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Import Promotion Desk. Entwicklungszusammenarbeit trifft Außenwirtschaft

6 Min
Das IPD Team auf der Fruit Logistica Anfang Februar 2024 in Berlin.

Avocados, Mangos, Limetten, Physalis, Granadillas oder Gewürze wie Ingwer und Kurkuma – das Import Promotion Desk beeindruckte auch in diesem Jahr wieder mit einem vielfältigen Angebot in Bio-Qualität auf der Fruit Logistica, die Anfang Februar 2024 in Berlin stattfand.

Die Initiative zur Importförderung begleitete rund 40 Unternehmen aus Ägypten, Brasilien, Côte d’Ivoire, Ecuador, Ghana, Kenia, Kolumbien, Marokko, Peru und der Ukraine auf die internationale Fachmesse für Obst und Gemüse. Die europäischen Einkäufer zeigten sich nicht nur von der beeindruckenden Vielfalt der Produkte begeistert, sondern schätzten auch die Möglichkeit, verschiedene Herkunftsländer an einem Messestand kennenzulernen und direkte Geschäftsbeziehungen aufzubauen.

Erfolgreiches Matchmaking für weltweite Geschäftschancen

Eine Frau hält eine Rede. Sie ist schick angezogen.
Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des Import Promotion Desk

„Das IPD arbeitet an der Schnittstelle von Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaft. Unser Ziel ist es, sowohl Entwicklungsländer besser in den globalen Handel zu integrieren als auch die deutsche und europäische Wirtschaft bei ihrem Beschaffungsmanagement zu unterstützen.“, sagt Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des Import Promotion Desk.

Das IPD ist mit seinen Matchmaking-Aktivitäten, wie z.B. im Rahmen von internationalen Fachmessen, Beschaffungs- und Einkäuferreisen und virtuellen B2B Events, außerordentlich erfolgreich. Mit den Aktivitäten eröffnet das IPD kleinen und mittelständischen Unternehmen aus ausgewählten Partnerländern den Zugang zum europäischen Markt. Gleichzeitig unterstützt das IPD als Initiative zur Importförderung europäische Einkäufer:innen und Reiseveranstalter:innen bei ihrem Sourcing und eröffnet ihnen neue Beschaffungsmärkte und Destinationen.

IPD Engagement zeigt Wirkung

Ein Mann sitzt lässig auf einem Sessel. Ein Bein ist über das andere geschlagen und er schaut freundlich in die Kamera.
Nishantha Jayathilaka, Geschäftsführer von Worga Naturals

„Wir haben mit der Unterstützung des IPD einen gewaltigen Sprung gemacht. Wir waren auf mehreren Fachmessen präsent und konnten internationale Handelspartner überzeugen. Früher habe wir nur an lokale Händler verkauft, heute gehen 90 Prozent der Direktexporte auf den europäischen Markt. Früher hatten wir 15 Mitarbeiter und einen Umsatz von 120.000 US-Dollar, heute erzielt Worga Naturals mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von über 1,5 Millionen US-Dollar. Wir haben unsere Produktionslinien ausgebaut, mehr Mitarbeiter eingestellt und können den Kleinbauern, unseren Partnern, zusichern, dass wir ganzjährig ihre Ernte abnehmen.“, erzählt Nishantha Jayathilaka, Geschäftsführer von Worga Naturals.  

Durch die vermittelten Geschäftsabschlüsse steigen die Exporte in den IPD Partnerländern und die wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen wird gefördert. Das regelmäßige Monitoring des IPD zeigt, dass der wirtschaftliche Erfolg den Menschen in den meist ländlich geprägten Regionen zugutekommt – in besonderem Maße Frauen und Familien. Die Unternehmen erweitern die Anbauflächen und die Produktion, sie nehmen mehr Kleinbäuer:innen unter Vertrag und stellen weitere Mitarbeiter:innen ein.

IPD Engagement zeigt Wirkung

  • Rund 25 % der IPD-Unternehmen erhalten erstmals Zutritt zum europäischen Markt.
  • IPD-Unternehmen steigern ihren Exportumsatz nach Europa um durchschnittlich 99,7 %.
  • IPD-Unternehmen erhöhen ihre Beschäftigtenzahl um durchschnittlich 52 %.  

Hier finden Sie einen Überblick über den gesamten Leistungskatalog des IPD.

Erfolgsfaktor Nachfrageorientierung

Bei der Auswahl der Produkte, die gefördert werden, prüfen die IPD Expert:innen anhand von Marktstudien und Nachfrageanalysen sehr genau, welche Produkte und Dienstleistungen eine wachsende Bedeutung auf dem deutschen und europäischen Markt haben. So wird sicher gestellt, dass die Unternehmen im IPD Programm langfristig Absätze auf dem Exportmarkt erzielen. Das ist die notwendige Basis, damit Unternehmen in ihr Angebot und ihre Produktionsanlagen sowie die IPD Partnerländer in den Aufbau von effizienten Wirtschaftsstrukturen investieren.

Zugleich profitieren die deutschen und europäischen Unternehmen von dieser Prüfung. Sie können sicher sein, dass das IPD sie bei marktrelevanten Produkten und Dienstleistungen unterstützen kann und ihre Partner sie zuverlässig und langfristig beliefern können.  

Europäische Handelspartner profitieren von unentdecktem Potenzial

Die europäischen Handelspartner profitieren vom Sourcing des IPD und lernen vorab geprüfte Unternehmen mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen kennen.  In den IPD Partnerländern steckt oft noch unentdecktes Potenzial, das den Einkäufer:innen einen Mehrwert bietet. Sie können ihr Produkt- und Serviceportfolio ausweiten, alternative Bezugsquellen identifizieren, Lieferengpässen entgegenwirken und ihr Handelsnetzwerk ausbauen.

Eine Frau lächelt in die Kamera.
Janne Villatoro Barrera, Geschäftsführerin von H+T Feinkost GmbH

„Produzenten, die hochwertige Rohstoffe liefern, sind nicht leicht zu finden. Das IPD hat uns geprüfte Lieferanten vorgestellt. Diese Vorarbeit erspart uns Zeit und Kosten.“ , sagt Janne Villatoro Barrera, Geschäftsführerin von H+T Feinkost GmbH.

Die Unternehmen werden von den IPD Expert:innen besucht und evaluiert, bevor sie in das Programm aufgenommen werden. Wesentliche Voraussetzungen sind z.B., dass die Produzent:innen und Dienstleister:innen die Qualitätsanforderungen des europäischen Marktes erfüllen und über die für den Handel nötigen Liefermengen verfügen. Zudem müssen die Unternehmen im IPD Programm die erforderlichen Logistikstandards erfüllen. Zu den Prüfkriterien des IPD gehören auch internationale Zertifizierungen sowie Umwelt- und Sozialstandards. Darüber hinaus achtet das IPD bei der Auswahl, auf kurze und damit transparente Lieferketten ohne Zwischenhändler, um auch den Sorgfaltspflichten des Lieferkettengesetzes (LkSG) zu genügen. 

Ein Mann im Anzug steht an einem Tisch. Er lächelt eine Person neben sich an.
Daniel Oppermann, Spezialist Sourcing + Märkte beim Import Promotion Desk

„Dank unseres umfassenden CSR-Trainings sind die Unternehmen im IPD Programm mit den aktuellen gesetzlichen Anforderungen sowie der grundsätzlichen Bedeutung von verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln vertraut. Dadurch erleichtern wir es den Einkäufer:innen gemeinsam mit unseren Lieferanten die gesetzlichen Anforderungen und Wünsche der Endverbraucher:innen nach nachhaltigeren Produkten zu erfüllen. Für viele IPD Unternehmen ist verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln eine Selbstverständlichkeit, ein Teil ihrer Kultur. Wir unterstützen sie bei der strategischen Verankerung im Unternehmen.“, erklärt Daniel Oppermann, Spezialist Sourcing + Märkte beim Import Promotion Desk.

Nachhaltige Strukturen in der Exportförderung

Das IPD arbeitet eng mit Business Support Organisations (BSO), also mit nationalen Organisationen und Fachverbänden in den Partnerländern, zusammen und unterstützt sie, ihre Angebote zur Exportförderung weiterzuentwickeln.  

Ziel ist es, nachhaltige Strukturen zur Unterstützung der dortigen Unternehmen aufzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure zu verbessern. Gemeinsam mit den BSOs bietet das IPD Trainings für Produzent:innen unter anderem zu Themen wie Voraussetzungen des EU-Markts, Market Intelligence, CSR, Frauenförderung, Marketing und Verhandlungsführung an. Um die Zusammenarbeit mit den BSOs vor Ort zu stärken, hat das IPD Regionalbüros in ausgewählten Partnerländern eingerichtet - in Abidjan (Côte d’Ivoire), Quito (Ecuador), Tashkent (Usbekistan), Casablanca (Marokko) und Nairobi (Kenia).

Weitere Informationen zur Zusammenarbeit zwischen IPD und BSOs finden Sie hier.

Organisation und Kontakt

Aufbau und Durchführung des IPD verantwortet die weltweit tätige Entwicklungsorganisation sequa gGmbH in enger Kooperation mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA). Gefördert wird das IPD vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).  

IPD – Import Promotion Desk 
c/o sequa gGmbH 
Alexanderstraße 10 
53111 Bonn 

 
https://www.importpromotiondesk.de 

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