„Internationale Meister“: Fit für Experteneinsätze in Zukunftsmärkten
„Die Welt ist auf Ihrer Seite“, so lautet ihr Motto: In Verbänden und Kammern sind EZ-Scouts die Ansprechpersonen für internationale Zusammenarbeit, die Perspektive der privaten Wirtschaft kennen sie ebenso wie die Angebote der Entwicklungszusammenarbeit. Ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der EZ-Scouts ist das Fortbildungsprogramm „Internationale Meister“, das Praktikern aus Handwerk und Industrie den Einstieg in die Entwicklungszusammenarbeit erleichtert.
Ob Dachdecker oder Verwaltungswirtin, Konditor oder Maschinenbautechnikerin: In der berufsbegleitenden Fortbildung zum Internationalen Meister bzw. zur Internationalen Meisterin an der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main treffen sie aufeinander. Das Programm bereitet erfahrene Fachleute aus Industrie und Handwerk auf projektbezogene Auslandseinsätze im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit vor. Rund 60 Handwerkerinnen und Handwerker haben sich in den letzten Jahren bereits weiterqualifiziert, um ihr Wissen auch in Entwicklungsländern zu vermitteln – schließlich ist das Know-how des Handwerks international gefragt und kann überall zur nachhaltigen Entwicklung beitragen.
Internationales Projektmanagement, Berufsbildungssysteme im Ausland, Arbeiten in fragilen Systemen und interkulturelle Kompetenzen: All das sind Lehrinhalte, die im zehnmonatigen Kurs vermittelt werden. Anschließend steht ein Praxiseinsatz in einem Projekt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit an, das zum Profil des angehenden Internationalen Meisters passt. Maurer- und Betonbauermeister Carsten Pabst etwa gab in Sambia einen Betonbauerlehrgang, baute und verschalte mit zehn Teilnehmenden einen Grill. „Das ist mit Abstand die beste Fortbildung, die ich in meinem Leben gemacht habe“, sagt er. Bei Folgeeinsätzen im Ausland können die Absolventinnen und Absolventen zum Beispiel auch Gutachtertätigkeiten übernehmen und sich so ein zweites Standbein aufbauen.
„Mit kleinen Mitteln kann man viel verändern“
Metallbauermeister Fabrice Carstens ist bereits mehrmals pro Jahr als Internationaler Meister im Einsatz. In Indien konnte er am Ausbildungsrahmenplan für die Fenster- und Türenbauer mitarbeiten, in Namibia gab er Grundkurse zum Metallbau und zum Schweißen. „Durch die Fortbildung habe ich einen Fuß in die Entwicklungszusammenarbeit bekommen“, so Carstens. „Bei den Einsätzen gibt es immer wieder Momente, die mir zeigen, dass man mit kleinen Mitteln viel verändern kann. In Deutschland können wir uns glücklich schätzen, dass wir mit unserem Ausbildungssystem Zugang zu so viel Wissen und so vielen Möglichkeiten haben.“ Als Internationaler Meister könne er dieses Wissen nun weitergeben.
Durch den Einsatz der Internationalen Meister können in den Entwicklungsländern Ausbildungsgänge etabliert werden, die die Qualifikation der Menschen verbessern und deren Einkommen sichern. Und natürlich profitiert auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit, wenn die Erfahrung gestandener Praktikerinnen und Praktiker in die internationalen Projekte einfließt. „Regelmäßig bekommen wir aus den Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit Anfragen nach Experten. Den Bedarf können wir eigentlich noch nicht decken“, sagt EZ-Scout Henning Nitze, der gemeinsam mit seinem Kollegen Erik Ruh und der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main die Fortbildung organisiert und umsetzt. „Uns bestärkt das auf unserem Weg, weitere Expertinnen und Experten auf die Einsätze vorzubereiten.“
Bereit für die Welt: Fortbildung zum Internationalen Meister
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt nachzuladen.
Über die Fortbildung „Internationaler Meister“
Wie sich Profis aus Handwerksbetrieben auf Einsätze im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit vorbereiten: Mehr über den Hintergrund, Kursinhalte und Voraussetzungen für die Fortbildung zum Internationalen Meister erfahren Sie bei der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.
Veröffentlicht am