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All hands on deck. Gemeinsam die Wirtschaft gerechter machen

Das Bild zeigt Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei ihrer programmatischen Rede
Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei ihrer programmatischen Rede

Auf einer Informationsveranstaltung am 26. September stellte die Entwicklungsministerin Svenja Schulze ihre Strategie für die sozial-ökologische Transformation der weltweiten Wirtschaftssysteme vor. Um die Wirtschaft klimaneutral und gerecht zu machen, setzt ihr Haus auf neue Partnerschaften.

Die Ministerin hatte eingeladen. Rund 300 Gästen aus Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften und Politik erläuterte sie, wie das BMZ sich für die Zusammenarbeit mit den Akteur:innen aus der Wirtschaft zukünftig aufstellen wird. Als Schauplatz hatte das Ministerium das „Radialsystem“ ausgesucht. Der Backsteinbau von 1881 ist heute ein Zentrum für Ideen und Kunst und damit Sinnbild für die Transformation von alter Industrie zu einer neuen Wirtschaft, die auf Wissen, Kreativität und Vielfalt aufbaut. Ein Geist und Mut, den es erneut braucht, um die Jahrhundertaufgabe des sozial-ökologischen Wandels zu meistern. Neben der programmatischen Rede von Entwicklungsministerin Svenja Schulze sollte es weitere Keynotes sowie Paneldiskussionen und die Präsentation von Best Cases aus jungen, innovativen Unternehmen geben. 

Nur gemeinsam können wir das Wirtschaftssystem gerechter machen

„Wir sind heute hier, um echte Partners in Transformation zu werden. Nur gemeinsam können wir das Wirtschaftssystem weltweit gerechter machen.“ sagte Svenja Schulze. Vor allem müssten alle gesellschaftlichen Gruppen zusammenarbeiten. Neu daran: zu den Partnern der wirtschaftlichen Transformation sollen in Zukunft nicht nur Unternehmen und Verbände sondern auch Wissenschaft, Zivilgesellschaft und vor allem Gewerkschaften gehören. 

Auf dem Bild sieht man Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)

„Die Transformation wird nicht gelingen, wenn wir die Beschäftigten nicht einbeziehen. Erst dann, wenn wir uns auf einen gemeinsamen Entwicklungspfad verständigen, gemeinsam Perspektiven, Aufstiegs- und Wohlstandsversprechen schaffen, gelingt uns nachhaltige Entwicklung. Erst dann wird aus Transformation Just Transition,“ so Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in einem Statement zur neuen Rolle der Gewerkschaften als Partners in Transformation.

Dass dies letztlich auch dem unternehmerischen Erfolg diene, machte Jan von Bilsen von der International Finance Corporation (IFC) deutlich: „Unser Portfolio zeigt, was viele nicht wissen, dass Projekte mit guten Umwelt- und Sozialindikatoren auch bessere finanzielle Ergebnisse aufweisen.“

AWE führt sicher durch die Förderlandschaft

Auf dem Bild sieht man Dieter Meyer, Abteilungsleiter für multilaterale Entwicklungspolitik im BMZ
Dieter Meyer, Abteilungsleiter für multilaterale Entwicklungspolitik im BMZ

Kundenzentriert, integriert, digital wird die neue Zusammenarbeit sein, erklärte Dieter Meyer, Abteilungsleiter für multilaterale Entwicklungspolitik im BMZ. Es soll einfacher für Kund:innen werden, sich in den vielfältigen Förderungen und Kooperationsangeboten zurechtzufinden. Das Ministerium reagiere mit der neuen Aufstellung auch auf die Nachfrage seiner Partner aus der Wirtschaft. Zum Beispiel werde das nachgefragte Programm der DEG Africa Connect ausgeweitet und in Zukunft ImpactConnect heißen. Hierbei geht es um die Finanzierung von Unternehmensprojekten mit entwicklungspolitischer Wirkung.

Die AWE soll als Navigator durch die vielfältige Förderlandschaft führen, Orientierung geben, Türen öffnen, beraten und begleiten. Gleichzeitig sollen sogenannte Business-Hubs Anlaufstellen für Geschäftspartner in den Entwicklungs- und Schwellenländern werden. Durch die Integration der Business Scouts in die AWE entsteht ein globales Netzwerk, das die künftig viel engere Zusammenarbeit an Projekten vor Ort ermöglicht. Digitale Tools unterstützen die unkomplizierte, unbürokratische und schnelle internationale Kooperation. 

Um das BMZ-Angebot zielführend neu auszurichten und zu straffen, hat das Ministerium im Vorfeld mit den Anspruchsgruppen gesprochen und deren Kritik und Vorschläge aufgegriffen. Aber die Neuausrichtung soll nicht nur das Angebot verbessern, sondern auch Doppelstrukturen abbauen, Kosten sparen und eine bessere Wirkungsmessung ermöglichen. 

Auf zu neuen Ufern mit Tatkraft, Ideen und Förderung

Welche inspirierenden Projekte entstehen, wenn tatkräftige Menschen, gute Ideen und gezielte Förderung zusammenkommen, davon konnten sich die Gäste der Veranstaltung überzeugen: In fünf Kurzpräsentationen stellten junge Unternehmen innovative Projekte vor, die das BMZ gefördert hat.  Weitere Unternehmen präsentierten am Rande der Veranstaltung ihre häufig digital unterstützen Geschäftsmodelle. Der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte informierte über Lieferketten und demonstrierte, wie er Unternehmer:innen dabei hilft, ihrer Sorgfaltspflicht für eine nachhaltige Lieferkette nachzukommen. Seit Anfang dieses Jahres ist dies gesetzlich verpflichtend für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden. 

Die konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure, das wurde beim Auftakt von Partners in Transformation deutlich, ist die notwendige Voraussetzung für eine sozial-ökologische Transformation. Zum Ende ihrer Rede appellierte die Ministerin an das Publikum: „Ob wir als Partners in Transformation erfolgreich sind oder nicht, hängt ganz wesentlich von Ihrem Engagement, Ihrem Input und Ihrem Feedback ab.“ 

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