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Entdecken, entwickeln, erschließen. Neue Märkte in Partnerländern

Auf dem Foto sieht man: Ekaterina Léaustic (Messe Augsburg) und Turkan Maharramova (Bundesverband Energiespeichersysteme e.V.) (v.l.)
Ekaterina Léaustic (Messe Augsburg) und Turkan Maharramova (Bundesverband Energiespeichersysteme e.V.) (v.l.)

Wirtschaftliche Chancen in den Partnerländern des BMZ entdecken und nutzen:  Expert:innen der Partners in Transformation-Programme beraten Unternehmen zu Förder- und Investitionsmöglichkeiten sowie zur Projektumsetzung in Entwicklungs- und Schwellenländern. Vertreter:innen der sieben Partners in Transformation-Programme stellten beim Forum Wirtschaft und Entwicklung der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) ihre Angebote vor und gaben Einblicke in ihre Arbeit. Das Fazit: Es gibt für Unternehmen vielfältige Chancen, im Ausland Fuß zu fassen und erfolgreiche Projekte zu skalieren.

Mit Frauen nach vorn Wenn Frauen gleichberechtigt berufliche Verantwortung tragen, sind Unternehmen nachweislich produktiver und innovativer. Das gilt auch für den Globalen Süden. Denn noch immer sind Frauen vielfach benachteiligt und haben zum Beispiel weniger Chancen, Firmen zu gründen oder in Unternehmen Karriere zu machen. Dadurch blieben ihre Qualitäten für die Wirtschaft auf der Strecke, sagt Peter Hirsch, Regionalkoordinator für Lateinamerika bei der AWE: „Frauen sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in vielen Partnerländern. Sie sind Fachkräfte, die dringend benötigt werden. Gleichzeitig sind sie zuverlässige Geschäftspartnerinnen und Mitarbeiterinnen, die dabei helfen, Fortschritt voranzubringen.“ Partners in Transformation setzt deshalb unter anderem auf die gezielte wirtschaftliche Förderung von Frauen in Partnerländern. „Man muss die Beteiligung von Frauen von Anfang an mitdenken, wenn man Systeme aufbaut“, bekräftigt Jennifer Berbuir von der Deutschen Sparkassenstiftung für internationale Kooperation. Die Stiftung bietet Frauen Finanzprodukte an und ermöglicht ihnen damit beispielweise die Gründung eines Unternehmens. 

Digitalen Nachwuchs fördern Die Digitalisierung verändert die Wirtschaft und unsere Gesellschaft rasant. Deutsche und europäische Unternehmen müssen mithalten; sie wollen neue Märkte erschließen und suchen händeringend nach IT-Fachkräften. Partnerschaften mit Entwicklungs- und Schwellenländern können hier neue Chancen eröffnen. Der Import Promotion Desk (IPD), eines der Partners in Transformation-Programme, bietet umfassende Vernetzungs-, Beratungs- und Fördermöglichkeiten. Patrick Federl, Experte für Importförderung beim BGA, sieht vor allem im IT-Outsourcing Potenziale – sowohl für Partnerländer als auch für europäische Unternehmen mit Fachkräftemangel. Gerade in Kenia, Tunesien und Sri Lanka gäbe es bereits eine gute Infrastruktur für IT-Dienstleistungen. An diese könnten deutsche und europäische Unternehmen andocken, so Federl. 

Für Sabine Klasen vom Globalvorhaben Gute Beschäftigung für sozialgerechten Wandel der GIZ sind solche Partnerschaften ein Gewinn für beide Seiten: „Das Thema Remote Work oder Digital Work bietet sehr große Chancen, gerade auch für Menschen in Regionen, die nicht so gut an Transport-Infrastruktur angebunden sind. Und es gibt häufig eine junge Bevölkerung, die sehr interessiert ist und sehr schnell lernt, da sie als Digital Natives mit Internet und Smartphone aufwächst. Darüber hinaus gibt es einen enormen Bedarf und andererseits ein großes Angebot an Fachkräften, dementsprechend riesige Chancen, von denen alle profitieren können.  auf der anderen Seite eröffnet riesige Chancen, von denen alle profitieren können.“

Mit Sonne und Sinn zur Energiewende

Energiewende Sonne, Wind und viel ungenutzte Fläche – viele Entwicklungs- und Schwellenländer verfügen über beste Voraussetzungen, um erneuerbare Energien einzusetzen. Mit ihrem Know-how können deutsche und europäische Unternehmen dies nutzen und sich ihrerseits neue Märkte erschließen. Deutsche Firmen aus dem Bereich Energiespeicherung seien stark aufgestellt und der europäische und deutsche Markt sehr gut entwickelt. Insofern brächten die Firmen Systemkompetenz mit, sagt. Business Scout Jan Knaack von der AWE und illustriert das am Beispiel von Speichersystemen: „Sie können skalierbare Speicherlösungen in Verbindung mit verschiedenen Energiegeneratoren für und in Partnerländern anbieten. Im Globalen Süden ließen sich damit die häufig schwachen Energienetze unterstützen und die Versorgungssicherheit herstellen“, hebt Knaack, der als Experte beim Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. eingesetzt ist, hervor.

Mit dem Förderprogramm develoPPP unterstützen die Partners in Transformation Unternehmen dabei, auch in schwierigen Märkten Fuß zu fassen. Ahmad Sandid, AWE Business-Scout beim Bundesverband Erneuerbare Energie e.V., erklärt: „Wir stellen Informationen zu den Partnerländern der Entwicklungszusammenarbeit bereit, zu Marktpotenzial und Rahmenbedingungen. Und wir vernetzen Unternehmen mit wichtigen Geschäftspartnern. aus der Politik, von Verbänden oder Unternehmen. Außerdem bieten wir Fördergelder für aussichtsreiche Projekte an, die noch in der Entwicklungsphase sind.“ In der Zusammenarbeit entstünden so neue Initiativen, von denen Partnerländer und deutsche Unternehmen in gleichem Maße profitierten.

Von Partnern und Lieferanten

In der Ukraine investieren Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hält deutsche und europäische Unternehmen in Atem. Wie lassen sich geschäftliche Beziehungen in die Region aufrechterhalten? Wo können Unternehmen sich einbringen, um das Land zu unterstützen? Gezielte Partnerschaften seien eine Antwort, sagt Ralf Meier von der Entwicklungsorganisation sequa, die ebenfalls zu den Partners in Transformation gehört: „Ein guter Ansatz ist immer, wenn Partner zusammenarbeiten, die einen ähnlichen Hintergrund haben und die wissen, wovon sie sprechen.“ Doch wie sieht das in der Praxis aus und welche Bereiche sind gefragt? „Anfragen zum Wiederaufbau von Energieinfrastruktur, zur sozialen Infrastruktur, und zum Transport sind momentan dringlich. Zum Beispiel versuchen wir zusammen mit Kommunenalpartnerschaften, privaten Initiativen und NGOs kurzfristige Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren, um so innerhalb kürzester Zeit eine Notstromversorgung für Krankenhäuser zu unterstützen“, sagt Rainer Schliwa. Als Business Scout im Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft berät er Firmen zu Investitions- und Fördermöglichkeiten. 

Interessierte Firmen können sich unter anderem an den InfoDesk Ukraine wenden. Die Expert:innen der AWE helfen dabei, die richtigen Partner zu finden, geeignete Sektoren ausfindig zu machen und beraten zu Fördermöglichkeiten.

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft und entlang der Lieferkette verankern Nachhaltiges und sozialverträgliches Handeln wird von Unternehmen nicht mehr nur gewünscht, sondern gefordert – sowohl von den Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch vom Gesetz. Das stellt Firmen vor die Herausforderung, ihre global verzweigten Wertschöpfungs- und Lieferketten strikt auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu prüfen. „Unternehmen in Deutschland und Europa müssen ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Langfristig profitieren sie von transparenten Wertschöpfungsketten, da diese stabile Geschäftsbeziehungen gewährleisten. Hierbei unterstützt das IPD.“, bekräftigt Dr. Julia Bellinghausen vom Import Promotion Desk (IPD).

Gerade im Hinblick auf die Klima- und Biodiversitätskrise sei nachhaltiges Handeln inzwischen unabdingbar, meint auch David Pyka. Beim Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte berät der Experte Unternehmen zur Umsetzung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltsprozessen, um ihre Aktivitäten nachhaltiger zu gestalten. „Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsschutz sind die Grundlage für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Unternehmen, die ihre Strategien und Aktivitäten mit diesen Zielen in Einklang bringen, können am Ende nur profitieren“, sagt Pyka. 

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Auf dem Foto sieht man v.l.n.r: Onejiru Arfmann (Future Female Africa), Karla Beteta (Agentur für Wirtschaft und Entwicklung), Pauline Koelbl (ShEquity)

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Auf dem Foto sieht man von links nach rechts Onejiru Arfmann (Future Female Africa), Michael Kursche (Krusche GmbH) Hanna Slobodyanyuk-Montavon (Mykolaiv Water Hubs), Svenja Schulze (BMZ) Davide Wedepohl (Bundesverband Errneuerbare Energien) Marcus Schwenke

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