Im Rahmen des Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) führt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Branchendialoge durch. Die erste branchenübergreifende Fachveranstaltung „Lieferkettentransparenz in politisch sensiblen Kontexten" findet mit dem Branchendialog Automobilindustrie statt. Neben dem Austausch innerhalb dieses Multi-Stakeholder-Forums dient die branchenübergreifende Fachkonferenz dem Lernen über Sektorgrenzen hinweg. Die Veranstaltung findet im Umweltforum statt: Pufendorfstraße 11, 10249 Berlin.
Grundvoraussetzung für die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht ist, dass Unternehmen die weltweiten Auswirkungen ihrer Geschäftsaktivitäten auf Menschen und Umwelt kennen. Angesichts der Komplexität und Dynamik internationaler Wertschöpfungsnetzwerke stellen sich jedoch einige praktische Herausforderungen für Lieferkettentransparenz und Rückverfolgbarkeit. Beim Teilen von Informationen entlang der Lieferkette bringen Wirtschaftsakteure auch kartellrechtliche oder wettbewerbliche Bedenken vor. In Staaten, die nur unzureichend Arbeits- und Sozialstandards umsetzen oder sogar selbst Menschenrechte systematisch verletzen, ist der Handlungsspielraum von Unternehmen stark eingeschränkt. Doch gerade in diesen politisch sensiblen Kontexten besteht die dringende Notwendigkeit, Hinweisen auf Menschenrechtsverletzungen in der tieferen Lieferkette nachzugehen.
Die Fachveranstaltung wird einen branchenübergreifenden Austausch zwischen den verschiedenen Stakeholdern anstoßen, um Ansätze für Lieferkettentransparenz zu teilen sowie den Grundsatz „Befähigung vor Rückzug“ im Kontext politisch sensibler Situationen zu diskutieren.