Im Gespräch mit Daniela Matysiak, Umwelt- und CSR-Managerin bei Kyocera. In unserem Interview erkärt sie, warum Kyocera der Allianz für Entwicklung und Klima als Unterstützer beigetreten ist, und was da Thema Klimaschutz für Kyocera bedeutet.
Interview mit Daniela Matysiak
AWE: Frau Matysiak, Kyocera gehört zu einem der ersten Unternehmen, die als Unterstützer Teil der Allianz für Entwicklung und Klima geworden sind. Was waren de Beweggründe sich der Allianz anzuschließen?
Matysiak: Seit Unternehmensgründung im Jahr 1959 ist der Umwelt- bzw. Klimaschutz fester Bestandteil der Kyocera-Philosophie. So legte unser Gründer Dr. Kazuo Inamori fest, dass die Liebe zum Menschen und der Respekt für die Natur Grundlage unseres unternehmerischen Handelns zu sein hat. Diesem Ansatz kommen wir auch mit dem Beitritt in die Allianz für Entwicklung und Klima nach. Wir unterstützen deren Ziele und wollen unseren Beitrag leisten, unsere Mitarbeiter, Kunden und Partner für den Klimaschutz zu sensibilisieren, effektive und umsetzbare Maßnahmen zu schaffen und mit umweltfreundlichen Produkten und Lösungen die Klimabilanz unserer Kunden und auch unseres eigenen Unternehmens zu verbessern.
AWE: Was bedeuten die Themen Klimaschutz und Klimaneutralität für Kyocera?
Matysiak: Die Themen Klimaschutz und Klimaneutralität sind für Kyocera ein wichtiges Thema. Dabei handeln wir nach dem Ansatz „Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren“. Beispiele hierfür sind u.a. Optimierung von Logistikprozessen, unsere ressourcenschonenden Systeme, deren einziges Verbrauchsmaterial Toner ist oder die Entwicklung von „Remote Services“, bei denen Technikerbesuche vermieden werden können. Auch über eine Lebenszyklusanalyse unserer Produkte und Prozesse versuchen wir CO2-Emissionen erst gar nicht entstehen zu lassen oder zu reduzieren. Aktuell noch unvermeidbare Emissionen gleichen wir dann über zertifizierte Klimaschutzprojekte aus. Seit dem Jahr 2013 bieten wir bereits unseren in Deutschland vertriebenen Original-Toner klimaneutral an – über 147.000 Tonnen CO2 konnten wir so bereits kompensieren. Für unser Engagement für den Klimaschutz haben wir Auszeichnungen wie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis oder den German Brand Award als Sustainable Brand oft he Year erhalten.
AWE: Kyocera setzt als Unterstützer der Allianz auf ein Klimaschutzprojekt in Kenia. Worum handelt es sich bei diesem Klimaschutzprojekt und mit wem arbeiten Sie vor Ort zusammen?
Matysiak: Unsere Kunden drucken mit Kyocera-Originaltoner besonders klimafreundlich. Die Klimaneutralität unseres Toners erreichen wir durch die Investition in das Projekt „Effiziente Kocher in Kenia“ von myclimate, bei dem wir Hauptsponsor sind. Das Projekt ist mit dem Gold-Standard zertifiziert und unterstützt den Bau und Vertrieb effizienter Haushaltskocher in der ländlichen Siya-Region in Kenia. Die Kocher verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Feuerholz als die in der Region üblichen Drei-Steine-Kochstellen und entwickeln zudem deutlich weniger Ruß. Bisher konnten wir über 59.000 Kocher in Betrieb nehmen: Jeder Kocher spart dabei 1,6 Tonnen Feuerholz pro Jahr. Bei der Auswahl des Projektes war es uns sehr wichtig, dass das Projekt neben der reinen CO2-Einsparung zusätzlich viele positive soziale Effekte vor Ort schafft. So konnten bereits über 166 feste und langfristige Jobs für die lokale Bevölkerung geschaffen werden, mit einem Anteil von 60 Prozent Frauen. Auch die Schaffung und Betreuung von lokalen Spargemeinschaften im Rahmen des Projektes konnten Frauen wirtschaftlich unabhängiger machen und bereits die Lebensbedingungen von über 300.000 Menschen verbessern.
AWE: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Matysiak: Im Rahmen von Print Green werden wir ab Oktober 2019 zusätzlich zu den Tonern auch sämtliche Drucker und Multifunktionssysteme, die von Kyocera Document Solutions Deutschland und Kyocera Document Solutions Österreich vertrieben werden, klimaneutral stellen. Damit möchten wir klimafreundliches Drucken in Behörden und Unternehmen fördern. Hierfür weiten wir unser Engagement in internationale Klimaschutzprojekte aus. Neben dem Kocher-Projekt in Kenia werden wir in Zukunft auch ein Solarkocherprojekt auf Madagaskar sowie ein Biogasprojekt in Nepal unterstützen. Auch die neuen Projekte sind Gold-Standard zertifiziert. Darüber hinaus werden wir uns auch der Klimaneutralität unseres Unternehmens und unserer Geschäftstätigkeit widmen. Immer nach dem Ansatz „Vermeiden vor Vermindern vor Kompensieren. Dies deckt sich hervorragend mit den Zielen der Allianz für Entwicklung und Klima.