Empowerment von Frauen. Gleichstellung gewinnt
In Kenia bestreiten viele Menschen ihren Lebensunterhalt, indem sie Plastikmüll auf der Straße sammeln und ihn weiterzuverkaufen. Der Kunststoffverarbeiter Mr. Green Africa sah darin eine Chance. Das Unternehmen integrierte die individuellen Sammler:innen im Großraum Nairobi als festen Bestandteil in seine Recycling-Wertschöpfungskette und zeigt, wie eine Kreislaufwirtschaft für Plastik funktionieren kann. Bislang hat das 2015 gegründete Start-up 15.000 Tonnen Plastik wiederverwertet und rund 2.500 Waste Picker in faire und stabile Arbeitsverhältnisse gebracht.
Offenes Potenzial entdeckte das Unternehmen im Hinblick auf das Thema Geschlechtergerechtigkeit. Denn es sind vorwiegend Männer, die Plastikabfälle sammeln, um sie an Unternehmen wie Mr. Green Africa weiterzuverkaufen. Frauen fühlen sich beim Sammeln oft unsicher oder verkaufen das gesammelte Plastik weiter an Männer. Dadurch geht eine wertvolle Chance verloren, Frauen zu stärken und die Zahl der Müllsammler:innen zu erhöhen.
Chancengleichheit für Frauen heißt Potenziale nutzen
Mit Unterstützung der AlphaMundi Foundation hat Mr. Green Africa darum eine Gender-Strategie entwickelt, um bessere Bedingungen für Frauen im Unternehmen zu schaffen und gleichzeitig mehr Plastikmüll zu erhalten. Dazu gehören Schulungen für sicheres und hygienisches Abfallsammeln sowie eine zentrale Hotline, die Müllsammlerinnen jederzeit anrufen können, wenn sie Hilfe benötigen oder sich unsicher fühlen. Seit Projektbeginn steigerte Mr. Green Africa die Frauenquote unter den Sammler:innen von 40 auf 80 Prozent.
Heute arbeiten nicht nur mehr Frauen für das Start-up, auch der Anteil der vollzeitbeschäftigen Mitarbeiterinnen ist gestiegen. Nach einer Reihe von Gender-Awareness-Trainings hat Mr. Green Africa zudem Zufriedenheit unter den Müllsammlerinnen erhöht sowie die Wahrnehmung der Chancengleichheit unter den Mitarbeitenden verbessert. . Auch Das Managementteam ist divers. Geschäftsführerin in Kenia, Sonia Orwa bekräftigt: „Ich freue mich, dass unsere Führungsetage zur Hälfte aus Frauen besteht. Es macht einen Unterschied. Unsere Entscheidungen sind besser und das spiegelt sich in unserer Performance wider. “
Gender-Lens-Investing: Mit der Gender-Brille investieren
Indem Unternehmen wie Mr. Green Africa Geschlechtergerechtigkeit strategisch verankern, bauen sie Barrieren ab und fördern die Chancengleichheit von Frauen im Globalen Süden. Der Impact Investor AlphaMundi Group unterstützt Unternehmen mit seinem Partner, der AlphaMundi Foundation, dabei, Gleichstellung im Geschäftsmodell zu verstetigen. Zudem nimmt AlphaMundi das wirtschaftliche Empowerment und die Inklusion von Frauen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den Blick. Um dieses Ziel zu erreichen, haben AlphaMundi und die Alpha Mundi Foundation in Ostafrika Geschäfts- und gender-smarte Initiativen identifiziert. Sie bringen die Geschlechtergerechtigkeit voran und verbessern gleichzeitig interne Abläufe und Lieferantenbeziehungen.. Die DEG Impulse kofinanziert das Projekt mit BMZ-Mittel aus dem Förderprogramm develoPPP.
Diversity: Die Mischung macht‘s
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit, größere Loyalität? AlphaMundi hat verstanden, dass eine gleichberechtigte, genderdiverse Belegschaft klare Wettbewerbsvorteile bringt:
- Weniger Fachkräftemangel: Betriebe, die Frauen fördern, haben mehr Talente zur Auswahl. Sie können unabhängig vom Geschlecht die besten Köpfe einstellen.
- Mehr innovative Ideen: Diverse Teams bringen Meinungsvielfalt mit. So werden die Lösungen innovativer und die Entscheidungen fundierter.
- Kundschaft besser verstehen: Vielfältige Teams entwickeln ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen verschiedener Kundengruppen. Produkte und Dienstleistungen lassen sich so zielgenauer auf die Kunden ausrichten. Zum Beispiel dort, wo Frauen die wichtigsten Kaufentscheidungen für ihre Familie treffen.
- Booster für den Unternehmensgeist: Vielfalt am Arbeitsplatz steigert die Kommunikation, Motivation und Produktivität der Beschäftigten.
Zufriedene Mitarbeiter:innen fühlen sich sicherer, inkludierter und setzen sich in der Regel stärker für ihre beruflichen Ziele ein. - Positives Unterscheidungsmerkmal : Ein sozial verantwortlicher Betrieb erhält mitunter mehr Aufträge, denn Kriterien wie Diversität und Inklusion spielen bei der Auftragsvergabe eine immer größere Rolle.
8 Tipps, wie Sie Frauen beruflich stärken
Zukunftsfähiger durch mehr Chancengleichheit
Durch gezielten Einsatz von Kapital für Unternehmen wie Mr. Green Africa tragen Investoren dazu bei,
eine gerechtere und inklusive Gesellschaft zu schaffen. Unterm Strich zahlt sich Förderung von Frauen
auch betriebswirtschaftlich aus. Firmen, die auf gerechte Chancen und vielfältige Teams setzen,
erzielen messbar mehr Erfolg.
Diversity bedeutet Vielfalt und hat verschiedene Dimensionen, darunter:
- Geschlecht (Gender),
- Herkunft,
- Alter,
- sexuelle Orientierung oder
- körperliche und mentale Verfassung.
Vielfalt bedeutet neue Ideen und Innovationen: Unternehmen profitieren von den verschiedenen Perspektiven und Fähigkeiten ihrer Belegschaft, wenn sie ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen.
Führungspositionen in Europas Wirtschaft müssen ab 2026 mit mehr Frauen besetzt werden. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) 2022 geeinigt und eine Geschlechterquote für Vorstandsetagen vorgeschrieben.
Die EU-Staaten sollen dabei zwischen zwei Modellen wählen können. Entweder sollen mindestens 40 Prozent der nicht geschäftsführenden Aufsichtsratsmitglieder Frauen sein. Oder die Aufsichtsräte und Vorstände zusammen müssen einen Frauenanteil von mindestens 33 Prozent erreichen.
Wenn Sie Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern
- mit genderorientierten Beratungsangeboten in Ihrem Unternehmen oder am Auslandsstandort unterstützen wollen,
- Konzepte zur Führungskräfteentwicklung für Frauen aufsetzen möchten oder
- Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Ihrem Unternehmen, bei Ihren Zulieferern oder Kunden einführenwollen, um die Beschäftigungsfähigkeit von Frauen zu verbessern, informiert Sie die AWE gerne über die Angebote der Entwicklungszusammenarbeit.
Veröffentlicht am