Herausforderung gesucht: Innovative Lösungen für Entwicklungsländer
Das lab of tomorrow bringt Unternehmen, Non-Profits und politische Entscheiderinnen und Entscheider mit Fachleuten aus Europa und Entwicklungs- und Schwellenländern zusammen. Gemeinsam entwickeln sie innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle als Lösung für konkrete Herausforderungen. Für weitere Innovationsprozesse sucht das lab of tomorrow laufend nach neuen „Challenges“.
Plastikmüll in Thailand verringern, ländliche Gegenden in Kenia mit Medikamenten versorgen oder einen besseren Zugang zu Energieversorgung in Uganda schaffen: Beim lab of tomorrow (lot) entstehen zukunftsweisende Geschäftsmodelle als Antwort auf konkrete Herausforderungen in einem Entwicklungs- oder Schwellenland. Dafür bringt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) europäische und lokale Akteursgruppen aus verschiedenen Bereichen zusammen: Unternehmen, Expertinnen und Experten, Akteurinnen und Akteure aus der Politik und der Zivilgesellschaft.
Kooperativ, kreativ und konkret
Als erstes identifizieren das lab of tomorrow-Team und dessen Partnerinnen und Partner mögliche „Challenges“ und Fragetellungen für einen neuen lot-Prozess. Bei der Auswahl spielen das Geschäftspotenzial, die Bedürfnisse der späteren Nutzerinnen und Nutzer und der Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen eine zentrale Rolle. Zum Verständnis der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden vor Ort umfassende Recherchen und Interviews durchgeführt.
In einem dreitägigen Workshop entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann gemeinsam innovative Geschäftsideen, bringen ihre unterschiedlichen Sichtweisen und Hintergründe ein und finden mithilfe des Design-Thinking-Ansatzes kreative Lösungen.
Anschließend leistet die GIZ methodische und inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung. Die Ideen werden anschließend in der Praxis getestet und umgesetzt und zwar in der Umgebung, in der sie auch funktionieren müssen: vor Ort in dem jeweiligen Entwicklungs- oder Schwellenland.
Am Anfang steht die „Challenge“
Am Anfang jedes lot-Prozesses steht immer eine konkrete Herausforderung, die „Challenge“. Für die nächste Runde, die mittlerweile zehnte, beginnt jetzt das „Challenge-Sourcing“. Über die Website oder per E-Mail können alle Interessierten Ideen einreichen. Inhaltlich sind die Einreichenden frei: Es gibt weder Einschränkungen hinsichtlich des Landes noch der Sektoren. Wichtig ist, dass die Challenge ein konkretes Problem in einem Entwicklungs- oder Schwellenland behandelt, das ein gemeinsam entwickeltes nachhaltiges Geschäftsmodell lösen kann.
An den bisherigen lot-Prozessen haben bereits 175 Unternehmen teilgenommen, darunter Bayer, Merck, SAP, Siemens und TUI. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: 29 vielversprechende Geschäftsideen haben die Teams entwickelt. Daraus sind bereits elf Geschäftsmodelle entstanden, die als Pilot im Markt getestet werden.
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