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Innovationen möglich machen: sequa-Projekt stärkt Unternehmen in Nigeria

Viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Nigeria haben gute Ideen – aber keinen Zugang zu Finanzierung. Das  Kammer- und Verbandspartnerschafts (KVP)-Projekt der IHK Gießen-Friedberg und ihren nigerianischen Partnerkammern zeigt, wie gezielter Kapazitätsaufbau und neue Kooperationen Finanzierungswege schaffen können.

Was leisten Kammer- und Verbandspartnerschaften (KVP)?

In KVP-Projekten kooperieren deutsche Kammern und Verbände mit Partnerorganisationen weltweit. Ziel ist die Stärkung lokaler Wirtschaftsorganisationen – als Dienstleister für Unternehmen und als Interessenvertretung. Ein wichtiger Aspekt dabei: bessere Chancen auf Finanzierung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

In Nigeria fehlt vielen Kleinst- und Kleinunternehmen der Zugang zu formaler Finanzierung, insbesondere Frauen und jungen Menschen. Gründe sind geringe Finanzkompetenz, schwache Geschäftsstrukturen und fehlende Sicherheiten. Daher reagierten die IHK Gießen-Friedberg und ihre Partnerkammern - NACCIMA und ausgewählte Mitgliedskammern - mit gezielten Maßnahmen zur Stärkung finanzieller Kompetenzen und bankfähiger Strukturen.

Wie hat das Projekt der IHK Gießen KMU auf Finanzierung vorbereitet?

In der Access to Finance Training Series, gemeinsam mit dem Women in Business (WIB) Network, lernten über 160 Frauen in Webinaren, Finanzverhandlungen zu führen, ihre Buchhaltung zu organisieren und ihr Kreditprofil zu verbessern.

Darauf aufbauend startete das Her Finance Accelerator Programme mit 25 Unternehmer:innen in Zusammenarbeit mit der Women Chamber of Commerce, Industry, Mines and Agriculture (WCCIMA).
Es umfasste:

  • Workshops und Coaching zu Investitionsbereitschaft
  • Einzelmentoring
  • Pitching-Event mit Banken und Investoren

Ergebnisse: Zwei Unternehmerinnen erhielten externe Finanzierung, weitere stehen in Verhandlungen mit Finanzinstituten.

Genossenschaften als Finanzierungsweg – kann das funktionieren?

Ja – und zwar erstaunlich gut. Eine Gruppe junger Unternehmer:innen reiste nach Deutschland, um das Genossenschaftsmodell kennenzulernen. Zurück in Nigeria gründeten sie sieben Genossenschaften (NACCIMA YOUTH ENTREPRENEURS), sammelten über 13 Millionen Naira und bieten heute interne Basisfinanzierung für ihre Mitglieder an – zu günstigen Zinssätzen. Bisher konnten 12 Mitglieder Mittel für Investitionen, Produktionserweiterung oder Liquidität in Anspruch nehmen. Die Genossenschaften sind an lokale Kammern angebunden und werden im Strukturaufbau durch das KVP-Projekt unterstützt. 

Welche Wirkung zeigt der Ansatz?

Das Projekt verbindet Kapazitätsaufbau mit praktischen Finanzierungsmodellen – und schafft konkrete Ergebnisse:

  • Hunderte Unternehmer:innen stärken ihre finanzielle Kompetenz
  • Kontakte zu Banken und Finanzdienstleistern entstehen direkt
  • Genossenschaften schaffen langfristige Strukturen
  • Frauen und Jugendliche erhalten erstmals Zugang zu Kapital

Fazit: Finanzierung beginnt mit Empowerment
Der Zugang zu Kapital ist kein rein finanzielles Thema – sondern eine Frage von Wissen, Vertrauen und Strukturen. Das KVP-Projekt der IHK Gießen-Friedberg beweist, dass genau hier der Schlüssel liegt. Die Erfahrungen in Nigeria zeigen: Wenn Kammern ihre Rolle aktiv wahrnehmen, können sie Türen öffnen, die vorher verschlossen waren.

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