Wir kennen die neuen Angebote am Markt: Unternehmen bieten wir das Rundumpaket
Dr. Corinna Franke-Wöller leitet die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung seit ihrer Gründung 2016. Wie unterstützen sie und ihr Team Unternehmen und Verbände auf ihrem Weg in neue Märkte? Welche neuen Angebote sind besonders gefragt? Und welchen Tipp hat sie für Mittelständler?
Frau Franke-Wöller, welche Erfahrung haben Sie in den letzten Jahren gemacht: Wofür braucht die Wirtschaft Ihre Agentur in erster Linie?
Dr. Franke-Wöller: Entwicklungs- und Schwellenländer sind nach wie vor schwierige Märkte für deutsche Mittelständler. Das fängt schon beim Zugang zu guten Informationen an und setzt sich bei der Suche nach Netzwerken und Partnern fort. Auch die finanziellen und praktischen Unterstützungsangebote sind vielen nicht bekannt – für den Schritt in diese Länder aber unverzichtbar. Hier sind unsere Beraterinnen und Berater gefragt.
Was ist das Besondere an diesem Angebot?
Dr. Franke-Wöller: Zunächst einmal: Unser Beratungsangebot ist für die Unternehmen kostenlos und dadurch besonders niedrigschwellig. Unsere stärksten Argumente aber sind unsere Beraterinnen und Berater. Alle haben langjährige Erfahrung in ihren Bereichen. Wir haben Juristen, Betriebswirtinnen und zum Beispiel auch einen promovierten Naturwissenschaftler im Team, die oft selbst in Projekten in aufstrebenden Märkten in Afrika, Asien und Lateinamerika gearbeitet haben. Sie wissen also, wovon sie sprechen und bieten Orientierungshilfe und fachlichen Rat auf Augenhöhe.
Angenommen, ein deutscher Mittelständler denkt über ein Engagement in einem Entwicklungs- bzw. Schwellenland nach. Wie können Sie ihn unterstützen?
Dr. Franke-Wöller: Wir verstehen uns als One-Stop-Shop der Entwicklungszusammenarbeit für die Wirtschaft und bieten entsprechend ein Rundumpaket: Wir prüfen Projekte auf ihre Realisierbarkeit, vermitteln Partner und stellen den Kontakt zu geeigneten Netzwerken her. Wir helfen dabei, die richtigen Fördermittel und Finanzierungslösungen zu finden, die auf Entwicklungs- und Schwellenländer ausgerichtet sind. Außerdem unterstützen wir bei der Umsetzung nachhaltiger Lieferketten und informieren zu Ausschreibungen, etwa der internationalen Entwicklungsbanken. Dabei haben wir immer auch die aktuellen Entwicklungen im Blick und kennen die neuen Angebote am Markt.
Zu welchen neuen Angeboten können Sie aktuell informieren?
Dr. Franke-Wöller: Ein wichtiges Thema ist der Entwicklungsinvestitionsfonds, dessen Start wir mit einer bundesweiten Roadshow begleiten. Insbesondere das Programm AfricaConnect schließt eine Lücke für deutsche Unternehmen, die Investitionen in afrikanischen Märkten planen. Wir informieren zudem über die Allianz für Klima und Entwicklung – dort organisieren sich Unternehmen, die freiwillig CO2 kompensieren wollen. Ein relativ neues Angebot ist auch die Abfall-Allianz PREVENT. Sie führt weltweit Unternehmen zusammen, die gegen die Vermüllung der Meere kämpfen.
Noch einmal zum Entwicklungsinvestitionsfonds: Was macht den Fonds so attraktiv? Die Auftaktveranstaltung der AWE war beispielsweise sehr gut besucht.
Dr. Franke-Wöller: Die Bedingungen von AfricaConnect sind einfach sehr attraktiv, das Angebot ist niedrigschwellig und flexibel mit Blick auf Branchen und Zielmärkte. Außerdem ist eine Prüfung der Umwelt- und Sozialstandards inkludiert, für die Unternehmen normalerweise extra zahlen müssen.
Welche weitere Botschaft haben Sie bei Ihrer Roadshow im Gepäck?
Dr. Franke-Wöller: Das Wichtigste ist erstmal, dass es diese Roadshow gibt: Sie müssen nicht zu uns kommen –wir kommen zu Ihnen! Vor allem für Mittelständler, für die das bewährte Developpp.de-Programm zu klein ist, eine klassische Finanzierungslösung aber nicht in Frage kommt, ist AfricaConnect eine willkommene Ergänzung. Das Programm deckt die ganze Bandbreite ab: Möglich sind Darlehensfinanzierungen zwischen 750.000 und vier Millionen Euro und Laufzeiten von drei bis sieben Jahren.
Ihr Tipp: Was empfehlen Sie Unternehmen, die über ein Investment in Entwicklungs- und Schwellenländern nachdenken?
Dr. Franke-Wöller: Erstens: Arbeiten Sie mit Partnern vor Ort zusammen – nur so lernt man den jeweiligen Markt richtig kennen. Wir unterstützen Sie dabei gern mit unserem Netzwerk. Zweitens: Gehen Sie nicht davon aus, dass ein gutes deutsches Produkt automatisch zum Erfolg führt, sondern richten sie ihre Dienstleistungen und Produkte auf das jeweilige Land aus. Auch hierbei können wir Sie unterstützen. Wir vermitteln Ihnen gern die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die Informationen zu Ländern, Märkten und potenziellen Partnern bereitstellen.