Branchenspezifische Förderung
Neben den allgemeinen Förderprogrammen bietet der Staat Unternehmerinnen und Unternehmern Unterstützung, die sich für Aus-und Weiterbildung, Klimaschutz und Biodiversität oder für Wissenstransfer im Gesundheitswesen engagieren wollen.
- Invest for Jobs – die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“
- Ausschreibungen der Fazilität Investitionen für Beschäftigung (IFB)
- Förderprogramm Internationale Klimaschutzinitiative
- Fonds zur Förderung von Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (i4Ag)
- Förderprogramm Klinikpartnerschaften
- Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika: Zusammenarbeit mit der Wirtschaft
Invest for Jobs – die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“

Wirtschaftsreformen und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit haben auf unserem Nachbarkontinent vielerorts neue, dynamische Wachstumsmärkte entstehen lassen. Afrikanische Staaten bieten zunehmend attraktive Perspektiven für Unternehmen und Investor:innen: Eine junge Bevölkerung, wachsende Verfügbarkeit von Arbeits- und Fachkräften, steigende Kaufkraft, neue Absatzmärkte und eine Einbindung in globale Wertschöpfungsketten. Mit jährlichen Wachstumsraten von sieben Prozent und höher gehören Länder wie Äthiopien, Ghana, Senegal und Côte d‘Ivoire zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Gleichzeitig werden jedoch pro Jahr circa 20 Millionen Arbeitsplätze gebraucht, um Afrikas Jugend Zukunftsperspektiven zu bieten.
Unter der Marke Invest for Jobs hat das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) daher eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen. Die Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“ – so der offizielle Titel – bietet dafür umfassende Beratung, Kontakte und finanzielle Unterstützung zur Beseitigung von Investitionshemmnissen. Gemeinsam mit Unternehmen und Investor:innen sollen bis zu 100.000 Arbeits- und 30.000 Ausbildungsplätze geschaffen werden.
Großer Wert wird dabei auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Unternehmen und Investor:innen, den Auslandshandelskammern und weiteren Akteur:innen vor Ort sowie den Partnerregierungen und der Bundesregierung gelegt.
Die aktuellen Partnerländer der Sonderinitiative sind Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Senegal, Tunesien und Ruanda. In Kürze soll Ägypten hinzukommen.
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- Potenzielle Investitionshemmnisse werden gemeinsam mit den Unternehmen und Investor:innen identifiziert und tragfähige Lösungsansätze erarbeitet – etwa zur Produktqualität der lokalen Zulieferindustrie, zur gezielten Aus- und Weiterbildung von Arbeits- und Fachkräften und für eine bessere Infrastruktur vor Ort.
- Die Sonderinitiative unterstützt Unternehmen und Investor:innen beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen zum afrikanischen Mittelstand und zu Entscheider:innen in den afrikanischen Märkten.
- Gemeinsam mit den Partnerländern werden attraktive Wirtschaftsstandorte – einschließlich Gewerbe- und Industrieparks – entwickelt. Teilnehmende Unternehmen kommen zum Beispiel aus dem Automobil- und Luftfahrtsektor, der Elektronik, der Textilindustrie und der Lebensmittelverarbeitung.
Förderprogramm Internationale Klimaschutzinitiative

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ist ein wichtiger Baustein des deutschen Beitrags zur internationalen Klima- und Biodiversitätsschutzfinanzierung in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Die IKI fördert Projekte von Organisationen, die in und mit den jeweiligen Partnerländern verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Waldschutz und Biodiversität umsetzen.
Grundsätzlich unterstützt die IKI mit zwei Fördersäulen: zum einen über thematische, zum anderen über länderspezifische Auswahlverfahren mit den IKI-Schwerpunktländern.
In der thematischen Säule arbeitet die IKI sowohl mit großvolumigen Projekten als auch mit Kleinprojekten, die durch die IKI Small Grants und die IKI Medium Grants gesondert gefördert werden.
Die Projektauswahl erfolgt in beiden Fördersäulen über Ideenwettbewerbe. Damit ist gewährleistet, dass die besten Ideen umgesetzt werden und die Vielfalt der Durchführungspartner wächst.
Die aktuellen Auswahlverfahren und Förderbedingungen der IKI werden auf der Website veröffentlicht.
Fonds zur Förderung von Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft (i4Ag)
Der i4Ag-Fonds fördert genersensible Innovationen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit dem Ziel, die Produktivität, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung des Sektors zu steigern. Um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen, auf die sich die Weltgemeinschaft 2015 geeinigt hat, sind innovative Ideen unerlässlich. Der Fonds setzt seine Schwerpunkte auf
- Mechanisierung
- Digitalisierung
- erneuerbare Energien
- Forschung und Beratung sowie
- Zusammenarbeit mit der Wirtschaft
Zielgruppen für Innovationen sind kleinbäuerliche Betriebe und Verbände sowie Verarbeitungs- und Produktionsunternehmen im Agrar- und Ernährungssektor. Die Innovationen sollen für sie wirtschaftlich rentabel sein und die Produktivität steigern. Partnerschaften mit der Privatwirtschaft sind ein essenzieller Baustein der nachhaltigen Innovationsförderung.
Der Fonds ist flexibel einsetzbar und kann Innovationen unabhängig von Technologie oder Wertschöpfungskette aus Ländern der BMZ 2030 Länderliste fördern. Wichtig ist, dass sie eine positive Wirkung auf Ernährungssicherung, Einkommen und Beschäftigung oder Umwelt und Klima haben und dass sie nachhaltig und gendersensibel sind. Um sicherzustellen, dass Frauen eine aktive Rolle spielen und von den Innovationen profitieren, erarbeitet i4Ag gemeinsam mit den Partnern eine Genderstrategie.
Der i4Ag-Fonds wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betreut.
Förderprogramm Klinikpartnerschaften – Partner:innen stärken Gesundheit

Internationale Klinikpartnerschaften fördern den kollegialen Austausch, ermöglichen gemeinsames Lernen und verbessern die Qualität der medizinischen Versorgung in Gesundheitseinrichtungen und Hochschulen in Ländern niedrigem und mittlerem Einkommens. Mit dem Förderprogramm Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung Klinikpartnerschaften zwischen Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und denjenigen in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens.
Das Förderprogramm unterstützt und begleitet den Wissenstransfer zwischen medizinischen und technischen Fachkräften: Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Geburtshelfer, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen oder -pfleger, Mikrobiologinnen und -biologen, Technikerinnen und Techniker aber auch Krankenhausmanagerinnen und -manager und Verwaltungsangestellte. Dabei entwickeln die Klinikpartner:innen gemeinsam wissenschaftlich fundierte und praxistaugliche Lösungen für verschiedene Fachgebiete und lernen gemeinsam aus ihrer Zusammenarbeit und den gemachten Erfahrungen.
Das Förderprogramm unterstützt die Akteur:innen in der administrativen Antragstellung und Durchführung ihrer Projekte. Es bietet ihnen Plattformen zur verstärkten Vernetzung innerhalb der internationalen Zusammenarbeit und berät zu Projektmanagement und Kommunikation.
Ziel des Förderprogramms Klinikpartnerschaften ist es, durch die gemeinsamen Projekte der Partner mit Fokus auf Trainings und Schulungen verbesserte Gesundheitsdienstleistungen vor Ort zu schaffen. Dadurch können Gesundheitssysteme in Schwellen- und Entwicklungsländern gestärkt werden.
Bei der Entscheidung über die Projektförderung steht der Bedarf der Partnerländer im Vordergrund. Das Förderprogramm ist thematisch offen und stärkt sowohl bestehende Partnerschaften als auch neue Kooperationen.
Das Förderprogramm hat einen eigenen YouTube-Kanal, in dem Klinikpartner aus ihren Projekten berichten.
Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika: Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Das Förderprogramm Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika (HKP) unterstützt Partnerschaften zwischen öffentlich-rechtlichen und gemeinnützigen Gesundheitsorganisationen in Deutschland und Afrika.
Durch eine Kooperation mit dem Förderprogramm HKP ergeben sich zahlreiche Vorteile für Unternehmen. Zum einen eröffnet die Kooperation zusätzliche Mittel zur Projektförderung, da bis zu 49 Prozent des Projektgesamtbudgets von HKP getragen werden. Zum anderen verfügt das Förderprogramm über wertvolle Erfahrung im Management von Klinikpartnerschaften und Partnerschaften mit dem Privatsektor. Weitere Vorteile einer Zusammenarbeit sind die Einbeziehung von entscheidenden Global Health-Akteuren in Afrika und Deutschland sowie die Anknüpfung an Netzwerke vor Ort in den Projektländern inklusive Zugang zu Regierungsinstitutionen wie Gesundheits- und Technologieministerien.
Grundsätzlich fördert das Programm unterschiedliche medizinische Gebiete, die in aufeinanderfolgenden Förderrunden ausgeschrieben werden. In der Ausschreibung 2019 lag der Fokus auf eHealth: 13 digitale Projekte in zwölf Ländern Subsahara-Afrikas wurden nach einem wettbewerblichen Prozess gefördert. Sie haben unterschiedliche thematische Schwerpunkte und digitale Lösungsansätze, wie zum Beispiel Krebs oder digitale Laborinformationssysteme.
HKP fördert zusätzlich gemeinsam mit deutschen und afrikanischen Firmen integrierte Entwicklungspartnerschaften, indem gemeinsam konzipierte Projekte mit technischer Beratung sowie durch anteilige Finanzierung unterstützt werden. Diese Förderungen sind zu vielfältigen medizinischen Themengebieten möglich, sollten einen Schwerpunkt auf Ausbildung und Kapazitätsentwicklung von Gesundheitspersonal haben und eine Universität oder ein Universitätskrankenhaus in Deutschland und Subsahara-Afrika involvieren.