Women Going Digital. Frauen in die digitale Zukunft begleiten
Die digitale Transformation verändert Branchen weltweit – und eröffnet neue Chancen für Beschäftigte. Allerdings profitieren Frauen oft noch zu wenig von dieser Entwicklung, da sie in der Digitalwirtschaft häufig unterrepräsentiert sind und ihnen dadurch wichtige Grundkenntnisse fehlen. Genau hier setzt das Bildungsangebot „Women Going Digital“ an. Es richtet sich an Frauen, die ihre digitalen Kompetenzen erweitern möchten, und bietet Unternehmen eine Möglichkeit, die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiterinnen mit Blick auf den digitalen Wandel zu stärken. Das Beste: Das Online-Bildungsangebot kann flexibel in den Arbeitsalltag integriert werden.
„Women Going Digital“ gibt es seit 2020 und ist ein Online-Angebot der AWE, das gemeinsam mit den Business Scouts for Development und den Auslandshandelskammern (AHKs) entwickelt wurde. Ziel ist es, die Kluft zwischen Männern und Frauen in der digitalen Wirtschaft zu verringern. Initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) , setzt die AWE das Programm mit Partnern aus der Privatwirtschaft und der Außenwirtschaftsförderung gemeinsam um. Es bietet eine interaktive digitale Lernumgebung, in der Frauen, Multiplikator:innen und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen wertvolle Kenntnisse zu digitalen Themen erwerben. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in Brasilien und Mosambik wurde der Kurs schon in Argentinien und Peru (Portugiesisch bzw. Spanisch) sowie in Namibia, Kamerun und Ghana (Englisch bzw. Französisch) ausgerollt.
Bildungsangebot und Lerninhalte
Der Online-Kurs umfasst 16 Module, in denen die Teilnehmerinnen mehr über verschiedene Themen der digitalen Transformation lernen, darunter Agile Methoden, Blockchain, 3D-Druck, Cloud-Computing, Datenschutz und -sicherheit, E-Commerce und Künstliche Intelligenz. Jedes Thema besteht aus ansprechenden Lernformaten wie Teaser-Videos, Online-Trainings, Podcasts, Quizfragen und zusätzliche Ressourcen. Audio-Transkripte für Videos und Podcasts stellen die Zugänglichkeit sicher.
Die Inhalte sind auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Arbeitnehmerinnen in den jeweiligen Ländern zugeschnitten und stehen in mehreren Sprachen zur Verfügung. Die Teilnehmenden können flexibel in ihrem eigenen Tempo lernen und von verschiedenen Geräten auf das Kursmaterial zuzugreifen. Praxisnahe Seminare, Workshops und Vernetzungsmöglichkeiten mit Branchenexpertinnen ergänzen das Angebot. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat, das ihre digitalen Qualifikationen belegt.
Vorteile für Unternehmen
Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig sind, profitieren direkt von dem Bildungsangebot. Schließlich bietet die Teilnahme der eigenen Mitarbeiterinnen gleich mehrere Vorteile:
• Höhere Produktivität: Digital kompetente Mitarbeiterinnen sind besser in der Lage, digitale Tools und Plattformen zu nutzen.
• Wettbewerbsvorteil: Unternehmen mit qualifiziertem Personal sind besser auf den digitalen Wandel vorbereitet.
• Stärkung der Arbeitgebermarke: Firmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen investieren, gelten als attraktive Arbeitgeber.
Auch aus entwicklungspolitischer Sicht ist die Förderung der digitalen Kompetenzen von Frauen relevant:
• Schließen der Geschlechterkluft: Frauen sind in der IT-Branche unterrepräsentiert, insbesondere im Globalen Süden. Bildung schafft hier mehr Chancengleichheit.
• Wirtschaftswachstum: Investitionen in die Bildung von Frauen tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.
• Soziale Gerechtigkeit: Digitale Bildung fördert die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt.
Seit Projektbeginn haben rund 800 Frauen das Angebot wahrgenommen. Allein in Brasilien haben mehr als 300 Frauen den Kurs erfolgreich abgeschlossen; in Namibia durchliefen rund 100 Frauen das Programm (Stand: November 2024). Viele von ihnen berichten von einer verbesserten beruflichen Perspektive. Unternehmen vor Ort bestätigen, dass die Absolventinnen besser mit digitalen Tools umgehen können und produktiver arbeiten.
Informationen zu Women Going Digital auf Websites
Kooperationen und Ziele für die Zukunft
Für die Umsetzung von „Women Going Digital“ arbeitet die AWE neben den AHKs mit einer Vielzahl an Partnern zusammen. In Brasilien waren etwa SAP , Siemens und GFT beteiligt. In Mosambik unterstützt das Centro Cultural Moçambicano-Alemão, ein Kooperationspartner des Goethe-Instituts. Die AHKs vermitteln in der Regel die Kontakte zu den Unternehmen und sind somit wichtige Partner für Wissenstransfer und Jobvermittlung. An ausgewählten Webinaren sind darüber hinaus verschiedene Unternehmen, Institutionen und Nichtregierungsorganisationen beteiligt.
„Women Going Digital“ plant, noch enger mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, um die Beschäftigungschancen der Absolventinnen weiter zu steigern. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Geschlechtergleichstellung in der digitalen Wirtschaft. Insbesondere in Afrika soll das Projekt weiterwachsen. Das Modell hat jedoch Potenzial für einen weltweiten Roll-out, da viele Unternehmen händeringend nach kenntnisreichen Mitarbeiterinnen im IT-Bereich suchen.
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