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Neues von den Partners in Transformation (7/2025)

Hier finden Sie mehr zu den aktuellen Nachrichten der Partners in Transformation, die wir Ihnen in unserem Newsletter bereits kurz vorgestellt haben.
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Bundeswntwicklungsministerin Reem Alabali Radovan schüttelt auf der UN-Konferenz in Sevilla der neben ihr sitzenden Vertreterin aus Ghana die Hand

sequa: Ökowein aus Georgien – wie eine Partnerschaft die Landwirtschaft transformiert

Die Georgierin Tekle Zakalashvili prüft den Zustand von Rebstöcken

Eine Kammer- und Verbandspartnerschaft zwischen Naturland und georgischen Landwirtschaftsverbänden zeigt, wie praxisnahe Bildungs- und Beratungsangebote zum ökologischen Anbau nachhaltige Landwirtschaft fördern und neue Perspektiven für Bio-Wein in Georgien und Deutschland eröffnen. 

Georgien – Ursprungsland des Weins mit Zukunftspotenzial
Georgien gilt als Wiege des Weins. Seit über 8.000 Jahren werden hier Reben kultiviert – eine Tradition, die nicht nur kulturell, sondern auch agrarwirtschaftlich von großer Bedeutung ist. Das Land verfügt über eine beeindruckende Vielfalt an autochthonen Rebsorten, die besonders in Zeiten des Klimawandels an Bedeutung gewinnen. Doch um diese Stärke nachhaltig zu nutzen, braucht es Fachwissen, moderne Standards und Zugang zu internationalen Märkten. 

Bioverbände als Multiplikatoren von Know-how 
Hier setzt die Kammer- und Verbandspartnerschaft (BBP) zwischen dem deutschen Naturland-Verband e.V. und georgischen Landwirtschaftsverbänden an. Ziel des Projektes ist es, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung in der georgischen Biolandwirtschaft zu fördern und Verbände für biologische Landwirtschaft dabei zu unterstützen, zukunfts- und marktorientierte Angebote für ihre Biolandwirte zu entwickeln. Neben dem Weinbau werden dabei auch die nachhaltige Aquakultur, die ökologische Wildsammlung und die Produktion von Bio-Haselnüssen adressiert. 

Praxisleitfaden für die Start-up-Phase 
Ein zentrales Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein praxisnaher Leitfaden für den ökologischen Weinbau, gemeinsam entwickelt von Expertinnen und Experten aus Georgien und Deutschland. Er enthält eine detaillierte Kostenkalkulation für ökologischen und konventionellen Weinbau. Besonders für Winzer in der Start-up-Phase, die eine Umstellung auf ökologischen Anbau in Betracht ziehen, bietet er eine wertvolle Orientierungshilfe. 

Austausch auf Augenhöhe 
„Der Austausch mit deutschen Fachleuten war eine große Bereicherung, für uns als Expertinnen ebenso wie für die Betriebe in Georgien“, sagt Tekle Zakalashvili, Weinbau-Expertin bei Sustain Caucasus International Alliance und der Georgian Farmers' Association (GFA). Solche Begegnungen fördern nicht nur den Wissenstransfer, sondern stärken auch gegenseitiges Vertrauen, Motivation und Innovationskraft in der landwirtschaftlichen Praxis. 

Wirkungen auf beiden Seiten  
Die Partnerschaft entfaltet Wirkung, und das in beide Richtungen. Sie schafft Chancen für junge Fachkräfte in Georgien, fördert unternehmerisches Denken und unterstützt ganze Regionen bei der Transformation hin zu ökologischer Landwirtschaft. Auch deutsche Biolandwirte und -landwirtinnen, Importeure und Konsumenten und Konsumentinnen profitieren - von neuen Impulsen und qualitativ hochwertigen Bioprodukten aus Georgien. Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.

Mehr über die Partner erfahren Sie hier:
Naturland e.V.
Sustain Caucasus

DSIK: Zugang zu Finanzen verändert Leben – Wie die Sparkassenidee in Ostafrika wirkt

Drei Ostafrikaner:innen bei der Gruppenarbeit in einem Workshop

Was passiert, wenn Menschen plötzlich Zugang zu einem Konto haben? Wenn sie lernen, wie man spart, Kredite nutzt und wirtschaftlich plant? In Ostafrika zeigt sich: Es verändert alles. Denn ein Konto ist mehr als ein Stück Technik – es ist der erste Schritt zu finanzieller Selbstbestimmung. Genau hier setzt die Arbeit der Deutschen Sparkassenstiftung (DSIK) in Ländern wie Tansania, Äthiopien und Ruanda an. Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützt die DSIK dabei, Mikrofinanzinstitutionen zu modernisieren und ihre Angebote auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten.  

Professionalisierung für nachhaltige Wirkung 
Im Jahr 2024 wurden 1.303 Wirtschaftsakteure und Bildungseinrichtungen in Ostafrika durch gezielte Organisationsentwicklung gestärkt, darunter 1.282 Finanzinstitute. Sie erhielten Unterstützung bei Digitalisierung, Produktentwicklung, regulatorischen Fragen und Schulungen. In Tansania wurde ein Tool mit lokalen Partnern entwickelt, das den Bankbetrieb digitalisiert - ein Meilenstein für ländliche Mikrofinanzinstitutionen, die nun effizienter und systematischer aufstellt sind. 

Finanzprodukte, die neue Perspektiven eröffnen 
Besonders wichtig ist der Zugang zu passenden Finanzprodukten. Deshalb haben die Partnerinstitutionen gemeinsam mit der DSIK im Jahr 2024 84 neue Finanzdienstleistungen auf den Weg gebracht: vom Basiskonto für benachteiligte Gruppen bis hin zu Krediten mit fairen Konditionen. Mit dem Ergebnis, dass über 923.000 Menschen in der Region diese Produkte bereits nutzen, mehr als ein Drittel davon sind Frauen.  Das sind nicht nur Zahlen, sondern Menschen, die nun ein kleines Geschäft gründen, ihre Ernte besser vermarkten oder in die Ausbildung ihrer Kinder investieren können. Menschen, die durch den Zugang zu passenden Finanzdienstleistungen neue Zukunftschancen erhalten. 

Bildung für langfristige Veränderung 
Damit diese Entwicklung nachhaltig und langfristig ist, braucht es auch Multiplikatoren. 2024 wurden 25 Lehrpläne in Berufsschulen in Ostafrika überarbeitet und angepasst. 295 Berufsausbilderinnen und -ausbilder wurden weiterqualifiziert, darunter 151 Frauen. So wird sichergestellt, dass das Wissen an die nächste Generation von Fachkräften und Unternehmer*innen weitergegeben wird.  

Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte: Gemeinsames Lieferantentraining mit dem BGA 

Trainings wie dieses in Ostafrika schärfen das Bewusstsein für menschenrechtliche Sorgfalt in der Lieferkette

Um Zulieferer aus Produktionsländern auf Lieferkettengesetze vorzubereiten, haben die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE), der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte, und der Import Promotion Desk (IPD) ihre Ressourcen gebündelt und mit dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) ein modulares praxisorientiertes Training entwickelt. Das Pilotprojekt stärkt die Diversifizierung deutscher Beschaffungswege in wichtigen Importmärkten wie Serbien, Indonesien und Peru. 

Mehr erfahren

Als kostenloses Unterstützungsangebot der Bundesregierung berät der Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte Unternehmen jeder Größe zur Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltsprozesse. Der Helpdesk bietet Unternehmen unter anderem ein kostenfreies und individuelles Trainingsangebot sowie einen Online-Kurs an, die ihnen dabei helfen, menschenrechtliche Sorgfaltsprozesse aktiv im Kerngeschäft zu etablieren. Hier können Sie sich über das gesamte Angebot des Helpdesk für Unternehmen informieren.

AWE: Tourismusfachkräfte ausbilden und gewinnen - eAcademy Tourism & Hospitality

Ladenbesitzerin lehnt entspannt an der großen Glastür ihres Restaurants in Lateinamerika
Fachwissen rund um Tourismus, Nachhaltigkeit und Marketing vermittelt die eAcademy - kostenfrei und praxisnah

Etwa jeder zehnte Job weltweit hängt vom Tourismus ab, geschätzt sind es rund 340 Millionen Arbeitsplätze. Damit ist Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, nicht zuletzt für viele Länder im Globalen Süden. Häufig fehlen jedoch qualifizierte Mitarbeitende, insbesondere da der weltweite Reise- und Tourismusmarkt aktuell einen Trend zu nachhaltigen Reiseoptionen erlebt, bei denen der Schutz der Umwelt und Kultur im Vordergrund steht.  

Mit der eAcademy Tourism & Hospitality bietet die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) ein maßgeschneidertes und kostenfreies Online-Lernangebot. Es ermöglicht Unternehmen, Mitarbeitende breitgefächert und praxisbezogen mit dem notwendigen Wissen auszustatten, und steht auch allen Interessierten zur Verfügung, die sich als Tourismus-Fachkraft qualifizieren oder spezifisch weiterbilden möchten. Drei der zehn Module widmen sich speziell der nachhaltigen Gestaltung von Tourismusangeboten. Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, das Angebot unternehmensspezifisch auszubauen.  

Die Selbstlernkurse der eAcademy sind thematisch gebündelt und flexibel nutzbar. Abwechslungsreich und unterhaltsam aufbereitete Lerninhalte motivieren die Anwender:innen, die ihren Lernerfolg zudem zertifizieren lassen können. Die Onlinekurse stehen in drei Sprachen (EN, ES, FR) auf der Lernplattform atingi.org der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur Verfügung. Mit bereits 1,3 Millionen absolvierter Kurse sind sie das erfolgreichste Lernangebot dort. 

Sie wollen sich einer ersten Eindruck vom Nutzen und den Inhalten der eAcademy Tourism & Hospitality verschaffen? Hier das Video auf YouTube anschauen. 

Zum Kursangebot

AWE: Partnerschaft mit DGB und ILO auf dem Balkan

Kick-off Workshops in Montenegro und Nordmazedonien

Die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) unterstützt gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO) dabei, die Wirtschaft in ausgewählten osteuropäischen Ländern sozial gerecht umzugestalten. Ziel ist es, die Mitbestimmung der Beschäftigten durch sozialen Dialog zu stärken – sowohl in arbeitsrechtlichen Fragen wie dem Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen als auch im Hinblick auf eine umwelt- und klimafreundliche Wirtschaft. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Schutz vulnerabler Gruppen und der Stärkung von jungen Menschen und Frauen. 

Mehr soziale Gerechtigkeit und aktiverer Klimaschutz durch sozialen Dialog
Zentrales Anliegen der Beteiligten ist es, in den ausgewählten Partnerländern, Nordmazedonien und Montenegro, das Arbeitsrecht zu reformieren und gezielt weiterzuentwickeln. Hier stehen Strategie und Maßnahmen im Vordergrund, die einer verbesserten Politikentwicklung dienen, etwa um wirksamen Klimaschutz auf die nationalen Agenden zu nehmen und die Argumentations- und Verhandlungsfähigkeit der an den Sozial-Dialogen beteiligten Parteien zu verbessern und zu stärken.  

Was haben Unternehmen und was die Entwicklungszusammenarbeit davon? 
Die in diesen Partnerländern aktiven Unternehmen profitieren davon, nachhaltige Produktionsprozesse zu etablieren und sich im internationalen Wettbewerb profilieren zu können. Auch zielen die Maßnahmen auf die Sicherung des Betriebsfriedens ab.  Für die Entwicklungszusammenarbeit stehen sozial-gerechte Arbeitsbedingungen und die soziale Teilhabe der Arbeitnehmer*innen durch Mitbestimmung ebenso im Vordergrund wie die ökologische Vorsorge und Klimaresilienz gezielt zu fördern – und dies mit Auswirkungen über die Landesgrenzen hinaus. 

Zum Hintergrund
Das Projekt zur Stärkung der Sozial-Dialoge in Nordmazedonien und Montenegro begann im Dezember 2024 und ist eine konkrete Umsetzung des auf der Hamburg Sustainability Conference (HSC) 2024 formulierten internationalen Aufrufs zu mehr Mitbestimmung im Rahmen eines sozial-gerechten wirtschaftlichen Wandels.  
Die HSC 2025 im Juni betonte erneut die Bedeutung von skalierbarer Beschäftigungsförderung, sozialem Schutz und inklusivem sozialem Dialog, wenn es um einen gerechten Übergang zu einer klimaresilienten, kohlenstoffarmen Wirtschaft geht. Dieser internationalen Agenda folgt das Projekt.
 

Hamburg Sustainability Conference: Globale Allianzen für eine nachhaltige Zukunft

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hielt die Keynote auf der HSC 2025

Die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz (HSC) brachte Anfang Juni in bewegten Zeiten 1.600 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus mehr als 110 Ländern zusammen. Insbesondere das Interesse aus der Wirtschaft war groß: Ein Drittel der Teilnehmenden kam aus Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Die Stimmung auf der Konferenz fasst ein „Jetzt erst recht!“ gut zusammen. 

Das Motto „New Alliances start here“ gab den Ton der Veranstaltung vor: Trotz – oder gerade wegen – der aktuellen Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit in einigen Geberländern ist internationale Zusammenarbeit gefragt. Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen nutzten die Gelegenheit, um neue Allianzen und Initiativen anzustoßen. Bundesministerin Reem Alabali Radovan betonte den Wert von Allianzen und Synergien. Ihre Botschaft: „Es geht uns allen besser, wenn wir miteinander arbeiten und nicht gegeneinander.“  

Ein Beispiel ist die Hamburg Sustainability Platform (HSP), eine Initiative öffentlicher und privater Institutionen. Sie legt den Grundstein für eine echte Ausweitung privater Investitionen für nachhaltige Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern. Der nun unter dem neuen Namen SCALED - Scaling Capital for Sustainable Development - operierenden Initiative gehören Deutschland, Kanada, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Südafrika sowie die KfW Entwicklungsbank und als private institutionelle Investoren die Allianz, AXA SA, La Caisse (CDPQ) und die Zurich Insurance Group an.
Lesen Sie hier die gemeinsame Pressemitteilung

Hier erfahren Sie mehr über die HSC 2025 und die dort beschlossenen neuen Initiativen und Allianzen.
Die Keynote von Bundesministerin Reem Alabali Radovan lesen Sie hier. 
 

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