle über Kontinente hinweg zu entwickeln. AGYLE richtet sich an Führungskräfte aus Äthiopien, Ghana, Ruanda und Deutschland und wird gemeinsam mit Deutschland – Land der Ideen GmbH umgesetzt; Bewerbungen sind ab Juli 2021 auf der Webseite der AWE und Deutschland – Land der Ideen möglich.

Ob live oder digital, ob im persönlichen Beratungsgespräch oder bei Informations- und Vernetzungsveranstaltungen – Unternehmen werden auch in Zukunft mit der AWE einen kompetenten Partner ihres Vertrauens haben, wenn sie sich in neuen Märkten in Entwicklungs- oder Schwellenländern nachhaltig engagieren wollen. Wir begleiten sie von der ersten Idee bis zur Projektumsetzung. Sprechen Sie uns an und lassen Sie ihre Visionen Wirklichkeit werden. 

Fünf Jahre AWE: Danke an unsere Partner

„Die AWE kann seit ihrer Gründung auf eine gute und konstruktive Kooperation mit zahlreichen Partnern zählen. Dazu gehören unter anderem der Verband der Automobilindustrie, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft, dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, die Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry, German Water Partnership, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft und der Euro-Mediterran-Arabische Länderverein. Fünf Jahre AWE ist ein guter Zeitpunkt, um ihnen allen „Danke“ zu sagen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit vielen interessanten Veranstaltungen und gemeinsamen Projekten.“

Dr. Corinna Franke-Wöller

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Grafik Zahlen Daten Fakten

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