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Internationales Helpdesk-Netzwerk unterstützt Zulieferer in Produktionsländern

Erhöhte Abnehmeranforderungen aufgrund gesetzlicher Regelungen wie das deutsche Lieferkettengesetz oder die kommende europäische Lieferkettenrichtlinie stellen auch Produktionsunternehmen in Ländern des Globalen Südens vor Herausforderungen. Die Erwartungen, für bessere Arbeitsbedingungen und saubere Produktionsmethoden zu sorgen, steigen. Menschenrechtliche und ökologische Standards müssen berücksichtigt werden, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Hier setzt das Netzwerk der Responsible Business Helpdesk (RBH Network) an: Die lokalen Helpdesks unterstützen Zulieferbetriebe deutscher und europäischer Unternehmen dabei, mit den indirekten Auswirkungen des Lieferkettengesetzes und der EU-Lieferkettenrichtlinie umzugehen. In Pakistan wird nun bereits der achte Helpdesk eröffnet, weitere Länder sollen folgen.

Die Responsible Business Helpdesks

Der neue Responsible Business Helpdesk in Pakistan wird sich zunächst auf Unternehmen aus dem Textilsektor konzentrieren und beim Dachverband der pakistanischen Industrie- und Handelskammern eingerichtet, bei dem alle relevanten Wirtschaftsverbände und -kammern im Textil- und Modesektor in Pakistan Mitglieder sind. Weltweit wurden bereits in sieben Ländern Helpdesks eingerichtet: In Vietnam, Kambodscha, Tunesien, Mexiko, Serbien, Bangladesch und in der Türkei.

Neben Beratung zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten und umweltschonender Produktion bieten die RBH u.a. Praxis-Trainings und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Produktionsbetrieben an. So sollen Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessert, der Umweltschutz gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen in internationalen Lieferketten gesichert werden. Bis heute haben bereits über 1.000 Unternehmen von den Angeboten der Helpdesks profitiert und mehr als 4.000 Personen an den angebotenen Seminaren und Veranstaltungen teilgenommen.

Was die RBH anbieten

  1. Beratung von Unternehmen zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten
  2. Vernetzung von Unternehmen mit Dienstleistern für maßgeschneiderte Schulungs- und Beratungsangebote
  3. Veranstaltung von Konferenzen, (Online-)Seminaren, Schulungsreihen und anderen Austausch- und Informationsveranstaltungen
  4. Bereitstellung von Informationen über HREDD, z.B. durch Lernmaterialien, FAQs, Tools und Übersetzungen

    Die RBH werden von lokalen Wirtschaftsverbänden und -kammern betrieben, die von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geschult und bei der Einrichtung der Helpdesks unterstützt werden. Ziel ist die präzise Ausrichtung auf die lokalen Bedarfe und Gegebenheiten vor Ort. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die GIZ das RBH-Netzwerk fortlaufend, moderiert den Austausch zu Lernerfahrungen zwischen den Ländern und stärkt den Dialog mit internationaler Politik und multinationalen Unternehmen.

    Weil die Produktionsländer und deren Exportunternehmen vielfach vor ähnlichen Herausforderungen stehen, profitieren Unternehmen nicht nur von den jeweiligen Helpdesks vor Ort, sondern auch vom Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Ländern und dem Dialog mit multinationalen Unternehmen und internationalen politischen Akteuren. Gleichzeitig wird die Stimme der Zulieferer aus dem Globalen Süden auf internationaler Ebene gestärkt.

    Das RBH Network ist Teil der Unterstützungsstruktur um deutsche, europäische und internationale Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Sorgfaltspflichten zu helfen. Dazu zählen neben den RBH bspw. auch die Team Europe Initiative (TEI) mit ihrem geplanten digitalen EU-Helpdesk sowie der deutsche Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte und Business Scouts der AWE. Auch deutsche Auslandsvertretungen und Auslandshandelskammern spielen bei der Sensibilisierung im Ausland eine wichtige Rolle.

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