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Resiliente Lieferketten: Wie sich KMU zukunftssicher aufstellen

Blick von der Glaskuppel in den Plenarsaal des deutschen Bundestags

Das heute im Bundestag verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) nimmt ab 2023 Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten in die Pflicht, ein Sorgfaltspflichtensystem für ihre gesamte Lieferkette einzurichten. Doch auch für KMU ergibt das schon jetzt Sinn – aus drei Gründen. 

Das lange diskutierte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz kommt. Ab 2023 stehen Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten (inkl. Leiharbeiter:innen) in der Pflicht, 2024 sinkt die Schwelle auf 1.000 Beschäftigte. Gemäß den gängigen Definitionen liegen KMU darunter. Doch es gibt drei gute Gründe für KMU, sich bereits jetzt mit der Übernahme menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu beschäftigen: 

  1. Es ist wahrscheinlich, dass die gesetzlichen Anforderungen auch für KMU in Zukunft steigen werden. 
  2. Viele KMU sind schon jetzt mittelbar durch das LkSG betroffen, weil größere Unternehmen und Konzerne die gestiegenen Anforderungen an ihre Geschäftspartner weitergeben.
  3. Ein robustes Lieferkettenmanagement zur Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten bietet auch KMU eindeutige wirtschaftliche Vorteile. 

Warum sich unternehmerische Sorgfalt auch für KMU lohnt

Arbeitsschutz und faire Löhne, Chemikalienmanagement und Umweltschutz – auch in den Herkunftsländern von Rohstoffen und Vorprodukten – sind nicht allein ethische Fragen. KMU in Deutschland profitieren durch: 

  • Effizienz – Ressourcen- und Energieeffizienz kann langfristig Kosten sparen. Gute Arbeitsbedingungen erhöhen die Produktivität. 
  • Qualität – soziale und umweltbezogene Standards können helfen, die Produktqualität zu steigern. 
  • Risikominimierung – funktionierender Arbeitsschutz und gutes Gesundheitsmanagement reduzieren die Gefahr unfallbedingter Produktionsausfälle, die Einhaltung von Umweltschutzstandards verringert das Risiko von Produktionsausfällen infolge von Umweltschäden. 
  • Reputation – Belege für die Übernahme menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfalt verschaffen Unternehmen positive Imageeffekte gegenüber Kund:innen, Geschäftspartner:innen und (potenziellen) Mitarbeiter:innen.
  • Innovation – Unternehmen, die sich frühzeitig auf sich verändernde Rahmenbedingungen einstellen, haben mittel- bis langfristig Wettbewerbsvorteile, weil sie strengere regulatorische Vorgaben leichter umsetzen können bzw. weniger abhängig von bestimmten Rohstoffen sind.
  • Geschäftsfeldentwicklung – gerade für kleinere Unternehmen eröffnet die Implementierung menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfalt neue Kooperationsmöglichkeiten, da große Konzerne zunehmend auch unabhängig gesetzlicher Vorgaben sehr hohe Nachhaltigkeitsansprüche an ihre Geschäftspartner:innen stellen. 

Wie gelingt KMU der Einstieg in das Thema?

KMU, die aktiv in das Management von Nachhaltigkeitsrisiken einsteigen möchten, sehen sich spezifischen Herausforderungen gegenüber: Im Vergleich zu größeren Unternehmen und Konzernen haben sie in der Regel deutlich weniger personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung – für die sorgfaltsbezogenen Managementaufgaben in Deutschland wie auch für Audits und Trainings von Lieferanten im Ausland. 

Aber: KMU haben auch spezifische Vorteile gegenüber Konzernen. Zum einen sind ihre Lieferketten oft weniger komplex, zum anderen pflegen sie oftmals langjährige, vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Lieferanten. Und nicht zuletzt ist der Zugang zur Geschäftsführung in KMU generell leichter und Veränderungen lassen sich schneller umsetzen. 

Die ersten Schritte zur Übernahme unternehmersicher Sorgfaltspflichten müssen KMU nicht alleine gehen. Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte der Bundesregierung bietet KMU umfangreiche Hilfestellungen.  

Drei Angebote für sorgfaltsbewusste KMU

  • Der „KMU Kompass“ ist ein praktisches Tool für Unternehmen, um ihre menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfalt entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungskette zu analysieren und um notwendige Maßnahmen einzuleiten. Dabei navigiert der Kompass in fünf Phasen Schritt für Schritt durch den Sorgfaltsprozess. Die Nutzung ist anonym und kostenfrei. 
  • Mit dem „CSR Risiko-Check“ können Unternehmen, die aus dem Ausland importieren oder im Ausland Produktionsstätten haben, die damit verbundenen CSR-Risiken einschätzen und bekommen Möglichkeiten aufgezeigt, diese Risiken zu managen. 
  • Eine persönliche Beratung zum Thema Sorgfaltsprozesse als Ergänzung zum „KMU Kompass“ und zum „CSR Risiko-Check“ erhalten Unternehmen – gleich welcher Größe und Branchenzugehörigkeit – vom Helpdesk. 

    Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte bietet kostenfreie, vertrauliche und individuelle Beratung. Kommen Sie gerne jederzeit auf uns zu.

Ihr Kontakt in der AWE

Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte

Malte Drewes 
Berater
Am Weidendamm 1A 
10117 Berlin
+49(0)30590099-432

 

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