Nachhaltige Energiewende im Ausland bietet Chancen für Unternehmen
Deutsche und europäische Unternehmen verfügen über viel Know-how in Sachen nachhaltige Energiewende – Potenzial, das sich auch in Schwellen- und Entwicklungsländern mit Gewinn einsetzen lässt: Kleine und mittelständische Unternehmen erschließen Wachstumsmärkte, während der Globale Süden von sauberer Energieversorgung und der Möglichkeit zum Export profitiert. Die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung berät zu Förder- und Finanzierungsangeboten für nachhaltige Energieprojekte in Partnerländern des BMZ.
Energieversorgung für alle: sozial und ökologisch
Schwellen- und Entwicklungsländern kommt bei der globalen Energiewende eine Schlüsselrolle zu. Viel Platz, Wind und Sonne – sie verfügen über die notwendigen Voraussetzungen, um grüne Energien im großen Stil auszubauen. Das Potenzial für die Erzeugung erneuerbarer Energien ist beispielweise in Afrika tausend Mal größer als der vorhergesagte Strombedarf im Jahr 2040. Gleichzeitig gibt es dort Nachholbedarf: So basieren noch 70 Prozent der Stromversorgung auf fossilen Energien. Zudem sind in einigen Staaten Subsahara-Afrikas weniger als die Hälfte aller Haushalte elektrifiziert. Auch der Blick nach Lateinamerika zeigt, dass hier noch ein Großteil der Energie aus fossilen Quellen gewonnen wird.
Daraus ergeben sich für deutschen Unternehmen zahlreiche Chancen. Technologien und Know-how zur klimafreundlichen Energieversorgung „made in Germany“ sind weltweit gefragt. Gleichzeitig können sie zum Motor für nachhaltige lokale Entwicklung werden, indem sie Arbeitsplätze und Perspektiven für die Menschen vor Ort schaffen. Wie die Bundesregierung und hier speziell das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Unternehmen unterstützt, die sich bei einer sozial-ökologischen Energiewende engagieren und sich in Entwicklungs- und Schwellenländern positionieren möchten, erfahren Sie auf dieser Themenseite.
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Ahmad Sandid
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Sie möchten mit klimafreundlichen Energielösungen Auslandsmärkte erschließen? Dann können Sie Fördermöglichkeiten und Finanzierungslösungen der Bundesregierung in Anspruch nehmen. Gerne informiere ich Sie, wie Ihr Unternehmen von den vielseitigen Angeboten profitieren kann.
Gute Bedingungen für Energie-Investitionen
Der Umbau der weltweiten Energiesysteme ist eine Jahrhundertaufgabe. Während der weltweite Treibhausgasausstoß weiter steigt, muss eine Vielzahl an neuen grünen Energie- und Effizienzprojekten angeschoben und umgesetzt, Technologien weiterentwickelt und Netze ausgebaut werden. Gleichzeitig gilt es, die Energieinfrastruktur so belastbar und widerstandsfähig zu gestalten, dass eine Versorgung auch bei Windstille, in den Nachtstunden und in Zeiten globaler Bedrohungsszenarien gewährleistet ist.
Das Potenzial erneuerbarer Energien ist enorm. Rein rechnerisch liefern Sonne, Wind, Wasser, Erde und Biomasse tausendfach mehr Energie, als die Weltbevölkerung benötigt. Und obwohl seit einigen Jahren die Nutzung erneuerbarer Energiequellen stark ansteigt, werden immer noch rund 80 Prozent der global benötigten Energie aus klimaschädlichen fossilen Energieträgern gewonnen.
Gesucht werden einfache, robuste und sektorübergreifende Lösungen. Die deutsche GreenTech-Branche wird diesen Anforderungen gerecht. GreenTech 'made in Germany‘ ist auf den globalen Märkten gefragt. Studien bescheinigen dem Sektor auch für die Zukunft weltweit großes Wachstumspotenzial: Bis 2030 wird das globale Marktvolumen auf 9,38 Billionen Euro geschätzt. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von circa 7,3 Prozent.
Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich hier auch in Schwellen- und Entwicklungsländern. Neben den natürlichen Voraussetzungen und den derzeitigen hohen Preisen für fossile Energien sorgen auch lokale politische Weichenstellungen zunehmend für gute Rahmenbedingungen. Denn im Globalen Süden setzen viele Staaten mittlerweile auf den Ausbau von Sonnen- und Windkraft, Wasserstoff und Geothermie. In Lateinamerika entwickeln beispielsweise Chile, Uruguay und Paraguay nationale Wasserstoffstrategien. Viele Länder haben sich ambitionierte Ziele gesetzt: So will Costa Rica bis 2050 klimaneutral sein. Und kann dabei – unter Beteiligung deutscher Unternehmen – bereits große Erfolge verzeichnen: Seit sieben Jahren in Folge produziert Costa Rica zu über 98 Prozent reinen Ökostrom.
Auch viele Staaten Afrikas setzen auf nachhaltige Energien. Beispiel Sambia: Das Binnenland im Süden des Kontinents hat einen stark steigenden Energiebedarf, während die traditionell viel genutzte Wasserkraft durch den Klimawandel zunehmend unzuverlässig wird. Sambia will daher verstärkt in Solarenergie investieren. Über das Förderprogramm GeT Fit unterstützt die Regierung den Bau größerer, netzgebundener Anlagen. Durch die geringe Elektrifizierungsrate ergeben sich zudem Geschäftschancen für dezentrale Inselnetze in ländlichen Gebieten. Deutsche Firmen und deren Produkte werden in Sambia zudem sehr positiv wahrgenommen.
Entwicklungszusammenarbeit als Treiber für lokale Innovationen
Unterstützt wird der Transformationsprozess in den Schwellen- und Entwicklungsländern von der weltweiten Entwicklungszusammenarbeit. Von den teils enormen Investitionsvolumen und diversen Kooperationsprojekten können auch Unternehmen profitieren, die sich im Ausland an der sozial gerechten Energiewende beteiligen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die acht größten Entwicklungsbanken beispielsweise mehr als 13 Milliarden Euro für erneuerbare Energien bereitgestellt. In den kommenden fünf Jahren will die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) außerdem weitere 100 Milliarden Euro in die globale Energiewende investieren.
Förderung und Finanzierung von Energiewende-Vorhaben
Unternehmen mit Interesse oder konkreten Vorhaben unterstützt die Bundesregierung mit einem breiten Förder- und Finanzierungsangebot. Einen Überblick darüber bietet die Förderdatenbank Entwicklungsländer. Die Datenbank listet Angebote der Entwicklungszusammenarbeit, der Außenwirtschaftsförderung von Bund und Ländern sowie der EU und multinationalen Institutionen auf.
Ein breit aufgestelltes Förderprogramm des BMZ ist develoPPP. Über einen regelmäßigen Ideenwettbewerb bietet es Unternehmen, die sich nachhaltig in einem Entwicklungs- oder Schwellenland engagieren wollen, finanzielle und fachliche Unterstützung im Umfang von bis zu 2 Mio. Euro. Allein von 2019 bis 2021 wurden über das develoPPP Programm mehr als 180 Projekte mit Umwelt- und Klimabezug in 50 Ländern gefördert. Das Projektvolumen der unterstützen Projekte lag bei insgesamt 176 Millionen Euro. Weitere Programme mit starkem Bezug zu Klima- und Energieprojekten sind unter anderem die Exportinitiative Energie, die internationale Klimaschutzinitiative (IKI), GET.invest.eu, die Sonderinitiative Erneuerbare Energien, die PtX-Plattform und AfricaConnect.
Ein Engagement in den Wachstumsmärkten der Entwicklungs- und Schwellenländer stellt viele Mittelständler:innen vor Herausforderungen, wirtschaftliche und politische Risiken werden oft als hoch wahrgenommen. Die Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) hilft Unternehmen dabei, diese Risiken besser einzuschätzen und zeigt Möglichkeiten der Unterstützung auf - sei es durch Förderung, Finanzierungslösungen oder durch das Einbinden in geeignete Netzwerke vor Ort.
Menschen vor Ort profitieren
Das Engagement deutscher Firmen in Schwellen- und Entwicklungsländern und ihre Investitionen in grüne Technologien tragen auch zu besseren Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort bei. So können neben lokaler Wertschöpfung nachhaltige Ökosysteme beispielsweise rund um Ausbildung, Zulieferung oder Transport aufgebaut werden. Das schafft gleichzeitig Rahmenbedingungen dafür, dass Unternehmen ihr Know-how einbringen und von dieser Partnerschaft profitieren können. Nicht zuletzt bietet die Transformation Möglichkeiten für Investitionen und Handel, schafft Arbeitsplätze und schützt die Umwelt. Der Transformationsprozess schafft auch Arbeitsplätze in der neuen Branche der erneuerbaren Energien. Studien prognostizieren zum Beispiel für Afrika ein dreimal so hohes Beschäftigungspotenzial im Bereich der erneuerbaren Energien.
Unterstützt durch die deutsche Politik konnten bereits zahlreiche entwicklungspolitisch relevante Projekte umgesetzt werden:
Weitere Klimaprojekte der Entwicklungszusammenarbeit
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