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Schnelleinstieg

Mit starken Frauennetzwerken gleiche Chancen schaffen

Key Facts

  • Women in Business (WiB) ist ein Unternehmerinnennetzwerk, das die Mitglieder des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) und Global Project Partners (GPP) mit Geschäftsfrauen in der EMEA-Region (Europe, Middle East and Africa) verbindet. Bassant Helmi vom Verein GPP leitet das Netzwerk für Frauen als Generalsekretärin.
  • WiB bietet Unternehmerinnen, Selbstständigen und Gründungsinteressierten die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen, Kompetenzen sowie Geschäftskontakte zu entwickeln.
  • WiB ist ein Netzwerk mit Inhalten: Es bietet sieben unterschiedliche Programme für Unternehmerinnen, Gründerinnen und Wissenschaftlerinnen: Creative WiB, Digital WiB, Senior WiB, SheMadeIT Africa, WiB Finance und Women on Boards. Ein Fokus liegt auf der Förderung von Frauen in MINT-Berufen.
  • Die Plattform ist eine Erfolgsgeschichte: 2003 als kleines sequa-Projekt im Auftrag vom BMZ gestartet, verbindet das Women in Business-Netzwerk heute rund 4.000 Unternehmerinnen, Gründerinnen und Akademikerinnen in sieben Ländern.
  • Mit Hilfe von WiB haben es im Jahr 2019 allein in Ägypten zwölf Geschäftsfrauen in die Vorstände von Unternehmen geschafft. In Tunesien unterstützte WiB Wissenschaftlerinnen bei der Geschäftsgründung und in Senegal Start-ups bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für Frauen. 

Seit 20 Jahren bringt Bassant Helmi, Leiterin des Vereins Global Project Partners (GPP), Frauen aus dem Nahen Osten und Afrika zusammen – auch mit Hilfe der Plattform Women in Business (WiB).

Unternehmerinnennetzwerk mit Erfolg

Global Project Partners (GPP) und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) haben die Plattform Women in Business 2003 als kleines sequa-Projekt im Auftrag vom BMZ gestartet. Heute ist es ein stabiles Netzwerk – mit Beirat und Vorstand. Seit 2016 mit dabei: Unternehmerinnenverbände aus Ägypten, Algerien, dem Libanon und Tunesien. Und WiB wächst weiter. Gerade sind der Senegal und Côte d’Ivoire hinzugekommen. Dabei bilden starke Geschäftsbeziehungen und gegenseitige Unterstützung die Basis des Unternehmerinnennetzwerk. Wie das aussieht? Helmi überlegt nicht lange: „Als die schwere Explosion im Hafen von Beirut 2020 große Teile der Stadt zerstört hat, war ein sehr erfolgreiches Restaurant eines unserer Mitglieder betroffen. Auf Betreiben des ägyptischen Unternehmerinnenverbandes konnte die Gastronomin in kurzer Zeit eine Auslandsfiliale in Kairo eröffnen – und mit dem Markteinritt ihre Existenz sichern.“ Heute verbindet das Unternehmerinnennetzwerk WiB knapp 4.000 (angehende) Unternehmerinnen, Gründerinnen und Wissenschaftlerinnen. „Mit WiB wollen wir Frauen ermutigen und bestärken, Führungsrollen zu übernehmen. Oder selbst ein eigenes Unternehmen zu gründen“, sagt Bassant Helmi.

Zur Person: Bassant Helmi

Bassant Helmi ist in Ägypten geboren und aufgewachsen. In Kairo besuchte sie die deutsche Schule. Im Jahr 2000 kam sie nach Deutschland, um das Verbindungsbüro der Auslandshandelskammer Ägypten in Berlin aufzubauen. Bereits ein Jahr später gründete sie den Verein Global Project Partners (GPP), den sie bis heute leitet. Daneben ist sie als Generalsekretärin für das Netzwerk Women in Business (WiB) tätig. 2017 hat sie zudem das Netzwerk Digital Arabia Network (DAN) ins Leben gerufen.

Ägypten oder Silicon Valley: Hürden sind gleich

Die Herausforderungen sind für arbeitende Frauen dabei überall gleich, weiß Bassant Helmi. „Die Unternehmerinnen sind damit konfrontiert, Beruf, Familie und Sorgearbeit unter einen Hut zu kriegen. Das ist in Ägypten nicht anders als in Deutschland.“ Hinzu kommt das Problem der Finanzierung. Startkapital für Gründerinnen? Allenthalben Mangelware. „Selbst im Silicon Valley“, unterstreicht Helmi.

Gleichstellung in der MENA-Region

152

152 Jahre

152 Jahre wird es beim derzeitigen Tempo dauern, bis der Gender Gap in der MENA-Region geschlossen ist.
47

47 Prozent

Um 47 Prozent würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Region steigen, wenn Frauen gleichermaßen am Arbeitsmarkt beteiligt wären wie Männer.
8,6

8,6 Prozent

Nur 8,6 Prozent der Vorstandssitze in 1.148 börsennotierten Unternehmen in 16 MENA-Ländern sind von Frauen besetzt.

Nachhaltige Entwicklung? Nicht ohne Frauen

Mit Vorbildern Sichtbarkeit schaffen, Frauen eine Plattform bieten – Bassant Helmi versteht WiB auch als Schallverstärker für Forderungen an die Politik: „Die Unternehmerinnen leisten einen sehr hohen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes. Sie brauchen Anerkennung. Und sie brauchen gezielte Unterstützung, die ihnen oft verwehrt wird. Gemeinsam erreichen wir mehr, weil wir zusammen lauter sind.“

Ein Business-Netzwerk für Frauen, das nur um seiner selbst willen existiert, verliert schnell an Fahrt. Women in Business hat sich früh als nachhaltige Lern- und Austauschplattform mit eigenen Programmen positioniert. Die Corona-Pandemie verpasste auch dem Networking einen gehörigen Digitalisierungsschub. Seitdem profitieren noch mehr Frauen vom (digitalen) Angebot.

Mehr Mut für Tech-Talente

So gibt es mit „Senior WiB“ ein Programm, das erfahrene MINT-Wissenschaftlerinnen beim Gründen von Start-ups unterstützt, während die Veranstaltungsreihe „SheMadeIT“ junge MINT-Talente in den Blick nimmt. „Wir wollen MINT-Studentinnen und -Absolventinnen motivieren, ihre Chancen in der Tech-Branche wahrzunehmen. Wir brauchen ihre Innovationskraft. Dafür teilen Unternehmerinnen aus dem MINT-Sektor im Netzwerk, ihre Erfolgsgeschichten und versuchen die jungen Nachwuchskräfte für das Unternehmertum zu begeistern.“

Beratung zur Förderung von Frauen
Die Agentur für Wirtschaft & Entwicklung berät und informiert Sie zur Förderung von Frauen. Zum Angebot gehören Mentoring, Netzwerke für Führungskräfte oder Veranstaltungsreihen.
Angebote im Überblick

Frauen im Vorstand: Zwölf auf einen Streich

Der Erfolg gibt dem Unternehmerinnennetzwerk recht. In Tunesien unterstützte WiB WissenschaftlerInnen bei der Geschäftsgründung und in Senegal Start-ups bei der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für Frauen.Wie schnell es mit Unterstützung vom Women in Business-Netzwerk aufwärts gehen kann, zeigt ein Beispiel aus Ägypten. Der dortige Unternehmerinnenverband konnte 2019 zwölf lokale Unternehmerinnen in Aufsichtsratspositionen vermitteln. „Und das, nachdem wir diese zwölf Frauen in unserem WiB-Programm zum Thema ‘Women on Boards‘ auf die Aufgaben im Top-Management vorbereitet hatten“, sagt Bassant Helmi stolz.

Women in Business Network (WiB)

Die Idee zum Business-Netzwerk für Frauen entstand 2003 aus einem kleinen sequa-Projekt in Ägypten heraus, finanziert vom BMZ. Daraus haben der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) und Global Project Partners (GPP) gemeinsam mit ausgewählten Unternehmerinnenverbänden aus der MENA-Region das Netzwerk Women in Business (WiB) entwickelt. 2022 kamen Verbände aus dem Senegal und Côte d’Ivoire hinzu. Die Plattform unterstützt (angehende) Unternehmerinnen mit Fachwissen und einem starken Netzwerk.

  1. Das Mentoring-Programm Ouissal verbindet junge und erfahrene Geschäftsfrauen in der MENA-Region für einen gemeinsamen Lernprozess und interkulturellen Austausch. Am Programm nehmen Managerinnen aus Deutschland und arabischen Ländern teil. Sie bilden crosskulturelle Tandems aus Mentorin und Mentee.

    Hier erfahren Sie mehr über Ouissal.

  2. Mit der Veranstaltungsreihe Women‘s Empowerment United möchte die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung Frauen in Führungspositionen über die Kontinente hinweg strategisch vernetzen.

    Ob digital oder persönlich vor Ort – Unternehmerinnen oder Gründerinnen teilen ihre beruflichen Lebensgeschichten. Im Fokus stehen Erfolgsbeispiele und Investitionen, die zu einer widerstandsfähigeren und wohlhabenderen Gesellschaft führen.

    Hier erfahren Sie mehr über Women‘s Empowerment United.

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Karla Luzette Beteta Brenes

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