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Neues von den Partners in Transformation (5-2025)

Hier finden Sie mehr zu den aktuellen Nachrichten der Partners in Transformation, die wir Ihnen in unserem Newsletter bereits kurz vorgestellt haben.
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Mann mit Virtual Reality Brille auf einem Messestand, Text im Hintergund: Welcome to the future

DSIK: Internationale Zusammenarbeit zur Stabilisierung im Nahen Osten

Internationale Zusammenarbeit spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Krisenregionen zu stabilisieren. Besonders im Nahen Osten zeigt sich, wie wichtig wirtschaftliche Stabilität und Vertrauen in den Finanzsektor für Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Die Deutsche Sparkassenstiftung (DSIK) engagiert sich seit vielen Jahren in Jordanien. Aktuell bereitet sie eine Fact-Finding-Mission zur Projektanbahnung in den Libanon vor, um durch Wissen, Strukturen und Partnerschaften nachhaltige Stabilisierung zu ermöglichen. 

Jordanien: Stabilisierung des Finanzsektors durch langjährige Partnerschaften
Jordanien gilt als wichtiger Stabilitätsanker in der Region, steht aber vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Aufnahme zahlreicher Geflüchteter aus den Nachbarländern. Die DSIK setzt sich vor Ort für Integration und wirtschaftliche Teilhabe von vulnerablen Bevölkerungsgruppen ein. Dafür gestaltet sie zahlreiche Aktivitäten mit starken Partnern vor Ort. Zu ihnen gehören u.a. die jordanische Zentralbank, die Organisation Microfund for Women  und das Jordanische Forum for Business and Professional Women. Die Aktivitäten in Jordanien konzentrieren sich vor allem darauf, den Finanzsektor durch Beratung und gezielte Trainings zu stärken. Gleichzeitig unterstützt die DSIK Kleinunternehmer:innen dabei, Unternehmen zu gründen und weiterzuentwickeln. Darüber hinaus vermittelt sie finanzielle und wirtschaftliche Bildung, von der breite Bevölkerungsschichten profitieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit dem deutschen Partner, der Sparkasse Offenburg/Ortenau. Durch den Austausch von Know-how aus der Sparkassen-Finanzgruppe profitieren nicht nur die Menschen in Jordanien von praxisnaher Unterstützung, auch die deutsche Sparkasse gewinnt wertvolle internationale Erfahrungen. Damit entstehen auch Vorteile für Deutschland – etwa durch die Stärkung von Kompetenzen im internationalen Projektgeschäft und die Positionierung des deutschen Sparkassenwesens als verlässlicher Partner weltweit.

Libanon: Finanzkrise verstehen – Perspektiven schaffen
Der Libanon befindet sich seit Jahren in einer tiefen Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Finanzcrash von 2019 und der Kollaps eines dysfunktionalen Bankensystems haben das Vertrauen in den Finanzsektor nachhaltig zerstört. Kundeneinlagen wurden eingefroren, Wechselkurse sind instabil, und Korruption sowie politische Konflikte verschärfen die Lage. Um die Situation vor Ort besser zu verstehen, plant die DSIK eine Fact-Finding-Mission zur Projektanbahnung in den Libanon. Ziel ist es, gemeinsam mit relevanten Akteuren zu prüfen, wie durch Stärkung des Finanzsektors, Transparenz und wirtschaftliche Stabilisierung neue Perspektiven für die Bevölkerung geschaffen werden können.

Ökonomische Stabilität als Grundlage für Frieden
Ob in Jordanien oder im Libanon – Stabilisierung des Finanzsektors und wirtschaftliche Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten sind entscheidende Faktoren für gesellschaftlichen Frieden. Die DSIK stärkt die Strukturen langfristig, eröffnet neue Perspektiven und wirkt damit nicht nur in der Region, sondern auch positiv zurück nach Deutschland.

sequa: Partnerschaften mit der Wirtschaft stärken Resilienz

Jordanische Frauen an einem Tisch sitzend und Trainer bei einem Workshop in Irbid

Mit der neuen Rolle des BMZ im Nationalen Sicherheitsrat wird klar: Sicherheit bedeutet auch wirtschaftliche Stabilität, Arbeitsplätze und sozialer Dialog. Partnerschaften mit der Wirtschaft können dazu einen wichtigen Beitrag leisten.  

Sicherheit neu gedacht: Die Rolle des BMZ im Sicherheitsrat 
Mit der Einrichtung des Nationalen Sicherheitsrats hat die Bundesregierung die sicherheitspolitische Architektur neu aufgestellt. Das ist ein klares Signal für ein erweitertes Sicherheitsverständnis: Sicherheit entsteht nicht allein durch militärische Stärke, sondern ebenso durch stabile Institutionen, Beschäftigung und soziale Teilhabe. Genau hier setzen die über sequa durchgeführten Programme Kammer- und Verbandspartnerschaften (KVP), Berufsbildungspartnerschaften (BBP) und Gewerkschaftspartnerschaften (GP) an. Sie stärken unter der Dachmarke Partners in Transformation Kammern, Verbände, Bildungsinstitutionen und Arbeitnehmervertretungen. Ihre Wirkung entfalten sie dort, wo Instabilität und Migrationsdruck durch Perspektivlosigkeit und schwache Institutionen entstehen: Sie schaffen produktive, formelle und sichere Jobs – und damit echte Resilienz. 

Praxisbeispiele aus Jordanien, Nigeria und Albanien 
Was das konkret bedeutet, zeigen aktuelle Projektbeispiele aus den Programmen KVP und BBP: 

  • Jordanien: Die Handwerkskammer (HWK) zu Köln unterstützt die Industriekammern in Amman, Irbid und Zarqa beim Aufbau eigener Berufsbildungsabteilungen. Diese sollen in enger Kooperation mit Unternehmen Trainings anbieten, die Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen.  
  • Nigeria:  Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Gießen-Friedberg stärkt den Dachverband Nigerian Association of Chambers of Commerce, Industry, Mines and Agriculture und ausgewählte Mitgliedskammern. Diese können so ihr Dienstleistungsangebot professionalisieren – von Finanztrainings für Unternehmerinnen bis hin zu neuen One-Stop-Shops, die kleinen und mittleren Unternehmen helfen sollen, zu wachsen und sich zu formalisieren. 
  • Albanien und Kosovo: Die Kooperation der HWK Dortmund mit der Berufsschule Shën Jozefi Punëtor und der IHK Tirana hat bewirkt, dass 106 Unternehmen Praktikumsplätze bereitstellen und klimafreundliche Technologien fest im Curriculum verankert sind. Parallel dazu kooperiert die HWK Koblenz mit der Nationalen Handwerkskammer von Albanien und dem Verband Oda Prizrenit im Kosovo. Die ersten Meisterprüfungen im Friseurhandwerk wurden bereits nach deutschem Standard pilotiert, eine nationale PR-Kampagne stärkt das Image des Handwerks und der kosovarische Partner konnte neun Eingaben in die Reform des Handwerksgesetzes einbringen – sichtbare Schritte, um Rahmenbedingungen für Betriebe und Beschäftigte zu verbessern. 

Sozialer Dialog als Stabilitätsfaktor 
Auch die GP setzen wichtige Impulse: Die Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Bildungsgewerkschaft Trade Union of Education and Science Workers of Ukraine (TUESWU) trägt dazu bei, die Gewerkschaft organisatorisch zu stärken, Multiplikatoren auszubilden und Angebote für Mitglieder auszubauen. So wird der soziale Dialog gesichert, Arbeitsbedingungen werden verbessert und die Attraktivität des Lehrerberufs steigt – eine zentrale Voraussetzung für Stabilität im Wiederaufbau. 

Fazit: Wirtschaftliche Entwicklung schafft Sicherheit 
Die Einbindung des BMZ in den Nationalen Sicherheitsrat macht sichtbar, dass Sicherheitspolitik nicht allein militärisch gedacht werden kann, sondern auch ökonomische und soziale Stabilität braucht. KVP, BBP und GP sind konkrete Instrumente, um diese Verbindung herzustellen: Sie verknüpfen Wirtschaft und Entwicklung, mindern Instabilität und tragen zu Frieden und Resilienz bei. 

IPD: Austausch mit der Politik: Außenwirtschaft und Entwicklung zusammendenken

Parlamentarisches Frühstück des IPD im Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) mit Staatssekretär Stefan Rouenhoff (2. von rechts) und Marcus Schwenke vom BGA (rechts).

Das Zusammenspiel von Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit war das Thema des Parlamentarischen Frühstücks des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) gemeinsam mit der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) in der ersten Sitzungswoche des deutschen Bundestags nach der Sommerpause. Am Beispiel des Import Promotion Desk (IPD) und Erfahrungsberichten deutscher Unternehmen wurde die Bedeutung des IPD als Initiative der Importförderung für die deutsche Wirtschaft deutlich. Die Teilnehmer waren sich einig: Angesichts der geopolitischen Herausforderungen und der Notwendigkeit zur Diversifizierung des Beschaffungsmanagements ist das IPD ein wichtiges Instrument der Außenwirtschaftsförderung. 

Verzahnung von Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit 
Nach der thematischen Einführung durch Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie (BMWE) und Schirmherr der Veranstaltung, sowie Marcus Schwenke, Abteilungsleiter Außenhandelspolitik & Entwicklungszusammenarbeit beim BGA, stand die Arbeit des IPD im Fokus.  

Dr. Andreas Gemählich vom IPD und Benjamin Knödler, Referatsleiter Wirtschaftsnetzwerke im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), stellten das Partners in Transformation-Programm IPD vor, das an der Schnittstelle von Außenwirtschaft und Entwicklung arbeitet. Sie zeigten den Nutzen für beide Handelspartner auf – für die Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern wie auch für die europäischen Importeure. Ziel der Arbeit des IPD ist es, eine Win-Win-Situation zu erreichen, dass beide Seiten von den Vorteilen des Handels profitieren. Das gelingt, weil die Partnerschaften auf einem gemeinsamen Verständnis von Qualität und anderen wichtigen Anforderungen wie Logistik, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit, basieren.  

Bild (von links): Dr. Andreas Gemählich, IPD, Dr. Olaf Deutschbein, UNIDO, Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWE, Marcus Schwenke, BGA. 

develoPPP: Mit IT-Sicherheit Digitalwirtschaft und Marktposition stärken

Fehlende Investitionen in Cybersicherheit und Ausbildung führen zu Sicherheitslücken und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen – nicht nur in der Region Ostafrika. Die SEC Consult Deutschland Unternehmensberatung und die DEG qualifizieren lokale IT-Beschäftigte für Cybersicherheit und stärken gleichzeitig die lokale Digitalwirtschaft. Eine virtuelle Wissensplattform vernetzt Akteure und trägt den Erfolg in die Breite – für eine höhere Sensibilität und bessere Resilienz weiterer Betriebe. 

Zum Projekt

Helpdesk: „Qualität heißt auch, den Kunden anständige Lieferketten anzubieten.“

Diana Sanabria leitet das Human Rights Office von Hapag-Lloyd. Im Interview spricht die Juristin über das Risikomanagement ihres Konzerns, hilfreiche Angebote des Helpdesk Wirtschaft und Menschenrechte und die aufgeregte öffentliche Debatte um unternehmerische Sorgfaltspflichten. Ihr Appell: Etwas mehr Ruhe würde der Sache guttun.

Zum Interview

Helpdesk EU-Entwaldungsverordnung und Geodaten aus China: Was ist möglich?

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) verlangt präzise Geolokalisierungsdaten für relevante Rohstoffe und Erzeugnisse. In der Praxis erleben viele Unternehmen, dass die Bereitstellung solcher Daten in China eine Herausforderung darstellt. Der Helpdesk gibt Praxiseinblicke und Empfehlungen zu relevanten Gesetzen, der Zusammenarbeit mit Zulieferern und dem Umgang mit der Zurückhaltung von Daten.

Zum Blogbeitrag

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Marc von Boemcken, Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC)

„Keine Sicherheit ohne Entwicklung, und keine Entwicklung ohne Sicherheit."

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Friedensforscher Dr. Marc von Boemcken (bicc) im Interview zum möglichen Beitrag von Unternehmen zur weltwirtschaftlichen und geopolitischen Sicherheit.

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Dr. Tilman Altenburg, German Institute of Development and Sustainability, IDOS

„Wir müssen unsere strategischen Ziele klar haben.“

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Dr. Tilman Altenburg (IDOS) führt im Interview beispielgebend aus: Internationale Zusammenarbeit und Kooperation leisten einen wichtigen Beitrag zu Sicherheit und Stabilität.

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