AWE. Der One-Stop-Shop für die Wirtschaft
Die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) ist dabei sich neu und schlagkräftiger aufzustellen. Das internationale Netzwerk der Business-Scouts for Development und ein Team zur Projektentwicklung ergänzen das Angebot. Die AWE ist die Anlaufstelle für Unternehmen, die mit der Entwicklungszusammenarbeit kooperieren wollen.
Die AWE berät zu Förder-, Finanzierungs- und Kooperationsangeboten der deutschen und europäischen Entwicklungszusammenarbeit. Im Fokus stehen zum Beispiel Wirtschaftskooperationen für Klimaneutralität und Dekarbonisierung der Wirtschaft, der Aufbau nachhaltiger und resilienter Wertschöpfungsketten sowie die Nutzung digitaler Technologien. Zur neuen AWE gehören die Business Scouts for Development, die ein weltweites Netzwerk im In- und Ausland mitbringen: Über 60 Business Scouts arbeiten als Expert:innen in Branchen- und Spitzenverbänden der Wirtschaft, in Kammern und Gewerkschaften. So können sie Zugang zu strategischen Partnern und viel-versprechenden Märkten schaffen, den Know-how-Transfer fördern und Unternehmen mit Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit verbinden.
Weiterhin ergänzt das Team der Projekt- und Produktentwicklung das AWE-Angebot. Sie identifizieren Geschäftsmöglichkeiten und bringen dazu Partner aus der Wirtschaft und Akteure der Entwicklungszusammenarbeit zusammen. Ziel dieser Kooperationen ist es, gemeinsam innovative Konzepte zu entwickeln und erfolgreiche Projekte zu realisieren.
Träger der AWE sind die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die DEG Impulse gGmbH als Tochtergesellschaft der DEG – Deutsche Investitions - und Entwicklungsgesellschaft mbH.
Beratung zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten
Der in die AWE integrierte Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte der Bundesregierung berät Unternehmen zu ihren menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten. Als erste Anlaufstelle unterstützen die Helpdesk-Berater:innen Unternehmen dabei, ihr Handeln umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Zum Angebot des Helpdesks gehören außerdem Workshops, Schulungen, Veranstaltungen und Online-Tools.
Die AWE arbeitet seit Anfang des Jahres in agilen Teams zusammen und ist dabei, ihre neue, integrierte Strategie umzusetzen. Die Redaktion wollte wissen, was die Mitglieder des Management-Teams dabei bewegt, welche Pläne und Ideen sie haben und hat ihnen jeweils drei Fragen gestellt.
Perspektiven verändern und veraltete Denkmuster überwinden
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Almuth Dörre: Wir können der Wirtschaft jetzt viel attraktivere Angebote machen. Denn die neue AWE verfügt über ein stärkeres und größeres internationales Netzwerk. Das wird es Unternehmen erleichtern, Partner zu finden und Märkte zu erschließen, wenn sie nachhaltige Geschäftsmodelle im globalen Süden umsetzen wollen.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Dörre: Es ist mir ein wichtiges Anliegen, unsere Perspektive auf die Länder des Globalen Südens zu verändern und veraltete Denkmuster zu überwinden. Internationale Netzwerke für einen persönlichen Gedankenaustausch spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um neue kreative Lösungen für die Transformation der Wirtschaft zu entwickeln, sollten wir uns gegenseitig in unseren Stärken unterstützen und voneinander lernen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Dörre: Auf eine gelungene Fusion der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung. Auf Kolleginnen und Kollegen, die mit Begeisterung und hoher fachlicher Expertise die Erfolgsgeschichte unserer AWE weiterschreiben. Das großartige Team der AWE steht für diesen Erfolg.
Zur Person: Seit 2024 leitet Almth Dörre die strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei der AWE. Als Expertin an der Schnittstelle von Entwicklungszusammenarbeit und Privatwirtschaft arbeitete Almuth Dörre in unterschiedlichen Regionen und Positionen. In ihrer vorherigen Position managte sie die AWE bis zur Neuaufstellung im Januar 2024 und ist jetzt Mitglied des Managements der neuen AWE. Ihre berufliche Laufbahn führte sie unter anderem auf den Balkan, nach Indien, Guatemala und Belgien.
Wirkung erzielen und das Leben von möglichst vielen Menschen verbessern
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Christian Koscher: Durch die Bündelung der Angebote des BMZ zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft können wirkungsvolle Ansätze vereint und wesentlich zielgerichteter als bisher mit unseren Partnern umgesetzt werden. Gleichzeitig müssen wir uns auf die Kernaufgaben der AWE fokussieren, was zu einer Profilschärfung und stärkerer Ergebnisorientierung führt.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Koscher: Im Handlungsfeld „Organisation und Finanzen“ werden zahlreiche Management-Aufgaben bearbeitet. Gerade mit Blick auf die aktuelle Finanzausstattung des Projekts ist es besonders wichtig, mit dem bereitgestellten Budget „das Richtige“ zu tun und messbare Wirkungen zu erzielen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Koscher: Wenn wir durch ein effizientes Projektmanagement und den strategischen Einsatz des knappen Budgets dazu beitragen, die Lebensgrundlagen von möglichst vielen Menschen im globalen Süden deutlich zu verbessern.
Zur Person: Christian Koscher leitet das Handlungsfeld „Organisation und Finanzen“ der AWE. Aufbauend auf dem Studium der Politik- sowie Medienwissenschaften und Ethnologie hat Herr Koscher in der GIZ seit 2010 in unterschiedlichen Funktionen in der Unternehmensentwicklung, bei der Förderung zivilgesellschaftlicher Organisationen in Simbabwe sowie mehrere Jahre als persönlicher Referent der Vorstandssprecherin gearbeitet.
Mit Unternehmen neue Wege gehen, wenn die Mittel knapp sind
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Sven-Uwe Müller: Die neue AWE verbindet praxisnahe Beratungskompetenz und ein weltweites Netzwerk von Berater:innen in Verbänden, Handelskammern und Gewerkschaften. Vor allem hat sie das Know-how, neue Bündnisse und Projekte für nachhaltige Entwicklung aufzusetzen. Darin liegen Chancen für Unternehmen und Partnerländer des globalen Südens.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Müller: Innovation und Effizienz liegen mir besonders am Herzen. In Zeiten sinkender öffentlicher Mittel müssen wir gemeinsam mit den Unternehmen neue Wege gehen, um nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Zum Nutzen der Menschen in den Ländern des Südens und zum Nutzen verantwortungsvoller Unternehmen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Müller: Wir wollen Ende des Jahres so aufgestellt, sein, dass wir unseren Kunden innovative marktgerechte Angebote machen und schnelle Entscheidungen treffen können. Wir wollen in der Lage sein, das Wissen unseres gesamten Netzwerkes für die sozial-ökologische Transformation zu mobilisieren. Wenn das gelingt, dann sind wir auf einem guten Weg.
Zur Person: Dr. Sven-Uwe Müller leitet das Team "Projektentwicklung" in der AWE und fördert seit 5 Jahren als Programmleiter die Kooperation von Unternehmen und Entwicklungszusammenarbeit. Er war zuvor für GIZ-Projekte im Bereich nachhaltige Infrastruktur und Energie in Beijing und Washington tätig. Sven-Uwe Müller hat in Völker- und Europarecht, Politikwissenschaft und Sinologie promoviert.
Mutige und engagierte Menschen begleiten, Impulse für nachhaltiges Wirtschaften setzen
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Jenny Ohme: In der AWE wird die Beratung zu unternehmerischer Sorgfalt ("do no harm‘"-Ansatz nachhaltigen Wirtschaftens) durch den Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte mit der Beratung zu Förder-, Finanzierungsinstrumenten sinnvoll verknüpft. Hinzu kommt die Projektunterstützung für nachhaltige Investitionen im globalen Süden ("do good"-Ansatz) .Unternehmen erhalten so ein integriertes Unterstützungsangebot, um weltweit nachhaltig agieren zu können.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Ohme: Effektives unternehmerisches Sorgfaltsmanagement als selbstverständlichen Teil globalen Wirtschaftens zu etablieren. Und zwar nicht nur als Compliance-Thema aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen. Sondern als Weg, armutsreduzierendes und umweltrespektierendes Unternehmertum zu standardisieren. Viele Unternehmen gehen hier bereits mit Vorbildfunktion voran - viele weitere haben die Chance sich anzuschließen. Als AWE können wir diese Entwicklung mithilfe unserer Beratung begleiten.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Ohme: Dass wir mutige und engagierte Menschen unterstützen konnten, die in ihren Unternehmen Impulse zur Achtung von Menschenrechten und Umwelt in Wertschöpfungsketten setzen wollen. Für diese Kunden wollen wir weiterhin ein Sparringspartner bei der praktischen Umsetzung und Überwindung eventueller interner oder externer Widerstände sein.
Zur Person: Jenny Ohme fungiert im Tandem als fachliche Leiterin des Helpdesks Wirtschaft und Menschenrechte in der AWE. Sie ist seit 2017 Teil des Helpdesk-Teams und betreute in den letzten Jahren insbesondere die Schnittstelle zu politischen Stakeholdern. Zuvor lebte Ohme acht Jahre im Ausland, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent (Südafrika, DR Kongo, Côte dIvoire). Ohme hat Politik und Wirtschaft in Pretoria, Kapstadt, Paris und Berlin studiert.
Deutschen und europäischen Unternehmen den Zugang zum Globalen Süden ermöglichen
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Annette Will: Die AWE vereint die bisherigen Beratungsangebote der Business Scouts und der alten AWE nun auch in den BMZ Partnerländern. Damit erhöht sie ihre Reichweite und vergrößert ihrem Wirkungsgrad.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Will: Die Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten im Globalen Süden verfolge ich seit längerer Zeit. Es ist noch genügend zu tun, um weltweit faire Arbeitsbedingungen zu erreichen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Will: Ich freue mich, wenn die AWE in der veränderten Formation neue Partner hinzugewonnen hat und damit noch mehr deutschen und europäischen Unternehmen den Zugang zum Globalen Süden ermöglichen kann.
Zur Person: Annette Will leitet das Team „Themen & Beratung“ und ist seit 2017 bei der GIZ in der „Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“ tätig. Zuvor war sie u.a. in Argentinien als Integrierte Fachkraft tätig und ist studierte Geographin.
Die Kraft der Wirtschaft in den Zukunftsmärkten des globalen Südens freisetzen
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Jessica de Wolff: Die AWE bietet ihren Kunden unter einem Dach Zugang zu Informationen, Netzwerken sowie Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Über ihre Mutter DEG bringt die DEG Impulse gGmbh über 60 Jahre Erfahrung in Unternehmensfinanzierungen im globalen Süden in die AWE ein. Mit unserer Erfahrung können wir Kunden, die in den Zukunftsmärkten investieren wollen, ganzheitlich begleiten.
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
de Wolff: Unternehmen entfalten in gut geführten, nachhaltigen Projekten große transformatorische Wucht, sei es in ihren Gemeinden, bei der Ausbildung ihrer Mitarbeiter*innen oder bei der Umsetzung von Umweltstandards. Mit der AWE tragen wir dazu bei, diese Kräfte auch für die Zukunftsmärkte des globalen Südens freizusetzen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
de Wolff: Dass wir als AWE unseren Platz in dem neuen „Partners in Transformation“-Netzwerk gefunden haben und wir gemeinsam als Netzwerk einen messbaren Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation leisten.
Zur Person: Dr. Jessica de Wolff verantwortet als stellvertretende Leiterin der AWE sowie Programmleiterin des Helpdesks für Wirtschaft und Menschenrechte den Auftrag der DEG Impulse gGmbH in der AWE. Sie war zuvor bei der DEG-in verschiedenen Positionen tätig und blickt auf langjährige Erfahrungn in der Strukturierung und Finanzierung von Projekten des Privatsektors im globalen Süden zurück. Jessica de Wolff ist Betriebs-und promovierte Volkswirtin.
Wirtschaft und Entwicklung brauchen Fachkräfte
AWE: Worin sehen Sie die größten Chancen für die AWE?
Peter Wunsch: Die AWE hat alles, um Wirtschaft und Entwicklung wirksam zu verknüpfen: ein belastbares Partner-Netzwerk im In- und Ausland, GIZ und die DEG als starke Träger sowie vor allem ein erfahrenes und professionelles Team!
AWE: Das Beratungsangebot der neuen AWE umfasst viele Themen und Aspekte der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Welches Thema liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen und warum?
Wunsch: Skills Development über berufliche Qualifizierung und Handwerk! Klimawandel, Energiewende und faire Produktion brauchen gut ausgebildete Menschen.
AWE: Worauf wollen Sie zum Ende des Jahres 2024 zufrieden zurückblicken?
Wunsch: Erfolgreiche Projekte mit zufriedenen Partnern. Nur gemeinsam können wir einen Unterschied machen!
Zur Person: Peter Wunsch leitet das Team „Netzwerke & Beratung“ und ist seit 7 Jahren in der „Zusammenarbeit mit der Wirtschaft“. Er war zuvor für die GIZ u.a. in Vietnam, Georgien, Russland und der Ukraine. Peter Wunsch ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und kommt aus Berlin.
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