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"Die Reise anzutreten, erfordert unternehmerischen Mut und Tatkraft"

Personen arbeiten zusammen an einem Tisch an kreativen Ideen

Junge Führungspersönlichkeiten aus Ghana, Ruanda, Tunesien, Senegal und Deutschland kamen im September in Berlin zur AGYLE LIVE WEEK 23 zusammen. In einem Design-Thinking-Workshop erarbeiteten die Young Leaders innovative Lösungsansätze für gemeinsame Herausforderungen im Kontext der digitalen Transformation. Das achtköpfige Gewinnerteam e-Boosters überzeugte die Pitchjury mit der Idee für ein KI-gestütztes Tool, das Berufseinsteiger:innen hilft, aussichtsreiche Bewerbungsunterlagen zu erstellen und diese über vielversprechende Jobportale zu verteilen. Der Clou: Durch einen Gamification-Ansatz werden die Inhalte innovativ vermittelt und das Wissen langfristig gefestigt. In einem Coaching-Prozess mit managerohnegrenzen (mog) wurde die initiale Idee in einem mehrmonatigen Prozess zu einem tragfähigen Geschäftsmodell weiterentwickelt. 

Team e-Boosters: die Idee

Personen stehen in einer Reihe und halten eine Präsentation

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Eine innovative App, die junge Fachleute bei ihrer Jobsuche unterstützt: das ist die Idee des Gewinnerteams der AGYLE LIVE WEEK 23. Die App bietet ein gamifiziertes Erlebnis, bei dem Benutzer:innen verschiedene Herausforderungen bewältigen, wie z. B. Aktualisierungen des Lebenslaufs und die Entwicklung von Personalbranding-Fähigkeiten, mit Unterstützung von entweder KI-Mentor:innen oder echten Unternehmensmentor:innen. Indem Benutzer:innen für jede erfolgreich abgeschlossene Herausforderung Punkte verdienen, zeigen sie effektiv ihre erworbenen Fähigkeiten und ihr Engagement, was sie zu attraktiven Kandidat:innen für potenzielle Arbeitgeber macht. Die Nutzer:innen werden schließlich einen Job finden und sich freuen, die Gemeinschaft als Mentor:in weiter zu unterstützen!

managerohnegrenzen

Die Stiftung hat bereits in über 500 Projekten in mehr als 40 Ländern erfolgreich gearbeitet und greift dafür auf ein weltweites Expert:innennetzwerk aus Manager:innen und Unternehmer:innen zurück. Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft unterstützen als Trainer:innen, Mentor:innen und Coaches auch junge Nachwuchsführungskräfte weltweit, die mit Unternehmenskompetenz in ihren Jobs einen wesentlichen Teil zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen beitragen können. Der Fokus der Aktivitäten von mog liegt dabei auf Afrika. 

Martin Kitzing hat als Manager viele Jahre unterschiedlichste Bereiche in einem internationalen Multi-Technologie-Unternehmen verantwortet. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben widmet er sich ehrenamtlichen Aufgaben, um seine Kenntnisse und Erfahrungen als Manager ohne Grenzen weiterzugeben.

AWE: Wie lief die Entwicklung der initialen Idee in der AGYLE Woche? Was kam dabei heraus?

Team e-Boosters: Da der Schwerpunkt von AGYLE 2023 im Bereich der digitalen Transformation lag, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, ein innovatives Produkt zu entwickeln, das neue Technologien, Bildung und Jobsuche miteinander verbindet. Wir haben in Workshops in Berlin mit launchlabs zusammengearbeitet und die Design-Thinking-Methode angewendet. Dabei ist die Idee einer innovativen App entstanden, die jungen Fachkräften, denen es an Berufserfahrung fehlt, oder Professionals, die in ihrer Karriere den nächsten Schritt machen wollen, bei der Jobsuche unterstützt.

Für unser Team e-Boosters war es eine faszinierende Erfahrung, von einem grob skizzierten Problem in kürzester Zeit zu einem detaillierten Lösungskonzept zu kommen. Am schwierigsten war es dabei, das grundlegende Problem so klar zu definieren, dass wir alle notwendigen Facetten für dessen Lösung skizzieren konnten. Ein Prozess, der allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat. Unser Teamcoach Mira hat hierbei eine zentrale Rolle gespielt, indem sie den Teamgeist ständig hochgehalten und gleichzeitig die Kreativität und das „Out of the box-Denken“ gefördert hat. 

Am Ende der Ideenwoche wurde aus den gemeinsamen Bemühungen unseres Teams ein ausgereifter „prototype on paper“, der das angestrebte Nutzererlebnis perfekt abgebildet hat. Diesen Prototypen konnten wir dann vor einer Jury pitchen – und hatten damit Erfolg!  

Jede:r e-Booster hatte auf dem beschriebenen Weg eine klar definierte Rolle und zeigte Professionalität, Engagement und Motivation. Es war großartig zu sehen, wie sich aus den einzelnen sich fremden Mitgliedern ein gutes, hoch motiviertes und zielstrebiges Team entwickelt hat. 

Acht Personen in einer Reihe vor einer Bühne mit Urkunden in der Hand
Team e-Boosters (v.r.n.l.) Anush Zadoyan, Jana Piske, Mufuth Nkurunziza, Khadidiatou Sall, Dhafer Amine, Abdou-Chakour Daro, Moise Ntwari, Lena Gronbach

AWE: Herr Kitzing, Sie haben als Coach von managerohnegrenzen mit dem Team zusammengearbeitet, um die Idee weiterzuentwickeln. Welchen Ansatz verfolgt mog in der Beratung? Wie wurde dieser auf das AGYLE-Coaching übertragen?

Martin Kitzing: managerohnegrenzen ist eine gemeinnützige Organisation, deren Ziel die nachhaltige Bekämpfung wirtschaftlicher Not in Afrika ist. 
Beim AGYLE-Coaching wird derselbe Ansatz wie in den mog-Projekten verfolgt, nämlich „Hilfe zur Selbsthilfe“. Das heißt den Unternehmern, in diesem Fall dem Young Leaders-Gewinnerteam, wird mit geeigneten Fragestellungen und Methoden geholfen, erfolgversprechende Business-Strategien zu entwickeln, Risiken zu erkennen und Geschäftsvorhaben planvoll und nachhaltig zu realisieren.

AWE: Wie haben Sie das Kennenlernen und den Beginn des Coachings mit den Young Leaders erlebt? Was waren die ersten Themen und Bedürfnisse der frisch gebackenen Gründer:innengruppe?

Kitzing: Der Kickoff – unserem ersten Meeting – war geprägt durch die Neugier auf beiden Seiten. Von meiner Seite: Wie tickt die AGYLE-Gruppe? Was sind ihre Erwartungen an das Coaching? Welche Ziele verfolgen sie? Seitens der Young Leader: Welchen Nutzen haben sie durch das Coaching? Lohnt sich der Zeitaufwand?
Zentrale Wünsche oder Fragestellungen waren beispielsweise:

  • Neue Perspektiven lernen.
  • Zusätzliche Fähigkeiten erwerben.
  • Verkaufsargumente für ein Produkt finden.
  • Wie kommt man zu einem Prototyp?
  • Wie baut man ein internationales Start-up auf?
  • Zusammenarbeit in einem diversen Team aus technischen und kaufmännischen Mitgliedern.

Genau diese Fragestellungen haben wir gleich zu Beginn sehr offen diskutiert und daraus einen Fahrplan für die folgenden drei Monate gestrickt.

AWE: Wie lief das Coaching ab? Was haben Sie in den letzten Monaten gemeinsam erarbeitet?

Team e-Boosters: In den letzten Monaten haben wir unter der Leitung von Martin Kitzing daran gearbeitet, die Geschäftsidee zu verfeinern und in ein marktfähiges Modell umzuwandeln, das bereit für den Start im Markt wäre. Die Coaching-Erfahrung war sehr bereichernd dank Martins hoher Professionalität, Kompetenz und Expertise. Er ist äußerst motivierend und hat seine wertvollen Erfahrungen weitergegeben. Unser Team ist dankbar dafür, einen so großartigen Coach zu haben.
Während der Coachingsitzungen haben wir an der Kommerzialisierung des Produkts gearbeitet, unsere Vision des Geschäftsmodells verfeinert und verschiedene Aspekte der Marktfähigkeit des Endprodukts eingehend geprüft. Jetzt haben wir ein Gesamtkonzept für potenzielle Investor:innen, inklusive der notwendigen Konkurrenzanalyse und einer Vertriebsstrategie. 

Außerdem besteht ein detaillierter Aktionsplan für das Management, zu dem auch ein Personalplan gehört. Damit sind wir dem Traumprodukt von e-Boosters nun näher als je zuvor.

Vier Personen sitzen zusammen an einem Tisch und unterhalten sich
Team e-Boosters im Design-Thinking-Workshop

AWE: In welchen Bereichen war die Expertise des Coaches von managerohnegrenzen besonders wertvoll für euch? Was nehmt ihr für eure berufliche Tätigkeit mit?

Team e-Boosters: Unser Team besteht aus sehr unterschiedlichen Mitgliedern mit verschiedenen privaten und beruflichen Hintergründen. Trotz dieser enormen Heterogenität konnte jedes Teammitglied dank Martin Neues für sich entdecken und lernen, wie man Probleme mit anderen Denkweisen lösen kann. Sein Fachwissen hat entscheidend dazu beigetragen, unsere Idee zu etwas Besonderem und Greifbarem zu machen. Jede Sitzung brachte neue Einsichten und Perspektiven für unser Projekt und sorgte für einen dynamischen Fortschritt bei jedem einzelnen Schritt. Es war sehr aufschlussreich und wertvoll, Fähigkeiten in den Bereichen Finanzplanung, Wertangebot, Wettbewerbsanalyse, Management-Aktionsplan und Zielmärkte zu erwerben und zu verbessern.

Die gesamte Erfahrung - von der ersten Produktidee bis zur Erstellung des Pitches - war für uns ein großer Gewinn, der zweifellos Einfluss auf unsere eigene individuelle berufliche Tätigkeit haben wird.

AWE: Was sind nun die nächsten Schritte?

Team e-Boosters: Trotz der Herausforderungen, die wir bei der Koordinierung des Projekts neben unserer täglichen Arbeit haben, tun wir unser Bestes, um den kontinuierlichen Fortschritt zu gewährleisten. Und es scheint so, als würde uns das auch gelingen. Dank der Bemühungen der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung und Deutschland - Land der Ideen wird e-Boosters das Pitch-Deck einem größeren Publikum präsentieren. Wir sind gespannt auf das Ergebnis und das Feedback. Im Idealfall werden wir in die App-Entwicklungsphase eintreten und die App in den Zielmärkten testen. Unser großes Ziel bleibt es, die App in den Markt einzuführen. Nur so werden wir letztendlich erfahren, was unser Produkt wert ist. Nicht nur monetär, sondern vor allem für die Nutzer:innen, die für uns immer im Mittelpunkt stehen.

Martin Kitzing
Martin Kitzing, managerohnegrenzen

AWE: Was ist Ihr Fazit, Herr Kitzing? Was würden Sie den Young Leaders raten? 

Kitzing: Mir hat das Coaching der Young Leader extrem viel Freude bereitet. Ich habe engagierte junge Menschen mit unterschiedlichen beruflichen und kulturellen Hintergründen kennengelernt. Ich bin begeistert, mit welchem Herzblut, Zeit in die Idee und deren Umsetzung investiert wurde - zusätzlich zu beruflichen und privaten Herausforderungen.

Außerdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass die AGYLE-Gruppe während des Coachings noch stärker zusammengewachsen ist. Ich würde mir wünschen, dass sie den großartigen Teamspirit dazu nutzt, ihr Projekt weiter zu verfolgen und letztlich zum Erfolg führt. Bis dahin sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. Der weitere Reiseverlauf, inklusive der Risiken und Chancen, wurde im Coaching erarbeitet. Die tatsächliche Reise anzutreten, erfordert nun unternehmerischen Mut und Tatkraft. Ganz nach dem bekannten Motto: „Innovation“ besteht aus 10 % „Inspiration“ und 90 % „Transpiration“. Und das ohne Erfolgsgarantie.

Mein Rat: Wägt individuelle Chancen und Risiken im weiteren Verlauf der Ideenrealisierung regelmäßig ab, diskutiert sie offen und trefft entsprechende Entscheidungen.

Ich wünsche euch viel Erfolg!

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