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Privatinvestitionen für mehr Beschäftigung in Afrika

Mit der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung will die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in Afrika Jobs für junge Menschen schaffen und ihnen so eine bessere Zukunft ermöglichen. Damit das gelingt, arbeitet die Sonderinitiative Hand in Hand mit Unternehmen, die in Afrika investieren und so Beschäftigung schaffen. 

Frau mit Maschinen

Mehr Unternehmen sollen in Afrika investieren

In enger Kooperation mit deutschen, europäischen und afrikanischen Unternehmen sollen bis zu 100.000 Arbeits- und 30.000 Ausbildungsplätze entstehen, zusätzlich sollen dabei Arbeitsbedingungen vor Ort verbessert und nachhaltiges Wirtschaftswachstum gefördert werden.

Um das zu erreichen, unterstützt die Sonderinitiative Unternehmen dabei, mehr in Afrika zu investieren. Sie können beispielsweise ihre Geschäftstätigkeiten in Afrika verstärken, mit afrikanischen Unternehmen kooperieren oder afrikanische Unternehmen vermehrt in ihre Wertschöpfungsketten miteinbeziehen. Dabei spielt auch die Ausweitung des Technologie- und Wissenstransfers sowie eine Intensivierung der Kooperation zwischen deutschen, europäischen und afrikanischen Unternehmen eine zentrale Rolle.

Viele Unternehmen sind bei Investitionen in Afrika aber immer noch zögerlich. Dabei sind die Chancen enorm: Sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt befinden in Afrika, die jährliche Nachfrage von afrikanischen Konsumenten und Unternehmen an Dienstleistungen und Waren soll bis 2030 auf rund 5,6 Billionen USD wachsen. Die Industrieproduktion in Afrika soll sich bis 2025 auf knapp 1 Billion US-Dollar verdoppeln, und bereits heute erwirtschaften mehr als 400 afrikanische Unternehmen über 1 Milliarde USD Umsatz im Jahr.

Gemeinsam Hemmnisse überwinden

Trotz aller Chancen: Investitionen in Afrika sind oft nicht „Business as usual“. Hier gibt es Herausforderungen und Unsicherheiten, die in etablierten Märkten in der Regel nicht auftreten. So mangelt es beispielsweise in vielen Fällen an gut ausgebildeten Fachkräften und effizienten Zulieferstrukturen, eine jederzeit gesicherte Energieversorgung ist nicht selbstverständlich und es gibt verschiedene Handelshemmnisse.
Um diese und weitere Herausforderungen zu minimieren, arbeitet die Sonderinitiative eng und bedarfsorientiert mit Unternehmen zusammen. Am Anfang steht eine genaue Analyse spezifischer Investitions- und Handelshemmnisse. Dann erarbeitet die Sonderinitiative mit den Unternehmen Optionen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Schließlich werden gemeinsam Projekte entwickelt, um die Investitionen zu unterstützen, die dann Wirtschaftswachstum und neue Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten in Afrika schaffen. 

Zuschüsse für investive Masßnahmen

Die Fazilität „Investitionen für Beschäftigung“ wird ab Anfang 2020 zudem Zuschüsse bereitstellen, um die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern. Unternehmen aus den afrikanischen Partnerländern und Europa können hierfür ihre Vorschläge einreichen, damit konkrete Investitionshemmnisse abgebaut und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dabei sollen von der Förderung immer mehrere Unternehmen profitieren. 

Innovativer Charakter für schnelle Erfolge

Ein Beispiel aus der Praxis: die „Tunisian Automotive Management Academy“ (TAMA). In Zusammenarbeit mit der Sonderinitiative haben die deutschen Automobilzulieferer Dräxlmaier Group, Leoni AG, Kromberg & Schubert und Marquardt GmbH erkannt, dass der Mangel an qualifizierten Fachkräften für das mittlere Management in Tunesien weitere Investitionen erschwert. Die gemeinsame Lösung: eine eigens ins Leben gerufene Akademie, an der Fachkräfte wichtige Qualifikationen erhalten. Die Ausbildung an der TAMA orientiert sich am deutschen dualen System. Der Erfolg: Die Unternehmen können ihre Produktion ausweiten und werden zusätzliche 260 Ausbildungs- und 7.500 Arbeitsplätze schaffen.

„Die TAMA konnten wir innerhalb von nur neun Monaten auf den Weg bringen“, erklärt Abteilungsleiter Gunther Beger vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). „Möglich gemacht hat das der innovative Charakter der Sonderinitiative, der uns mehr Spielräume bei der Kooperation mit Unternehmen einräumt und es uns ermöglicht, die konkreten Bedarfe von Unternehmen einzubeziehen“, so Beger weiter.

Clusteransatz: Fokus auf Wachtumsbranchen

Teil des innovativen Ansatzes der Sonderinitiative ist auch die Fokussierung auf ausgewählte Wachstumsbranchen im Rahmen eines Clusteransatzes. Durch die Ansprache und Einbindung von branchenrelevanten Unternehmen in Deutschland, Europa und Afrika sollen ausgewählte Sektoren gezielt gefördert und Wachstumspotenziale für die Partnerländer und Unternehmen genutzt werden. Dazu zählt beispielsweise die Automobilindustrie in Tunesien: So wird Tunesien in Zusammenarbeit mit dem tunesischen Automobilverband bei der Erstellung eines nationalen Paktes zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche unterstützt. Oder die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft in Marokko, wo die Kooperation zwischen politischen Partnern, marokkanischen Lebensmittelverbänden und der deutschen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft gestärkt wird. Während die Sonderinitiative einen Fokus auf diese Branchen legt, sind ihre Aktivitäten nicht auf diese beschränkt. 

Sie sind ein Unternehmen, das in Afrika investieren möchte? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie unverbindlich zu den Möglichkeiten der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung: .

Die Cluster in den Ländern

Äthiopien: Textilwirtschaft, lebensmittelverarbeitende Industrie
Côte d'Ivoire: IKT/Technologie (inkl. erneuerbare Energien und Energieeffizienz), Industrie- und Freihandelszone VITIB)
Ghana: Agro-Business/lebensmittelverarbeitende Industrie
Marokko: Automobilindustrie, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft
Senegal: Agro-Business/lebensmittelverarbeitende Industrie, IKT/Digitale Wirtschaft
Tunesien: Automobilindustrie, Luftfahrtwirtschaft, Digitale Wirtschaft
Weitere Vorhaben in Ruanda und Ägypten sind in Planung
 

Über die Sonderinitiative

Die Hauptdurchführungsorganisationen der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung sind die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die KfW Entwicklungsbank. Weitere wichtige Partner bei der Durchführung sind die Entwicklungsorganisation „sequa“, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie „Engagement Global“ und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).

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Almuth Dörre

Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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