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Engagement im Globalen Süden zahlt sich mehrfach aus

Unternehmerischer Erfolg und nachhaltige Entwicklung durch ein wirtschaftliches Engagement im Globalen Süden sind keine Gegensätze, im Gegenteil: Beide Ziele ergänzen sich. Dieser Leitsatz der internationalen Entwicklungszusammenarbeit ist auch wissenschaftlich untermauert.  

Einer Studie der Universität Göttingen zufolge bringt jeder in die Entwicklungszusammenarbeit investierte Euro im Schnitt 36 Cent an wirtschaftlicher Wertschöpfung zurück nach Deutschland (Quelle). Für Prof. Dr. Stephan Klingebiel, Leiter des Forschungsprogramms „Inter- und transnationale Zusammenarbeit“ am German Institute of Development and Sustainability (IDOS), ist Entwicklungspolitik daher ein strategisches Instrument zur Verfolgung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessen – sei es durch den erleichterten Zugang zu Rohstoffen, die Gestaltung von Migrationsströmen oder durch einen Beitrag zur Reduktion globaler CO₂-Emissionen (Quelle).

Dass sich diese Erkenntnis auch zunehmend in der deutschen Wirtschaft durchsetzt, zeigen konkrete Beispiele: Immer mehr Unternehmen erkennen das Potenzial globaler Zukunftsmärkte in Afrika, Asien und Lateinamerika – und nutzen Förderprogramme wie develoPPP, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert wurde.

Medizintechnikunternehmen B. Braun engagiert sich in Afrika

So engagiert sich etwa das in Melsungen ansässige Medizintechnikunternehmen B. Braun seit 2008 im Rahmen von develoPPP in verschiedenen afrikanischen Ländern. Ziel ist der Aufbau von Infrastruktur, die Ausbildung lokaler Fachkräfte im Bereich der Biomedizintechnik und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung vor Ort. Ein Beispiel  lesen Sie in unserem Blogbeitrag hier. 

„Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, benötigen wir eine nachhaltige Struktur, von der sowohl wir als Unternehmen als auch die Menschen vor Ort profitieren können“, sagt Shuang Zhang, Sales Manager für Afrika bei B. Braun, im Gespräch mit der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung.  

Auch seine Kollegin, Kerstin Heimel-Ventura, Director International Development, zieht eine positive Bilanz: „Unsere Zusammenarbeit im Rahmen von develoPPP besteht seit 2008, als wir mit einem Projekt in Kenia gestartet sind. Seitdem haben wir immer wieder festgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen Privatwirtschaft und Politik sehr sinnvoll ist.“ 

Technologieunternehmen FRENVI realisiert Kreislaufwirtschaft in Indien

Das Mannheimer Technologieunternehmen FRENVI teilt diese Erfahrung. FRENVI entwickelt nachhaltige Alternativen zu Einwegplastik. Das Start-up hat in Bangalore, Indien, eine Pilotanlage zur Herstellung von recyclebarem Besteck aufgebaut. Rund 180.000 Besteckteile produziert es dort täglich. Allein im Jahr 2024 sparte dies schätzungsweise 1.150 Tonnen Plastik. Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.

Die Förderung über das develoPPP-Programm war dafür ein entscheidender Impuls: Sie ermöglichte es FRENVI, Produktionsprozesse unter realen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln – sowohl für den indischen Markt als auch für den späteren Ausbau der Produktion in Deutschland. 

Entwicklungszusammenarbeit ist kein einseitiges Geben

Diese Beispiele zeigen: Entwicklungszusammenarbeit ist kein einseitiges Geben. Richtig gestaltet, kann sie zum echten Win-win werden – für deutsche Unternehmen, die engagiert neue Märkte erschließen, und für die Menschen und die Volkswirtschaften in den Partnerländern, durch neue Arbeitsplätze, Know-how-Transfer, bessere Lebensbedingungen. 

Weitere Informationen zu develoPPP und den Förderprogrammen CLASSIC für Unternehmen und VENTURES für Start-ups finden Sie auf der Website develoPPP.de.

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